Kapitel 21

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Die besagte Konfrontation

Dienstag,
22. September

Wir guckten uns alle gegenseitig an. Das war das Ende vom Ganzen. Ich fühlte mich dabei gar nicht gut. Ich versuchte an etwas anderes zu denken. Emin legte seine Hand auf meine Schulter und flüsterte: „Wir reden später über das Thema." Ich nickte als Antwort und Emin verließ den Park.

„Du hast ihm also gesagt, dass wir uns getroffen haben.", sagte er mit Euphorie. „Nein mach dir keine Sorgen darüber, ich habe ihm nicht erzählt, wie ich dich abserviert habe.", sein Gesicht spannte sich auf meine Aussage an. „Was hast du ihm dann erzählt?", es war alles sehr angespannt. Ich starrte ihn weiterhin an. „Ich habe ihm erzählt, woher ich dich eigentlich kenne.", er schaute mich verwirrt an. „Hä ich kenne dich doch durch die Schule." Ich hatte mir von ihm nichts anderes erhofft. Er konnte sich ernsthaft nicht an seine Taten erinnern. Dies regte mich sehr auf. Doch ich blieb ruhig. Ich versuchte es, doch dies lief nicht so wie geplant. „Dein Ernst. Du kannst dich ernsthaft nicht an mich erinnern!", er schüttelte sein Kopf.

„Fünfte Klasse. Du hattest ein kleines unschuldiges Mädchen in deiner Klasse. Sie hieß Ayda, genauso wie ich. Du hattest sie gehänselt. Erinnerst du dich!", Aras Mund öffnete sich, doch es kam nichts heraus. „Sag was! Sag endlich was! Sei nicht still. Du hast jahrelang geschwiegen. Jetzt bist du an der Reihe, dass du redest.", er starrte mich weiterhin nur stumpf an. „Ich verstehe nicht ganz. Du hast nie etwas gesagt." „Du meinst also, nur weil man nichts sagt, das deine Tat akzeptabel ist?" Ich schüttelte enttäuscht den Kopf. Aras stand bis jetzt auf den Beinen. Wegen der angespannten Situation setzte er sich mit Abstand neben mich hin. Er seufzte vom tiefsten Inneren.

„Weißt du, ich habe meist innerlich geweint und äußerlich gelacht. Du fragst dich wieso? Damit niemand sehen kann, wie es mir geht. Wenn sie jetzt mein Herz sehen würden, würden sie fragen, wie so ein gebrochenes Herz lebt. Du hast mein Herz gebrochen, du hast mich fertig gemacht, du hast mich traurig gemacht. Du bist der schuldige!" Er hatte sich die vermutlich die Zunge verschluckt. Er gab von sich keinen mucks. Ich stand von der Bank auf. „Sag irgendwas, aber sei bloß nicht still." Seinen senkenden blick hebt er vom Boden langsam.

„Ich verstehe einfach nicht, warum du nicht zu mir gekommen bist. Du hättest mich fragen können, du aber hast dich dafür entschieden hinter meinem Rücken ein Spiel zu spielen. Das ist echt nicht fair. Das was ich getan habe kann man nicht rechtfertigen. Das bin ich mir bewusst. Es tut mir ehrlich sehr leid. Wäre ich in deiner Lage, ich weiß ehrlich nicht, wie ich mich rächen würde. Das Einzige was ich weiß ist, dass ich nicht barmherzig sein würde. Ich hätte der gegenüberstehenden Person das doppelte, das Dreifache gewünscht, aber du hast es beim mindesten gelassen." Er guckte mir in die Augen. Er bittet darum, dass ich etwas sage. Ich konnte aber nicht. Ich hatte ein Kloss in meinem Hals. Nicht vor Beeindruckung oder weil es so rührend formuliert wurde, sondern weil mir meine Vergangenheit urplötzlich hochkam. Ich hatte kurze Flashbacks. Ich konnte auch kaum verfolgen was er gesagt hatte. „Bitte sag, warum bist du so kalt zu mir! Bitte ich fleh dich an. Rede Klartext mit mir. Wenn du willst, dann geh ich dir auch nicht mehr über den Weg. Aber bitte, bitte erkläre mir, warum du immer noch so kalt zu mir bist! Du hast dich doch gerächt. Du hast mich konfrontiert. ich werde bis zu meinem Tod diese Last mit mir tragen. Ich verstehe deine kalte Schulter nicht!" ich guckte ihm tief in die Augen. Das Einzige was ich gelernt hatte war kalt zu bleiben, egal wer in was für einer form vor mir steht.

„Ich hatte mir geschworen, dass ich dich genauso behandeln werde, wie du mich behandelst hast. Du hast mich kalt behandelt, ich wurde Eis für dich.", ich blickte immer noch in seine Augen. Weder er, noch ich wendeten unser blicke hab. Er war für mich ein fremder. Ich respektiere alles und jeden, doch die Gefühle aus meiner Vergangenheit sind für mich emotional nichts mehr wert. Alles war platonisch und auch nur für nh kurze Zeit. Dies war meine Lektion fürs Leben. Ich wendete meinen Blick ab und setzte mich mit dem Rücken zu ihm hin. Ich atmete einmal tief ein. Ich wischte die einen Träne, die versehentlich lief, weg.

„Egal was ich machen werde, egal was ich sagen werde, es wird nie genug sein mich zu entschuldigen. Glaub mir ich werde lange, das was ich getan habe bereuen. Diese Reue wird nie vergehen. Für das was ich getan habe, gibt es keine Entschuldigung. Hakini helal et." Ich zog meine Augenbrauen leicht hoch. Das hatte ich ehrlich nicht erwartet. „Es war trotzdem schön dich zu kennen. Vergib mir." Dies verwunderte mich zutiefst. „Wenn du mich kennen würdest, hättest du mich vielleicht gemocht." Ich stand langsam auf und drehte mich um. Ich lief bis zu seiner Nase und blieb dort stehen. Ich hielt jedoch eine Armlänge abstand.

„Ich vergebe dir, aber nicht, weil ich dich liebe. Am Tag des Gerichts werden sie sagen, dass diejenigen, die nicht vergeben, sich wiedersehen werden und ich dich an diesem Tag nicht sehen möchte."

𝐆𝐮̈𝐥𝐮̈𝐧 𝐝𝐢𝐤𝐞𝐧𝐢- 𝐃𝐢𝐞 𝐃𝐨𝐫𝐧𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐑𝐨𝐬𝐞 (unbearbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt