Kapitel 3

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Er war verschwitzt, und durch den Schweiß viel bei mir nicht auf das ich geweint hatte. Aber er, er sah aus als hätte er Sport gemacht. Seine dunkelbraunen Haare waren etwas durcheinander. Nun trug er nur noch ein Tanktop und alles was ich sah, bis auf das Gesicht war tattoowiert. Irgendwie schaffte ich es meine Hand aus seiner zu ziehen, doch seine Hand lag sofort in meinen Nacken und drückten da etwas zu. Ich beugte mich nach vorne und verzog das Gesicht, ich versuchte seine Hand wegzuziehen, doch er nahm meine Hand wieder und ich richtete mich auf. Tränen liefen meinen Gesicht entlang und ich schluchzte auf. Verdammt was soll das? Er hätte mich gehen lassen können, bevor er sich der Tarnung entzogen hat. Ich kenn jetzt sein Gesicht, was soll das? Ich will nach Hause, aber jetzt lässt er mich doch erst recht nicht gehen.

"Nicht heulen." Zischte er und drückte meine Hand fester zu.

Motorgeräusche warne zu hören und er zog mich in eine Lücke zwischen zwei Häusern. Die Gasse war recht schmal. Er drückte mich gegen die Wand und beugte sich zu mir runter. Sein Gesicht war nah an meinem und ich spürte seinem Atem. Ich zitterte und war panisch, wärend er komplett locker da stand.

"Ruhig bleiben, sonst ändert es unschön." Flüsterte er und seine Lippen legten sich auf meine Wange.

Instinktiv legten sich meine Hände auf seine Brust, ich wollte ihn wegschieben. Doch das brachte nicht wirklich was. Schritte näherten sich der Gasse und mein Herz raste immer schneller umsolänger er so in meiner Nähe war. Aber ich war nicht die einzige, welche die Schritte hörte. Bevor ich irgendwie reagieren konnte, lagen seine Lippen auf meinen. Seine Unterarme waren neben mir an der Wand abgestützt. Er bewegte seine Lippen intensiv, wärend ich nicht erwiederte, aber das würde man durch den Arm ja nicht sehen.

"Entschuldigen Sie." Meldete sich jemand.

Der Mann entfernte sich von mir, senke den Arm zur Straße hin, aber ich sah nicht auf.

"Haben wir ein Problem?" Fragte der Kriminelle höflich.

"Ich würde sie bitten, das nicht in der Öffentlichkeit zu machen. Sie wissen, das das ungern gesehen wird. Vorallem hier wo sich viele Kinder treffen." Meinte der Polizist.

"Aber natürlich, tut mir leid, wir werden es wo anders hin verschieben, wo uns niemand sehen kann und wir niemanden stören." Lachte der Mann.

Kurz war es still.

"Geht es Ihrer Freundin gut?" Fragte der Polizist.

"Mh?" Sein Blick ging kurz zu mir.

"Ja klar sie-"

"Ich rede mit ihr. Ist bei ihnen alles in Ordnung?" Fragte der Polizist.

Ich glaube mir ging es nie schlechter. Der Blick von dem Kriminellen brannte auf mir, ich unterdrückte mein Zittern und atmete kurz unauffäklug durch.

"Ja natürlich. Entschuldigen Sie, mir ist es nur peinlich, dass sie uns erwischt haben." Ich lächelte unsicher, doch es reichte scheinbar, das der Polizist sich verabschiedete und ging.

Vielleicht war das gerade meine Chance auf Flucht gewesen. Jetzt war sie jedenfalls weg.

"Küssen musst du noch üben. Es gibt was wunderbares, das nennt sich erwiedern, solltest du mal probieren." Meinte der Mann plötzlich und wollte meine Hand nehmen.

Ich wurde roter und ließ es einfach zu.

"Dann solltest du lernen, dass man nicht einfach so den ersten Kuss von jemanden nimmt."

Das ich meinen Gedanken laut ausgesprochen hatte, bemerkte ich erst, als er rau lachte.

"Ihr Frauen. Ihr wollt immer das euer erster Kuss was besonderes wird. Aber das wird er nie. Wenn alle auf diesen perfekten Moment für den ersten Kuss warten würde, dann wäre die Weltbevölkerung halbiert." Meinte er und zog mich weiter.

Ich hatte den Blick gesenkt und einige stumme Tränen liefen mir übers die Wange. Das stimmte nicht. Ich hatte nie auf so einen Moment gewartet. Ich war ungeküsst, einfach weil mich niemand küssen wollte. Oder mit mir zu tun. Ich war der Freak der Schule, die die lieber lernte als Party zu machen, die die Still und höflich war. Ich galt als Einschleimerin und das nur, weil ich die Lehrer mit Respekt behandelte und höflich war. Das mein Bruder in der Psychiatrie war, hatte dafür gesorgt, dass ich nicht nur der Streber war, sondern auch der Freak. Aber ich wurde nicht gemobbt. Es wollte einfach niemand mit mir zu tun haben. Vielleicht hatten sie auch Angst vor meinen Bruder. Keine Ahnung.

Ich betrachtete meine langen braunen Haare und den Gehweg wärend wir stumm durch die Gegend liefen. Ich hatte keine Ahnung wo er hinwollte. Manchmal fuhren Polizeiautos oder ein Krankenwagen an uns vorbei. Aber ihn interessierte es nicht, er wirkte gar nicht so, als hätte er ein Verbrechen begangen. Nur das drücken meiner Hand verriet mir, nichts dummes tun zu sollen. Wir liefen weiter, bis wir am Parkparkplatz waren. Der Parkplatz war recht voll und die Autos standen eng an eng. An einen unauffälligen Auto blieb er stehen und schloss es auf. Er forderte mich auf, mich hinten hinzusetzen, was ich auf tat. Erst aus ich drinne war, stieg er selbst ein. Er schaltete den Motor an und glitt dann aus der Parklücke. Ich schnallte mich an und sah weiter auf meinen Schoß. Ich ließ die Tränen stumm laufen, aber ließ meiner Kehle kein Geräusch entkommen. Der Mann stellte irgendwas ein und schon kurz darauf ertönte eine Stimme im Auto.

"Du bist aber spät." Begrüßte ihn jemand.

"Ihr hattet auch niemanden der euch aufgehalten hat." Meinte der Fahrer und schloss sich dem Verkehr an.

Ein, nein, mehrere Lachen ertönten durch die Freisprechanlage.

"Also, wo geht's feiern? Ich glaube heute hatten wir einen guten Erfolg."

"Ja das stimmt, aber lass uns das nie mehr machen, wenn es so heiß ist." Stimmte einer zu.

Ich fühlte mich so unwohl in meiner Haut, so beengt.

"Wann darf ich wieder nach Hause?" Fragte ich leise.

"Was? Du musst schon lauter reden." Forderte der Fahrer auf.

Als ich meine Frage wiederholte, lachte der Mann und auch aus der Freisprechanlage ertönte ein lachen.

"Der war gut. Du denkst doch nicht ernsthaft, dass wir dich nach Hause lassen oder? Oh nein, du bleibst bei uns." Bestimmte der volltättoowierte.

Ich hörte den Rest des Gespräches nicht zu. Selbst wenn, glaubte ich nicht wirklich, dass mir das sehr helfen würde. Als wir an einer Ampel hielten wollte ich aussteigen, doch ich wusste das die Kindersicherung drinne war, zudem lag sein Blick fast wie ein brennen auf mir. Ich hatte Angst, Panik, wollte nach Hause, aber man ließ mich nicht gehen. Deshalb schaute ich mir den Weg genau an um mir den Heimweg zu merken.

In their handsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt