Kapitel 30

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Besserungen

Donnerstag,
22. Oktober

Ein Tag war vergangen. Wir hofften alle, dass es Aras es besser geht. Sein Zustand verbesserte sich. Wir warteten alle ungeduldig. Ich wartete vor meinem zuhause auf Emin. Eigentlich hatte ich es abgestritten, doch Emin bestand drauf mich abzuholen. Wir fuhren heute wieder ins Krankenhaus. Diesesmal hatte es ein Anlass. Aras hatte heute Geburtstag. Er würde heute seinen 18. feiern. Sein enges Umfeld wusste Bescheid. Wir hatten vor uns heute alle zu versammeln und somit an seiner Seite zu sein.
In den nächsten Minuten kam Emin auch schon an.
Im Krankenhaus angekommen suchten wir Berkay und den Rest. Als wir alle aufsammeln konnten, vereinbarten wir in welcher Reihenfolge zur welcher Zeit jeder für eine kurze Zeit ihn besuchen dürfte.
Aras Eltern waren schon seid einer Weile bei ihm. Wir machten uns Sorgen. Wir hatten vereinbart, dass Emin und ich im Anschluss ihn besuchen. Ich hatte ihm auch ein kleines Geschenk mit Emin gekauft. Ich hätte vor einigen Jahren nicht gedacht, dass ich ausgerechnet ihm ein Geschenk kaufen würde.
Während ich in meinen Gedanken war, kam eine Krankenschwester auf uns zu uns meinte Glückwunsch. Wir guckten uns beide komisch an. „Ich denke mal sie hat uns verwechselt.", Emin nickte leicht. Wir warteten eine weitere halbe Stunde. Wir bekam keine Informationen von drinnen. Das beunruhigte und etwas. Ayda mach dir keine Sorgen. Ich denken mal die reden über seinen Zustand. Er ist ja nunmal in der Aufwachphase." Er hatte recht, mehr als abwarten konnten wir nunmal nicht machen. Wir schätzten es, das er schon so weit ist bei seiner Genesung. Nach einer weiter halben Stunde kam die Krankenschwester von vorhin und bat Emin und mich ihr zu folgen. Als wir ankamen liefen wir in das Zimmer. Gül Teyze, also die Mutter von Aras, stand an Aras Bett. Wir konnten Aras nicht sehen und liefen auf sie zu. Auf dem Bett lag Aras, jedoch dieses mal ohne die Schläuche. Er war wach. Er hatte es geschafft. Vor Freunde wusste ich nicht was ich tuen soll und umarmte ganz feste Emin. „Er hat es geschafft!", sagte ich lachend zu Emin. Ich konnte es nicht wahrnehmen. Er hatte es geschafft. „Tut uns leid dafür, dass ihr solange warten musstet. Wir wollten etwas Zeit mit ihm verbringen." Wir nickten Verständnisvoll. „Aras happy birthday. Ich hoffe dir gefällt unser Geschenk." Wir legten die Box auf den Tisch. Mit Erlaubnis liefen wir glücklich aus dem Zimmer. Wir wollten ihn nicht so sehr stören. Er brauchte nunmal eine intensive Erholung.

Aras wurde nach zwei Tagen entlassen. Sein Zustand verbesserte sich von Tag zu Tag. Aras schrieb mir vor einigen Stunden, dass ich bitte zu ihm komme. Seine Eltern waren wohl nicht zuhause. Das es der sagen wollte, konnte anscheinend nicht warten. Ich zog mich schnell um und fuhr los zu ihm nachhause. In den nächsten 24 Minuten wäre ich auch bei Aras zuhause. Ich machte meine playlist an und fuhr los.
Bei ihm angekommen klingelte ich. Er öffnete mir die Tür. Ich lief in deren Wohnzimmer und nahm Platz.
Aras setzte sich gegenüber von mir auf das andere Sofa. Ich schaute Aras an. Er hatte abgenommen. Er sah nicht sehr glücklich aus. „Warum siehst du so deprimiert aus?", fragte ich. Ich wollte ihm nicht zu nahe treten. Seine Lebensqualität senkt sich nach solch einem traumatischen Ereignis. „Ich bin ein wenig verwirrt. Deswegen habe ich dich auch gerufen Emin." Ich fragte mich, was so wichtig war für ihn. Was den? Weil ich dich gerettet habe? Es ist ehrlich nichts großes Aras." Egal wär an meiner Stelle wäre, hätte das gemacht. Dafür muss ich meine tat nicht auf die Spitze treiben. „Wolltest du dich etwa bei mir entschuldigen." Ich sah es ihm an, dass es ihm unangenehm war. Es war nicht einfach. Keiner konnte sich in seine Lage versetzten. „Danke für alles.", sagte er. Ich wusste das es vom Herzen ist. Das er kein schlechter Mensch ist, wusste ich schon vom ersten Tag.
„Du warst es oder?", ich guckte ihn fragend an. „Ich mag es nicht, so zu gewinnen. Du bist ein Feigling." Jetzt verstand ich worum es ging. Er hatte mich gehört. „Meine Worte waren der Grund das du auf gestanden bist!", sagte ich Lachend um etwas die Spannung zu lockern.
„Ich weiß, dass du mir nichts schulden willst. Ich erwarte keine Gegenleistung." Es war mir wichtig, das er das verstand. Ich hatte es für nichts getan. Ich würde es auch für nichts tuen. „Ich weiß, dass du nichts erwartest, aber du wirst nicht vergessen, was du getan hast. Es wird mir jedes mal in den Kopf kommen." Aras tat mir leid. Er hatte recht. Ein Leben lang mit einer gewissen Last rum zu gehen war nicht einfach. „Egal was, ich mache das was du möchtest.", bat ich ihm an. Wenn er sich revanchieren wollte, dann soll er es kriegen. „Ich habe eine Idee." Ich war neugierig. „Spuck es aus. Bin dabei." Er kratzte sich am Nacken. Was jetzt kam, war nichts gutes. „Dann stell dich vor Ayda und sag ihr, dass du sie liebst. Wenn du das tust, sind wir quitt.", ich guckte ihn fragend an. Auf was wollte Aras hinaus. „Warum tust du das?", fragte ich und guckte ihn an. „Warum ich das mache. Ganz einfach. Du kennst die Wahrheit, die du dir nicht einmal selbst eingestehen kannst. Wie soll sie es dann hin kriegen. Genau das steht uns ihm weg.  Jeder verliert dank dir, nur weil du das was zwischen euch ist nicht benennen kannst. Am besten erledigst du es noch heute." Das hatte ich nicht erwartet. Wie konnte er das von mir wollen. Ich konnte kein Ton raus bringen. „Sag Ayda, dass du sie liebst. Wenn sie deine Gefühle erwidern kann, gehe ich aus dem Weg. Und wenn sie es nicht tut, dann akzeptierst du die Wahrheit. Einverstanden?" Aras stand auf und reichte mir die Hand. Ich ging auf ihn zu und schüttelte leicht seine Hand. „Einverstanden", sagte ich. Das war das letzte was wir beredeten. Ich lief zur Tür und verließ das Haus.

Am selben Abend hatte ich mit Ayda ein Treffpunkt ausgemacht. Jedoch schaffte ich es nicht, es ihr zu sagen. Ich wollte nicht das unsere jetzige Beziehung kaputt geht. Dafür liebte ich sie zu sehr. Erst wenn ich es von ihr aus bemerke, erst dann würde ich mit ihr offen darüber reden.

Egal wie viele Wege du gehst;
nicht was du geplant hast geschieht,
sondern was bestimmt ist, wird zu dir kommen...

𝐆𝐮̈𝐥𝐮̈𝐧 𝐝𝐢𝐤𝐞𝐧𝐢- 𝐃𝐢𝐞 𝐃𝐨𝐫𝐧𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐑𝐨𝐬𝐞 (unbearbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt