Kapitel 11

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Isaac verschwand. Wann er ging hatte ich nicht gemerkt und Jack war zur Toilette gegangen. Mein Kopf brummte leicht, wir waren seit fast zwei Stunden hier und der Cocktail war nun leer. Als auch das Getränk von den schwarzhaarigen sich dem Ende hin neigte, stand er auf und zog mich auf seine Beine. Ein paar Kellnerinnen hatten die leeren Gläser immer mal wieder weggeräumt. Als ich stand, kam sofort der Schwindel, ich hielt mich an seiner Schulter fest. Meine Beine schienen fast einzuknicken und mein Kopf brummte plötzlich stark.

"So viel zu alkoholfrei." Murmelte ich und hielt mir den Kopf.

"Jack solltest du, was das angeht nicht trauen." Informierte Adrian mich.

Ach wirklich? Nein, das hab ich jetzt überhaupt nicht selbst herausgefunden. Wir bahnten uns den Weg zur Bar frei und Adrian setzte mich auf einen Barhocker ab. Er hob die Hand und der Barkeeper nickte. Nachdem er die Mischung beendet hatte, kam er zu uns rüber. Ich verstand durch die laute Musik kaum was. Adrian sah sich um und sein Blick blieb irgendwo hängen.

"Ich bin in zwanzig Minuten wieder da."

Dann entstand eine Pause.

"Kann aber auch länger dauern. Bleib hier, sprich mit niemanden. Bestell dir meinetwegen was zu trinken, lass dir nichts ausgeben." Bestimmte er, ich nickte und er verschwand zu einer Frau am anderen Ende der Bar.

Sie sah mich an, als hätte sie es gerade geschafft mir den Kerl anzuknüpfen, aber ich war nur erleichtert darum. Der Mann hinter der Bar stellte das Getränk von Adrian vor mich und ich bat ihn höflich, aber laut, damit er mich hörte, um ein Wasser. Er sah mich kurz verwirrt an, zuckte dann mit den Schultern und machte eins. Ich lächelte dankend, was er erwiederte.

"Nur Wasser?" Fragte jemand und ich zuckte zusammen.

Ein Mann gesellte sich zu mir. Er hatte weniger Muskeln als die anderen. Ich sah ihn mir an, er schien sport zu machen, aber nicht so viel, dass er definierte Muskeln hatte, dafür hatte sein Körper eine schöne Statur. Durch die Lichter konnte ich seine Haarfarbe nicht erkennen, aber es schien eine recht dunkle Farbe zu sein. Er bestellte was und lehnte sich neben mich an den Tresen, wenn man es so nenen konnte.

"Nico mein Name, mit wem hab ich das Vergnügen?" Sein Blick ließ mich erinnern, dass ich untenrum nicht anhatte.

Ich wand mich von ihn ab, sein Blick war beängstigend. Ich hatte ihn bei den Jungs gesehen. Es geht nur ums flachlegen.

"Na komm, willst du schöne mir nicht deinen Namen verraten?"

"Ich hab kein Interesse." Meinte ich und trank vom Wasser.

Mein Schädel brummte, was auch immer in den Cocktail war, es war nicht schwach.

"Ach nein?...." Ich verstand kaum was, von den was er sagte.

Neben den Kopfbrummen und den gefühl der Schwerelosigkeit nahm ich was anderes war. Ich realisierte was, wofür ich mich am liebsten in die nächste Ecke schmeißen würde. Das ergibt doch Sinn, ich kann kaum laufen und wenn ich betrunken bin, kann ich ja gar nicht auf die Idee kommen abzuhauen. Dabei ist das jetzt doch die perfekte Chance. Ich trank den Rest des halben Liter Glases aus und stand auf wackeligen Beinen auf. Ich trottelte in irgendeinen Richtung, aber der Mann wollte mich festhalten.

"Wo willst du den hin?" Feagte Nico.

"Ich muss zur Toilette." Sagte ich.

Der Mann nahm meine Hand, ich bemerkte sein Lächeln nicht. Seine dreckigen Gedanken, natürlich realisierte ich es nicht. Sobald ich stand,hatte ich das Gefühl, dass der Alkohol noch einmal mehr kickt. Mein Körper fühlte sich so leicht, doch meine Glieder zeitgleich so schwer an.

"Dann ist das aber die falsche Richtung." Informierte er mich und zeigte mir die Richtung zur Toilette.

Wir kamen in einen ruhigeren Gang an, die Musik tat in meinen Ohren weh und ich merkte wie ich rot wurde, als ich die ganzen rummachenden Paare sah. Ich versuchte nicht hinzusehen. Als ich die Tür zur Damentoilette sah, wollte ich mich von den jungen Mann lösen, doch er zog mich zu sich und drehte mich an die Wand. Ich wurde dagegengedrückt und sah verwirrt zu ihn hoch, sein warmer Atem berührte meine Haut. Ich nahm den leichten Geruch vom Schweiß wahr, doch bevor er seine Lippen auf meine legen konnte, drehte ich meinen Kopf weg. Daraufhin legte er seine Lippen auf meinen Hals und hinterließ dort einige Schmatzer. Ich drückte ihn weg.

"Entspann dich, glaub mir, es wird dir viel Spaß machen." Behauptete er und seine Hand wanderte meinen Oberschenkel entlang hoch zur Mitte.

Es ekelte mich, es wiederte mich an und in den Moment sah ich jemand bekannten um die Ecke laufen. Adrian knöpfte im laufen sein Hemd zu. Ich versuchte weiter Nico wegzudrücken, sagte auch, dass er mich lassen soll, aber er ignorierte es einfach. Als Adrian uns sah und mich erkannte, verfinsterte sich seine Miene. Ich formte ein hilf mir bitte mit meinen Lippen, aber scheinbar hätte er es auch so oder so getan, denn er war schon auf direkten Weg zu uns. Er zerrte den anderen Kerl mit einen ruck von mir, bevor er meine Mitte erreichte. Dieser beschwerte sich lauthals, doch der schwarzhaarige ignorierte den jüngeren und sah mich an.

"Ich muss zur Toilette." Erklärte ich kurz und er nickte.

Ich lief so schnell es ging an ihn vorbei zur Toilette. Ich leerte meine Blase und als ich dann am Waschbecken meine Hände wusch, wusch ich mir auch gleich mein Gesicht. Ich fühlte mich frischer und irgendwie war das brummen weg und ich fühlte mich wieder einigermaßen nüchtern. Ein paar Mädchen drängten mich zu Seite um ihr Make up aufzufrischen, doch ich warf nur das Papierhandtuch weg und ging aus den Bad. Adrian hatte sich gegenüber von der Tür an die Wand gelehnt. Die obersten drei knöpfte seines weißen Hemdes hatte er offen gelassen und er hatte die Ärmel hochgekrempelt. Ich ging schon Richtung Clubraum, oder wie man das nannte, Adrian folgte und ich hakte mich bei ihn ein.

"Hat er dich berührt?" Fragte er.

"Nein. Zum Glück nicht." Ich war leisen, beschämt, froh, dass es vorher geendet hatte.

Schweigend gingen wir zurück zu der Couchecke, wo die anderen sogar saßen. Nur Isaac fehlte. Ich setzte mich neben Adrian hin und Jack reichte mit wieder so einen Cocktail. Ich sah ihn sauer an, doch er lächelte nur und drückte mir das Getränk in die Hand.

In their handsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt