Kapitel 2

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Erste Begegnung

Montag,
17. August

Es war laut in dem Raum. Genau so wie ich sie verlassen hatte. Es gab neue gesichter. Was mich gewundert hatte war, dass so viele es bis in die Oberstufe schafften. Sogar er war hier. Er war mein Albtraum, der Junge der mein Leben zur Hölle gemacht hatte. Er redete mit einem Mädchen. Sie kicherte krampfhaft. Ich war froh nicht an ihrer Stelle zu sein. Ich schüttelte mein Kopf. Um nicht noch mehr Aufmerksamkeit aufzuregen, senkte ich meine Blicke.
Keiner wusste, dass die alte Ayda zurück war. Es war keine Spur von der alten Ayda zu sehen.

Das sollte erst mal auch so bleiben.

Ich lief auf die Lehrerin zu. Sie war neu. So würde es mir viel einfacher fallen, nicht aufzufallen. Die Lehrerin sah mich und lief auf mich zu. „Hallo kann ich dir vielleicht behilflich sein?" Ich erläuterte ihr die Situation und stellte mich ihr ganz knapp vor. „Du musst die neue Schülerin sein, herzlich willkommen. Ich bin Frau Davis." Ich blieb vorne stehen und wartete auf eine Aufforderung von ihr.

„Erstmal an alle einen guten Morgen. Wie ihr mitbekommen habt, ist eine neue Schülerin dazu gekommen." Sie bat mich, mich kurz vorzustellen. „Ich bin Ayda, bin 16 Jahre alt. Ich bin mit meine Familie aus Hamburg, hier nach Köln umgezogen." Alle guckten mich an. Es war ein komisches Gefühl vor bestimmten Schülern zu stehen. „Darf ich mich auf einen Freien Platz setzten", fragte ich leise. Ich guckte mich nach einem freien Platz um. „Du kannst dich neben mich setzen", sagte ein Typ, den ich zuvor noch nie gesehen hatte. Ich zuckte mit meinen Schultern und lief auf den Platz zu. „Wenn wir das auch erledigt haben, können wir nun beginnen." Und so begann sie mit dem Unterricht.

Ich bemerkte, dass ich von der Seite angetippt wurde. Ich drehte mich langsam zu ihm. Er lächelte wirklich goldig. Er streckte seine Hand mir gegenüber aus. Um nicht unhöflich zu wirken, reichte ich ihm meine Hand. „Hey ich heiße Emin.", sagte er leise. „Schön dich kennenzulernen", antwortete ich im selben Ton. „Soll ich dir vielleicht in der Pause die Schule zeigen", fragte er direkt. In den ersten paar Sekunden irritierte mich diese Frage. Ich versuchte jedoch es mir nicht anmerken zu lassen. Ich empfand es als etwas aufdringlich. Ich rechnete es ihm aber nicht als schlecht an. „Keine sorge ich werd mich schon zurecht finden, trotzdem danke." Ich drehte mich um und folgte dem Unterricht.

Beginn der Pause, lief ich auf ein Mädchen zu, die mit dem Rücken zu mir gedreht stand. „Eda, hatırladın mı?", fargte ich. Sie drehte sich um und guckte mich fragend an.
„Ayda, Ayda Sönmez.", gab ich selbstbewusst von mir. Sie guckte mich schockiert an. „Ayda! Bist du es", fragte sie mit Tränen in den Augen. „Wo warst du all die Jahre? Ich, deine engste Freundin, deine Schwester, wusste nicht was du machst und wie es dir geht!" Sie realisierte erst jetzt, dass ich vor ihr stand. „Eda bleib ruhig, keiner weiß das ich zurück bin. Ich sehe vielleicht wie ein anderer Mensch aus, aber ich bin im tiefen inneren immer noch die selbe. Hör mir gut zu, wir treffen uns heute nach der Schule und ich werde dir alles von Anfang an erzählen." Eda guckte mich die ganze Zeit an. Ich lächelte sie an und wir verbrachten die ganze Pause zusammen.

Auf dem weg zum unterricht, hörte ich ein gepfiffe hinter mir. Wir drehten uns um. Am Ende des Flures stand Aras.

Der Aras, der mir mein Leben zur Hölle gemacht hatte.

Ich versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Er kam auf mich zu. Meine Beine zitterten, mein Herzschlag schlug fünf mal so schnell. Um uns herum standen einige Schüler. Genau vor mir blieb er stehen. „Du bist die neue, nicht Wahr", fragte Aras dessen Antwort er wusste. Ich verschränkte meine Arme und blieb vor ihm stehen. Ich strahlte in dem Moment ganz anders. In mir herrschte ein Sturm. Meine Hände zitterten. Er versuchte dennoch so wenig wie möglich ihm dies anzumerken. „Ich weiß ja nicht in welchem Kurs du bist, aber damit du bescheid weißt, jetzt kommt eine kurze Aufklärung. Das sagen habe ich, wenn ich dir etwas sage, dann machst du das, das gilt auch für die neuen unter uns. Hast du mich verstanden", sagte Aras in einem unangemessenen Ton. „Also erstmal-", ohne mein Satz zu beenden, wurde ich unterbrochen. „Ich habe gesagt, hast du mich verstanden!" Ich konnte nicht ernst bleiben vor ihm. Er machte sich zum Affen, nur ihm war es nicht ganz bewusst. Statt ihm zu antworten, blieb ich lieber still. Dies machte ihn noch reizbarer. „Jetzt verpiss dich, sonst wirst du noch sehen", sagte er drohend. „Was werd ich sehen, wie du vor allen dich zum Affen machst. Nun jeder der hier uns zugehört hat, ist Zeuge, dass zum ersten mal ein Mädchen das dir gefällt, dir ein korb gegeben hat." Ich guckte ihn nur noch lachend an. Er blieb mit offenem Mund, mitten auf dem Flur stehen.
Ich näherte mich und flüsterte in sein Ohr: „Wer zuletzt lacht, lacht am besten." Ich drehte mich um und lief zum Unterricht.

Ich hatte meinen ersten Tag hinter mir. Es war garnicht so schlimm. Die Begegnung mit Aras würde nicht die letzte sein. Ihm aus dem Weg gehen war fast unmöglich. Es war nunmal meine Absicht, auf diese Schule zu kommen. Er war in meinem Radar. Ich hatte natürlich ihn mit berechnet. Er war in meinem Fokus.

Angekommen, machten wir uns es erst bequem. Wir redeten kurz mit meinen Eltern und gingen dann auch in mein Zimmer. „Ayda, erzähl alles von Anfang an", drängte mich Eda aufgeregt. „Alles hat angefangen in der siebten Klasse. Ich wurd gemobbt, nieder gemacht und rum geschubst. Hab bitte keine schuldgefühle." Ich versuchte mit großem Willen meinen Herzschlag zu regulieren. „Zu diesem Zeitpunkt war die Ehe meiner Eltern sehr kritisch, um die Ehe zu retten, sind wir umgezogen. Mein Vater sah dies als einzige Lösung. Verwandten und Freunde machten die Situation nicht besser. Sie hetzten und hetzten. Meine Eltern stritten ununterbrochen wegen Menschen die es nicht Wert waren.Dies war meine einzige Möglichkeit von hier entfernt, weiter zu Leben." Meine Augen wurden glasig. Ich hatte in den letzten Jahren gelernt, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen musste. „Du hast viel erlebt, ich war vielleicht nicht an deiner Seite, aber ich werde ab jetzt, immer bei dir sein. Du musst nicht immer, neben jedem stark bleiben. Es ist menschlich schwäche zu zeigen. Ich bin deine persönliche Komfort Zone", sagte Eda berührt. „Ich hatte mir in Hamburg ein Ziel gesetzt und habe es auch geschafft." Eda lächelte mich Stolz an. „Ich sehe es, du warst und bist immer noch hübsch. Ich bin nicht sauer auf dich, aber das einzige was ich nicht verstehe, warum bist du zurück gekehrt?", sie legte eine kurze Pause ein. „Du willst nicht Rache, oder?", fragte sie. „Meine Eltern wussten es damals nicht, sie werden auch niemals davon erfahren. Ich bin zurück, weil ich es ihm heimzahlen möchte. Er hat mein Leben zur Hölle gemacht und jetzt ist er dran. Sag bloß nicht das es falsch ist!", redete ich wie ein Wasserfall. „Ich bin leise.", sagte sie wie aus der Pistole geschossen.
Wir machten uns noch ein schönen Abend und redeten über Gott und die Welt. Ich hatte es vermisst mit Eda zu sein. Ich war vielleicht eine schlechte freundin, aber ich würde mein bestes geben, um sie glücklich zu machen.

„Ayda es ist spät, ich sollte wirklich jetzt gehen", sagte Eda. „Ok warte ich sage meinem Bruder bescheid, der fährt dich.", sie guckte mich von der Seite schräg an. „Dein bruder ist hier! Sag das doch früher. Ich seh aus wie ein Penner", sagte Eda nervös. „Eda! Das ist mein Bruder. Er ist 20 und wir erst 16", guckte ich sie böse an. „Es sind doch nur vier...", sie kam nicht weiter weil ich ihr ins Wort fiel. „Eda!", sie lachte darauf hin einfach darauf los. Ich dachte sie meinte das ernst, aber zum Glück war es nur Spaß, hoffte ich zu mindestens.

Wir hatten Eda Nachhause gefahren. Nach unserer Ankunft, machte ich mich Bett fertig. Und legte mich ins Bett. Ich verarbeitete einige Sachen die mir Heute im laufe des Tages passiert waren.
Mir schwimmte immer wieder das selbe in meinem Kopf herum.

Susmak, iyi bir silahtır

𝐆𝐮̈𝐥𝐮̈𝐧 𝐝𝐢𝐤𝐞𝐧𝐢- 𝐃𝐢𝐞 𝐃𝐨𝐫𝐧𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐑𝐨𝐬𝐞 (unbearbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt