Tag fünf startete damit, dass man mir in die Haut schnitt. Scheinbar hatte Adrian nicht aufgepasst, als er die Kabelbinder durchschnitt. Aber mehr als ein zischen gab ich nicht von mir. Zudem war es nicht tief, es war mehr ein Kratzer, aber da das Messer recht stumpf war, tat es dementsprechend weh. Ich stand auf und ging ins Badezimmer. Dort traf ich auf Ethan, welcher sich in diesen Moment auszog.
"Kannst gleich drinn bleiben, dann können wir zusammen duschen."
Ich zuckte ertappt zusammen, ich hätte fast das Badezimmer verlassen können, ohne gesehen zu werden. Zögerlich trat ich ins Badezimmer und schloss die Tür hinter mir. Ethan sah mich auffordernt an. Ich seufzte und zog den Pollover aus. Er sah sich das Tattoo an und schien zufrieden, zumindest einer der mit irgendwas zu Frieden ist. Zögerlich striff ich mir die Boxershort ab und ging vor ihn in die Dusche. Bevor Ethan hineingehen konnte, machte ich das Wasser schon an. Aber als ich die Knöpfe dann mal genauer betrachtete, war ich verwirrt. Durch das kalte Zimmer, machte mir das Wasser kaum was aus. Ethan schien von den anfangs kalten Wasser nicht begeistert.
"Der ist für die Temperatur." Meinte Ethan.
"Wieso braucht man so viele Knöpfe?" Fragte ich und ließ ihn das Wasser wärmer stellen.
"Der ist wenn man auf den Duschkopf schalten will, eigentlich ist er überflüssig, wir nutzen eigentlich alle die Regendusche, die sind dafür, wie das Wasser fallen soll, sei so nett und ändere nichts bis auf die Temeratur, es hat ewig gedauert es so einzustellen, dass alle zu Frieden sind und man nicht jedes mal alles umstellen muss." Erklärte er.
Ich nickte und ließ mich von ihn umarmen. Ich legte meine Hände auf seine Unterarme, welche um meinem Bauch lagen. Meine Muskeln waren angespannt. Ich glaube nicht, dass sich das mal ändern wird.
"Wie ist dieser Kyle so?" Fragte ich Ethan.
"Schwer zu beschreiben, er kann genauso ein Arsch sein wie wir, aber genauso professionell und freundlich, vorallem wenn er jemanden untersucht." Der tattoowierte zuckte mit den Schultern.
Ich nickte daraufhin. Und fuhr mit den Fingern durch meine Haare. Mitlerweile hatte ich mich schon etwas daran gewöhnt, dass sie so kurz waren. Irgendwie gefiel mir die Länge auch, aber die Haarfarbe mochte ich nicht. Und obwohl die Länge ganz angenehm war, so wollte ich meine langen Haare wieder haben. Ein leeres Gefühl breitete sich in meiner Brust aus, als ich daran dachte, wahrscheinlich nie wieder solche langen Haare haben zu können. Ich muss es einfach schaffen. Irgendwie.
Ethan wusch mich und ich wusch ihn, zumindest den Oberkörper. Ich dachte wir wären fertig, doch da zog er mich an sich ran und legte seine Lippen auf mich. Ich riss leicht meine Augen auf und wollte mich wegdrücken, doch darauß wurde nichts. Also erwiederte ich den Kuss, Ekel breitete sich in mir aus. Als seine Hand sich auf meine Mitte legte, hatte ich damit gerechnet, dass ich Tränen in den Augen bekomme, doch es passierte nicht. Er drückte mein Kinn nach oben und fing an meinen Hals entlang zu Küssen.
Als er einen Schritt auf mich zu machte, ging ich zurück. Er drängte mich an die Wand und drückte meine Handgelenke über Kopf an die Fließen. Ich verzog etwas mein Gesicht. Seine eine Hand legte sich wieder auf meine Mitte und er fing an meinen kitzler zu Stimmullieren. Seine Finger fuhren zwischen meine Schamlippen entlang, doch als er merkte, dass ich nicht wirklich feucht wurde, legte er seine freie Hand um meinen Hals. Ich schluckte so gut es ging die überflüssige Spucken hinunter. Mein Körper gab plötzlich nach.
"Du bist so eine richtige Schlampe weißt du das?" Raute Ethan und merkte scheinbar, dass ich irgendwie erregt wurde.
Ich verstand es nicht, weder meinen Körper noch meinen Geist. Ich wollte es glaube auch gar nicht verstehen. Ich wimmerte, als Ethan mit einem Finger in mich fuhr und nicht wie Isaac, meinen G-Punkt erst suchen musste, sondern gleich fand. Meine Beine zitterten und ich schloss meine Augen. Ich schämte mich vor mich selbst. Wie konnte mein Körper nur so darauf regieren? Wieso? Das war krank.
Ethan brauchte nichts um steif zu werden, scheinbar reichte ihn dass was er tat und was er spürte. Er hob mich hoch, sodass ich meine Beine um ihn schlingen musste. Ich vergrub meinen Kopf so gut es ging, was nicht wirklich viel war. Und biss mir auf die Unterlippe, als ich etwas an meinem Intimbereich spürte. Seine Hände lagen an meiner Hüfte um mich zu dirigieren. Ich hatte meine Arme um seinen Nacken gelegt. Es tat nicht weh war aber trotzdem unangenehm. Ich ekelte mich nicht vor ihn, sondern immer mehr von mir selber. Wohlig seufzte der Mann und fing an das zu tun, was ich hasste. Ich verabscheute es und trotzdem mochte es mein Körper. Ich glaube, das war einer der Gründe wieso ich es verabscheute.
Irgendwann konnte ich ein leises stöhnen nicht unterdrücken. Es kam fast wie automatisch aus meiner Kehle. Ein fast siegreichen Lächeln hatte sich auf Ethans Lippen gelegt, als der Laut seine Ohren erreichte. Ich kniff meine Augen zusammen, spürte es dadurch intensiver und wollte sie wieder öffnen, doch mehr als halb offen bekam ich sie nicht. Umso mehr es sich den Ende hin neugte, desto härter stieß er in mich und langsam tat es weh, doch irgendwie wurde der Schmerz von Lust überspielt. Ich konnte ein paar mal ein Stöhnen nicht unterdrücken, doch trotzdem war ich lange davon entfernt selbst zu kommen, als Ethan ejakulierte. Das Gefühl des Ekels wuchs, doch als er sich rauszog, war widersprüchlich zu den Ekel, der Wille nach mehr. Aber ich ließ mir nichts anmerken meine Beine zitterten leicht.
Nachdem das überflüssige Sperma rausgelaufen und durch das Wasser abgewaschen wurde, stiegen wir aus der Dusche. Ich bekam ein Handtuch gereicht und versuchte mich so schnell wie möglich damit abzutrocknen. Irgendwo war in mir der Gedanke, dass ich dadurch den Dreck abreiben könnte, doch das war nicht so. Ethan föhnte mir die Haare und dann traten wir aus den Badezimmer. Als ich nach Adrians Sachen greifen wollte, hatte er einen verächtlichen Ton von sich gegeben. Also ließ ich die Sachen liegen. Wieder einmal nackt. In der Küche angekommen, waren Jack und Isaac daran Obstsalat zu schnibbeln. Ich ging an ihnen vorbei und holte Besteck und kleine Glasschüsseln.
"Sie wird besser." Meinte Ethan plötzlich.
"In welchen Sinne? Sag bloß nicht, dass sie dich geritten hat." Isaac zog eine Augenbraue gekonnt hoch.
Ich versuchte das Gespräch so gut wie es ging auszublenden. In meiner Brust zog sich alles zusammen.
"Nein, so weit ist sie noch nicht. Aber keine Tränen." Erklärte Ethan.
"Wenisgtens ein Anfang, hoffentlich bleibt es so, auf dämlichen geheule habe ich gar kein Bock."
Ich wusste nicht was mehr weh tat, dass man wirklich nur für Sex benutzt wurde, dass man darüber redete oder dass sie es so Taten, als hätte ich keine Gefühle.
"Ebenfalls. Aber wenn Kyle wirklich was hat, damit die Fotze dauerfeucht ist wird es ihr nicht wehtun und dadurch sind die Tränen eh weg."
"Wenn nicht wird es eine kurzes restliches Le-"
"Könnt ihr mal aufhören über mich zu reden, als wäre ich nicht hier oder nur ein Gegenstand?!" Fauchte ich, als mir der Faden riss.
Die beiden tattoowierten sahen auf. Ich versuchte so gut es ging die Tränen zurückzuhalten.
"Ich weiß ja, dass ihr widerlich seid, aber irgendwo hat es auch seine Grenzen, redet so gerne über mich, wenn ich nicht da bin! Ich bin hier das Opfer nicht ihr! Hört auf mich als Schlampe, Hure oder sonst was zu bezeichnen! Ihr vergewaltigt mich! Oder denkt ihr, es ist toll sich von fremden Idioten anfassen zu lassen?! Nicht mal im Traum würde ich freiwillig mit euch in die Kiste steigen, habt ihr das verstanden!?" Ich sah giftig zu den Beiden.
Adrian welcher hinuntergekommen war, war wie alle regungslos geblieben, als er in die Küche trat. Jack hatte ein kleines Schmunzeln auf den Lippen, aber irgendwie sah es so aus, als sei er stolz auf mich. Isaac und Ethan waren beide etwas verwirrt, schienen damit nicht gerechnet zu haben. Ich ließ die Schüsseln und das Besteck liegen und ging an den schwarzhaarigen vorbei, die Treppe nach oben.
"Was war das gerade?" Hörte ich Adrian sagen.
Die Antwort darauf verstand ich nicht. Ich hatte hier keinen Rückzugsort oder so, weshalb ich einfach ins Badezimmer ging. Aber ich ging in das Badezimmer wo eine Badewanne war und nicht in das mit Dusche. Sobald die Tür ins Schloss gefallen war, liefen mit Tränen über die Wange. Ich sah in den ganzkörper Spiegel, welcher hier stand. Als ich meinen Körper sah, hasste ich mich.
Dieser Körper, den ich vor kurzen noch gemocht hatte, war so hässlich für mich geworden. So benutzt, dreckig und einfach nur billig. Ich ertrage es nicht, in den Spiegel zu sehen. Ich ließ mich am Badewannenrand nieder und schrie.

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In their hands
Short StoryHitze, das beschrieb diesen Sommer am besten. Wärend es auf den Dorf oder am Stadtrand noch auszuhalten war, so war es in der Stadt einfach unerträglich. Wie die Männer es in langen Klamotten aushielten verstand Alita nie. Aber sie hatte auch komple...