Lesetag 1
Kyle brachte mich in das Behandlunszimmer und hielt plötzlich eine Taschenlampe vor meine Augen. Ich verzog wegen dem hellen Licht mein Gesicht. Es war viel zu grell und verursachte Kopfschmerzen. Kyle zwang mich aber, es anzusehen. Meine Pupillen waren unnatürlich geweitet, weshalb das Licht mir auch so schlimm vorkam.
"Weißt du, was Jack dir gegeben hat? Ich könnt ja stark auf Gras tippen, so wie du riechst." Meinte er, wärend er vorsichtig meinen Hals abtastete.
"Alk verträgt sich nicht." Brabbelte ich müde.
Daraufhin seufzte der Arzt und hörte endlich auf, auf den gereitzen Stellen rumzudrücken. Das hatte echt wehgetan. Kyle sah mir noch in den Mund und ging dann mit mir zusammen runter, wo alle bis auf Jack waren, dieser schlief ja. Ich war echt unsicher auf den Beinen, wäre wohl die Treppe runtergefallen, wenn Kyle mich nicht zurückgehalten hätte. Ich torkelte ins Wohnzimmer, wo ich mich zu Adrian setzte, welcher sich meinen Hals ansah und dann meine Augen.
"Alkohol und Gras. Das am Hals ist nicht wirklich schlimm." Erklärte Kyle.
"Riecht man." Wurde behauptet.
Mein Bruder saß still da und sah mich an. Zwar wusste er, dass Kyle ein zuverlässiger Arzt war, doch die Male sahen schlimmer aus, wie sie eigentlich sind. Ich lehnte mich an Adrian an, welcher seinen Arm um mich legte und meinen Oberarm beruhigend strich.
"Hat es dir wenigstens gefallen?" Wollte Ethan mit einem mal wissen.
Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich nickte.
"Willst du uns erzählen, was er mit dir gemacht hat?" Fragte Isaac nun plötzlich.
Daraufhin schüttelte ich aber nur mit einem breiteren Lächeln den Kopf. Die Männer lachten, schienen doch sehr amüsiert über meine Art. Ich verstand es nicht ganz. Ich benahm mich doch normal, oder? Ich wusste es um ehrlich zu sein nicht. Momentan fühlte sich einfach alles normal an. Adiran zog mich an sich ran, wodurch ich mich an ihn lehnen konnte. Ich schloss erschöpft meine Augen, merkte, wie müde ich doch eigentlich war. Aber ich wollte nicht schlafen, dachte, dass ich es nicht könnte. Doch so war es nicht. Ich spürte, wie ich die Couch unter mir verlor, als man mich hochheben, doch wärend ich die Treppe hochgetragen wurde, schlief ich tatsächlich ein.
Erst mitten in der Nacht, wurde ich wegen meinen gähnend leeren Magen wieder wach. Ich sah mich um, erkannte aber nicht wirklich, bei welchen der Kerle ich war. Müde richtete ich mich auf, suchte nach der Nachttischlampe. Als ich sie fand, machte ich das Licht an. Adrian murrte eine Beschwerte, als er wach wurde. Ich schaltete das Licht schnell wieder aus und wollte aufstehen. Doch dann ging das Licht auf seiner Seite an.
"Wo willst du hin?" Wollte der Mann wissen.
Seine Stimme war rau und verschlafen, die Haare standen in jede Richtung ab und irgendwie sah er süß aus. Eben wie man verschlafen aussah.
"Ich wollte was essen." Meinte ich leise.
Daraufhin stand Adrian auf und kam zu mir rüber. Ich sah ihn verwirrt an, doch dann hob er mich einfach hoch und ging mit mir die Treppe runter. Ich hielt mich sicher an ihn fest, auch wenn er mich nicht fallen lassen würde. So sehr traute ich ihn nun auch nicht. Eigentlich ja gar nicht, was ja irgendwie verständlich war. In der Küche wurde ich runtergelassen und der schwarzhaarige fing an irgendwas zu essen zu machen. Er stellte mir eine kleine Schale voller Trauben hin und machte dann was, was ich nicht sehen konnte.
Ich naschte die Trauben, welche hummelsüß waren. Meine Mutter hatte oft Obstsalat zum Frühstück gemacht und immer mussten Trauben rein. Sie hatte irgendwie einen Blick dafür, welche Trauben gut waren und welche nicht. Für mich war eine Traube eine Traube, nicht mehr und nicht weniger.
"Ihr beide auch hier." Bemerkte Isaac, als er die Treppe runterkam.
"Sie hatte ja auch nichts gegessen." Noch immer war Adrian nicht richtig wach.
"Stimmt."
Isaac blieb nicht lange bei uns, sondern machte sich dann recht zügig wieder nach oben. Eigentlich hatte er nur eine Flasche zu trinken mit auf sein Zimmer genommen. Als ich die Trauben leer hatte, stellte der Mann etwas in die Mikrowelle und reichte mir dann etwas zu trinken. Ich wartete geduldig auf den schwarzhaarigen, ehe ich wieder hochlief. Er nahm die Flasche mit, welche in der Mikrowelle aufgewärmt wurde. Doch was er mit einer Nuckelflasche wollte, wusste ich nicht.
Wieder in seinen Zimmer angekommen, ging ich sofort ins Bett. Als er sich dann zu mir gesellte, wurde ich aber komisch in den Arm genommen. Ich lag so, wie wenn man rin Baby auf den Arm hatte, nur das ich größer war. Ich spürte das Ding der Flasche an meinen Mund und wich aus.
"Ich bin kein Baby." Wollte ich es abwehren.
Meine Hände wurden aufgefangen und mit einer Hand festgehalten.
"Sei ein braves Mädchen." Meinte er daraufhin nur.
Doch ich drehte meinen Kopf zur Seite, als er die Flasche wieder an meinen Mund ansetzte. Ein genervter Seufzter entkam den Mann und er ließ meine Hände los um meinen Kiefer aufzudrücken. Er drückte meinen Kopf in den Nacken, sodass ich mich nicht davon befreien konte. Meine Hände wurden einfach weggeschlagen und als es ihn nervte festgehalten. Wiederwillig trank ich die warme Milch. Als ich aufhörte mich zu wehren, ließ der Mann auch meine Hände los. Es war einfach unangenehm, eigentlich sogar demütigend. Doch ich ließ es über mich ergehen, denn so würde es wenigstens schnell vorbeigehen. Hoffte ich zumindeest.
Noch wärend ich trank, kam langsam die Müdigkeit zurück. Als ich endlich fertig war, ließ der Erwachsene mich los und stellte sie ab. Er holte irgendetwas auf einen Schubfach, doch das interessierte mich nicht. Ich hatte mich mit dem Rücken zu ihn gelegt und war etwas weggerutscht. Doch leider kam er wieder zu mir ran. Ich zuckte etwas zurück, als ich plötzlich was an meinen Mund spürte. Doch als er den Schnuller wieder dranhielt, nahm ich ihn einfach in den Mund. Ich kann ihn ja raustun, sobald er schläft. Doch ich vergas es mehr oder weniger. Ich wollte einfach schlafen und war schon im Halbschlaf, als er selbst einschlief. Ich kuschelte mich unbewusst in seine um mich gelegten Arme und schlief ein.

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In their hands
Storie breviHitze, das beschrieb diesen Sommer am besten. Wärend es auf den Dorf oder am Stadtrand noch auszuhalten war, so war es in der Stadt einfach unerträglich. Wie die Männer es in langen Klamotten aushielten verstand Alita nie. Aber sie hatte auch komple...