Kapitel 23

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Benommen und dessen Folgen

Donnerstag,
24. September

Der gestrigen Abend schwirrte in meinem Kopf herum. Es war von vorne rein klar, dass Emin auf sie steht. Eigentlich hatte ich geplant heute zuhause zu bleiben. Aber ich wollte nicht wie jeden Morgen die Rede meines Vaters hören, warum ich den heute nicht zur Schule gegangen bin. Es war immer das selbe. »Aras Aufstehen. Aras du bist zu spät. Aras fällt etwa schon wieder die ersten beiden Stunden aus.« Es war immer das gleiche Palaver. Um mich von solchen Aussagen zu entfernen, habe ich mich dazu entschieden zur Schule zu gehen. Ob ich auf Emin Lust hatte. Nein auf keinen Fall. Ich riss mich zusammen und machte mich auf den Weg zum zum Unterricht.
Während ich zur Schule schlenderte, merkte ich was ich an hatte. Ich ging mit den Sachen zur Schule, mit den ich auch schlafen war. Schlimm war es jedoch für mich nicht. Ich hatte ein Basic Jogginganzug an, den ich auch draußen anzog.

Den ganzen Tag über lagen meine blicke auf Emin und Ayda. Sie hatten echt Spaß zusammen. Ayda war glücklich. Sie lächelte ihn an. Sie lachte über seine Witze. Es machte mich wütend zu sehen, dass nicht ich an seiner Stelle sein konnte. Ob sie auch seine Gefühl erwidern konnte. Dieser Gedanke, dass es sein konnte brachte mich innerlich um.
Ich versuchte mich mit Ergün und seinem Gerede abzulenken. Meine Ohren waren bei Ergün, aber meine Augen und meine Aufmerksamkeit bei Ayda und somit auch bei Emin.

Den ganzen Tag über hatte ich an nichts anderes geachtet als auf Ayda. Auf den Unterricht konnte ich mich auch nicht vernünftig konzentrieren. Ich konnte nicht länger durchhalten. Nach und nach schmerzte es. Ich wusste nichtmal wie ich dieses Gefühl beschreiben soll. Mit einer guten Ausrede verließ ich den Raum. Es war sehr simpel. Ich ging zu dem Lehrer und sagte, dass es mir seit heute morgen nicht gut geht. Mit einem bisschen kranken Ausdruck, war das ein Kinderspiel.

Den Rest des Tages verbrachte ich eigentlich zu Hause. So war zu mindestens mein Plan. Doch Ergün und Berkay kamen auf die geniale Idee etwas trinken zu gehen. Das einzige Problem war, dass ich eigentlich nur Freitags und Samstags trinke. Mitten in der Schulwoche durfte ich laut meinem Vater nicht trinken. Naja nach meinem Mutter hätte ich garnicht trinken dürfen. Sie hatte recht. Rauschmittel war etwas schädliches für den Körper. Man sagte ja nicht ohne Grund zu einigem, dass es eine Jugendsünde sei. Ich hatte meinen Jungs geschrieben, dass ich nichts trinken werden. Sie bestanden trotzdem darauf, dass ich mit komme. Somit hatten wir einen guten Kompromiss.

Ergün suchte eine gute Location aus. Ich konnte auf seinen Geschmack immer zählen. Ich bereute es bei ihm nicht. Bei Berkay sah dies anders aus. Wäre es ihm nicht peinlich, würde er sogar sagen, dass wir uns in der Bibliothek treffen könnten.
Vor Ort suchte ich die Jungs auf. Ergün saß in einer sitz Lounge und Berkay war noch nicht da. Ergün hatte es sich bequem gemacht. Auf dem Tisch waren zwei Alkohol Flaschen. Beide guckten mich an. ich hatte den Drang ein Glass zu trinken. Das brennen im Hals spürte ich. Trotz dem verlangen konnte ich vorerst widerstehen.
Ich lief auf Ergün zu. „Ich dachte ich wäre schon zu spät. Wo bleibt den Berkay? Weißt du was von ihm?" Ergün nahm mich erst wahr, als ich mit ihm sprach. Er zuckte mit den Schultern. Er hatte schon vor getrunken. Anhand seiner Gestik konnte man sehr gut erkennen wie angetrunken er war. Momentan ging es ihm eigentlich recht gut. Sturz betrunken war er zum Glück nicht. Ich setze mich zu Ergün. Die Zeit verging und Berkay war immer noch nicht da. Die Gläser auf dem Tisch vermehrten sich. Ich konnte nicht wiedersehen und bestellte mir ein Getränk. Auf Wodka hatte ich nicht Lust. Wie es aussah war er dabei beide Flaschen zu entleeren. Mein Getränk wurde mir gebracht. Ich wurde hibbelig. Berkay hatte sich nicht gemeldet. Das war nicht üblich für ihn. Deswegen entschied ich mich ihn anzurufen. Es klingelte und klingelte, schließlich hörte ich nicht seine Stimme, sondern die Mailbox. Genervt legte ich auf und nahm ein großen Schluck.
Wir hatten 23:16 Uhr und Ergün war Sturz betrunken. Ohne überhaupt vernünftig mit ihm reden zu können, war er nicht mehr ansprechbar. Ich rief ein Taxi und griff ihm unter sein Arm. Ich begleitete ihn nach draußen und wartete auf das Taxi. Ich ließ ihn erst gehen, wenn ich gesehen habe, dass er in das Taxi eingestiegen ist. Ich wollte noch etwas hier bleiben und meinen Kopf etwas frei bekommen, ansonsten hätte ich ihn bis nach Hause begleitet. Höchstwahrscheinlich hatte er was auf dem Herzen und ich voll Idiot hab mich mit meinen Problemen beschäftigt. Ob man Emin und Ayda als Problem sehen konnte war dennoch eine offene Frage für mich.

Aus Frust trank ich mein Getränk auf ex aus. Auf dem Tisch war eine halbe Flasche Vodka. Ich nahm die Flasche und kippte mir etwas ein. Es war wie eine Sucht. Nach einem Glas kam das nächste. Es war wie eine Kettenreaktion. Es berauschte mich. Ich wollte nicht trinken. Siehe mich jetzt an. Ich trinke. Ich wollte einen freien Kopf kriegen. Falsch gedacht. Ich fing schon an Ayda in bestimmten Ecken mit Emin zu sehen. In Gedanken bei Ayda nahm ich mein Handy und wählte ihre Nummer.
Ich hörte mit meinen letzten Nervenzellen ein klingeln war. Sie ging dran. Ich hörte Ayda's Stimme. „Aras? Hallo?" Ich nuschelte etwas vor mich hin, damit sie weiß, dass ich am Telefon bin. Ich hatte irgendwie meine Zunge verschluckt. Anders konnte ich mir das nicht erklären.
„Aras bist du noch dran?", flüstere sie.
„Ayda hörst du mich?", brüllte ich in den Hörer, damit sie mich von der anderen Leitung hören konnte. „
„Aras geht es dir gut? Wo bist du?" Ich grinste vor mich hin. Sie machte sich Sorgen um mich. „Ayda es tut mir leid! Ich war ein totales Arsch gegenüber dir. Ich halte es nicht aus dich mit deinem Verehrer zu sehen! Verstehst du mich!" Ich war nicht wirklich hell in der Birne, aber das was ich gesagt habe war einer zuviel. „Aras?", fragte sie besorgt. Ich schloss kurz meine Augen. Die Welt drehte sich. Ohne es zu bemerken schlief ich ein. „Aras! Aras sag was! Red mit mir! Hallo? Aras reg mich nicht auf. Ich kann sowieso nicht laut reden und dann kommst du und sagst so etwas. Welcher Verehrer. Wenn meinst du? Willst du mich eigentlich verarschen! Aras!" Durch Ayda's stimme merkte ich erst, dass ich eingeschlafen war.  „Ayda bitte versprich mir, dass du mich nie vergessen wirst!" ich bekam zum aller ersten Mal ein vernünftigen Satz hin. „Selbst wo ich weiß, dass du nicht hier bist, suchen meine Augen nach dir Ayda.", es herrschte für nh kurze Zeit eine stille zwischen uns. „Aras sag mir nicht, dass du betrunken bist?"
„Nein ich bin nicht betrunken. Ich bin nüchterner als je zuvor!", ich hörte wie sie einmal tief seufzte. „Ist bei dir jemand der dich nachhause begleiten kann?" Ich konnte nicht genau aus ihrer Stimme verstehen, ob sie besorgt war. Das konnte ich der Wodka Flasche verdanken. „Nein.", nörgelte ich. „Aras hör mir jetzt genau zu. Ich versuche jetzt mit Erlaubnis meiner Eltern das Haus zu verlassen. Egal wo du bist. Schick mir dein Standort. Ich komme warte auf mich! Hast du mich verstanden." Ich nickte daraufhin. Als ich aber bemerkte, dass Ayda mein nicken garnicht hören kann, war es zu spät. „Aras, hast du mich verstanden?!" „Ja..."
Ich legte auf und versuchte ihr mein Standort zu schicken. Ich sah alles doppelt und dreifach. Ich versuchte auf Ayda zu tippen.

Ich war echt erschöpft von dem ganzen. Ich stand auf und taumelte langsam Richtung Tür. Ich hatte kein  Gleichgewicht mehr. Ich rempelte unbewusst fremde Menschen an. Ich merkte in diesem Zustand dennoch die Blicke auf mir. Abrupt wurde mir schwarz vor Augen. Ich stützte mich an der Wand ab. Mir wurde unter den Arm gegriffen. Ich wurde wie ich zu mindestens wahrnehmen konnte in ein Auto getragen. War ich etwa in einem Taxi. Ayda musste schon angekommen sein. Ich konnte mich echt nicht orientieren. Ich kippte leicht mein Kopf zur Seite um zu gucken wer es eigentlich war. Neben mir saß Emin am Steuer. Ich guckte ihn irritiert an. „Erinnerst du dich nicht. Du hast mir deinen Standort geschickt." ich versuchte mein Gurt zu lösen, doch Emin verhinderte dies. „Emin ich will nicht Hilfe. Ich komme schon zurecht. Und übrigens, ich bin nicht besoffen." Emin guckte mich von der Seite mit einer hochgezogen Augenbraue an. Ich wollte nach der Tür Klinke greifen. Emin war mir aber zuvor und riegelte die Türen.

Wir waren schon seit einer Weile unterwegs. Wir waren auf einer Autobahn. Ich wusste nicht wie viel Uhr es ist. Ich hatte kein Zeitgefühl mehr. Mir kam mein Heimweg echt lange vor.
„Ich zeig dich an Emin. Du wirst sehen! Du hast mir Ayda gestohlen. Du kommst hinter Gittern! Verstehst du!" Emin schenkte mit dennoch keine Aufmerksamkeit. „Emin halt an. Ich komm selber zurecht!" Emin antworte mit einem monotonen nein. Das machte mich noch aggressiver.
Er fuhr mit 160km/h. Um ihn zum stoppen zu bringen griff ich ihm ins Steuer. Auf die Sekunde bereute ich meine Handlung, doch es war zu spät.
Emin raste gegen die Leitplanke. Er verlor seine Kontrolle. Innerhalb einigen Sekunden krachten wir in eine Straßenlaterne und verloren unser Bewusstsein.

Karanlığı yaşamadan,
aydınlığa ulaşamaz hiç bir insan.

𝐆𝐮̈𝐥𝐮̈𝐧 𝐝𝐢𝐤𝐞𝐧𝐢- 𝐃𝐢𝐞 𝐃𝐨𝐫𝐧𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐑𝐨𝐬𝐞 (unbearbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt