Kennenlernen

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Huhu, wie ihr merkt bin ich in den letzten Tagen vor meiner Ausbildung noch fleißig. Ich habe wirklich einen kreativen Schub 😂 schieben wir es einfach auf das Konzert ;) Viel Spaß beim lesen
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Da ich nicht daran gedacht habe mir Sachen mitzunehmen, stolpere ich etwas später lachend, mit nassen Haaren und in Wincents T-Shirt aus dem Bad. „Das ist nicht wirklich...", fange ich an, doch bleibe geschockt mit großen Augen stehen. Wincent, der ebenfalls nur Boxershorts trägt, kann nicht mehr bremsen und läuft von hinten in mich hinein, was mich zum straucheln bringt. Zum Glück reagiert er schnell und fängt mich auf. „Hey Shayenne, wie geht's dir?", fragt er als wäre nichts. Meine Gesichtsfarbe dürfte sich mittlerweile der dunkelroten Tapete im Flur angepasst haben. „Ehrlich? In unserer Dusche?", fragt sie und verzieht angewidert das Gesicht. Ich würde am liebsten im Erdboden versinken! „Wir haben nicht...", stottere ich, doch kriege nicht wirklich einen Satz raus. „In der Tat, sie hat mich nicht gelassen also entspann dich", grinst Wincent und piekt mir in die Seite. Sie sieht wenig überzeugt aus, aber kann ihr Lachen auch nicht mehr zurückhalten. „Ich bin Shayenne", stellt sie sich schließlich vor und reicht mir die Hand. „Emma", antworte ich grinsend, „Ich hatte es übrigens nicht geplant dich so kennenzulernen". Sie folgt meinem Blick an mir runter und prustet los. „Das kann ich mir vorstellen", lacht sie, „Wir wollen nachher zum See, kommt ihr mit?". Meine Augen fangen an zu leuchten und ich drehe mich fragend zu Wincent um. „Klar", meint er nur und zuckt die Schultern.
Wenig später sind wir schon umgezogen und auf dem Weg zum See. Ich freue mich wie ein kleines Kind, es ist lange her, dass ich schwimmen war. Am See angekommen, schäle ich mich sofort aus meinen Klamotten. „Boa, kannst du dich mal benehmen, wenn wir dabei sind?", höre ich Shayenne hinter mir und drehe mich fragend zu ihr um. Sie zeigt nur augenverdrehend auf Wincent, der mich völlig ungeniert anstarrt. „Kommst du mit?", frage ich sie und laufe dann mit ihr zusammen zum Ufer. Wir verstehen uns wirklich sehr gut und haben im Schwimmen schon eine Gemeinsamkeit gefunden. „Wieso eigentlich mein Bruder?", fragt sie nach einer Weile, als wir auf einer kleinen Insel mitten im See Pause machen. „Ich weiß nicht, es ist einfach passiert", gebe ich offen zu und zucke die Schultern. „Kanntest du ihn vorher schon?", löchert sie mich weiter und ich kann ein Schmunzeln nicht unterdrücken. „Ja schon, meine beste Freundin hat ihr Zimmer mit seinen Postern tapeziert", prusten ich und sie stimmt mit ein. „Wow, ist sie jetzt sauer auf dich?", stellt sie die nächste frage und ich schüttle sofort den Kopf. „Lena ist toll, sie wollte schon immer nur das Beste für mich. Sie weiß, dass es sehr schwer für mich ist, mich auf jemanden einzulassen. Sie hat sich gefreut, dass es endlich geklappt hat", erkläre ich. „Darf ich fragen wieso?", fühlt sie vorsichtig an und ich lasse mich seufzend nach hinten fallen. „Ich war bisher nur in einer Beziehung und ich hatte nicht so viel Mitbestimmungsrecht", antworte ich wage, doch sie belässt es dabei. Wir schwimmen schweigend zurück und lassen uns auf die Handtücher fallen. „Was habt ihr so lange besprochen?", will Wincent wissen, doch ich antworte nicht. „Mädchenkram", brummt Shayenne und bringt ihn damit zum Schweigen.

Ein Herzschlag entfernt | Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt