Von Angesicht zu Angesicht
Mittwoch,
23. SeptemberWir hatten schon 10:40 Uhr. Ich war zur ersten Stunde nicht anwesend. Normalerweise hätte ich so etwas nicht getan. Ich hatte Ayda auch nicht Bescheid gegeben, dass ich heute nicht kommen werde. Sie machte sich bestimmt Sorgen. Es war nicht üblich, dass Aras und ich am selben Tag fehlten. Aras hatte mich zu sich gerufen. Er sendet mir seinen Standort. Wahrscheinlich war zu dieser Zeit nicht so viel los. Wir hatten etwas zu klären. Aus diesem Grund sind wir beide heute nicht anwesend.
Ich hatte ein mulmiges Bauchgefühl. Ob es ein schlechtes oder ein gutes ist, konnte ich nicht unterscheiden.Ich hatte noch ein kleines bisschen, bis ich bei unserem Treffpunkt an kam. Ich konnte die letzte Nacht kaum schlafen. Ich konnte nicht fassen dass er sowas getan hat. Ich musste einfach nur wissen wieso er es getan hatte. Wie konnte man einem kleinen Mädchen nur so viel Schaden antuen. Ich konnte es einfach nicht verstehen. Um im Reinen zu sein musste ich ihn sehen und alles erfahren.
Ich sah ihn von der Ferne aus meinem Auto. Er saß mitten auf einem Basketballplatz. Er sah definitiv nicht glücklich aus. Es hat ihn mitgenommen, das konnte man ihm ansehen. Aber nur Reue zeigen reichte nicht aus. Ich konnte nicht einfach Ayda zusehen, wie sie leidete. Dafür mochte ich sie einfach viel zu viel.
Ich stand nun vor ihm und guckte ihn an. Seine Blicke waren gesenkt. „Steh auf." Ich versuchte trotz allem höflich und respektvoll zu bleiben. „Was hast du gesagt?", Aras hörte sich nicht sehr nett an. Dadurch dass sein Ton nicht sehr nett war, wurde meine Stimme etwas lauter. „Ich hab gesagt, steh auf!" auf meine Aufforderung stand er schließlich auf. „Warum hast du mich her gerufen?", er guckte mich an. Ich wusste dass er etwas zu sagen hatte. „Ich weiß dass du alles wissen willst. Ich habe dich angerufen damit alles im Klaren ist. Wir sind Freunde, nein wir sind Brüder und ich möchte keinen Bruder verlieren." erschien so, als würde er wirklich Wert auf mich legen. Es verbreitet sich eine Stille, um diese zu brechen fing ich an zu reden. „Sag mir bitte nur eins, warum hast du einem kleinen Mädchen weh getan?" Ich kreuzte meine Arme und hörte ihm zu. „Lass mich bitte ausreden. Ich weiß dafür gibt es keine Entschuldigung auf dieser Welt jemanden zu mobben. Ehrlich gesagt weiß ich nicht warum ich so etwas getan habe. Ich könnte mein damaliges ich einfach zusammen schlagen. Vermutlich habe ich die Sachen getan um einfach besser bei den anderen anzukommen. Ich wollte dem Rollenbild entsprechen die die anderen in mir gesehen haben. Es hätte an meinem Ego gekratzt. Ich wünschte es gebe einen richtigen Grund dafür, für das was ich getan habe.", er guckte in den Himmel. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob ich ihm glauben soll. Konnte man so einem Menschen so eine Tat überhaupt verzeihen. Ich konnte das einfach nicht auf mir sitzen lassen und musst du etwas dazu sagen. „Hast du eigentlich jemals darüber nachgedacht was eigentlich wäre, wenn sie sich selbst verletzt hätte oder wenn nicht sogar schlimmer sich das Leben genommen hätte. Hättest du dir das verzeihen können?, Aras senkte sein Kopf. „Ich habe nie darüber nachgedacht. Ufff bin ich ehrlich so ein schlechter Mensch. Wie konnte ich einfach nur so weit gehen! Wie!" Aras fing an mit sich selber zu reden. Seine ganzen Emotionen konnte man nun sehen.
„Aras hör mir jetzt gut zu, es ist ein gut gemeinter Ratschlag. Versuch von ihr fern zu bleiben. Tue ihr weder was Gutes, noch was schlechtes. Damit sie damit abschließen kann, braucht sie von dir Abstand. Wenn du dich überhaupt wagst ihr etwas anzutun, dann...", ich konnte meinen Satz nicht zu Ende bringen. Ich hatte mich selber zu sehr gepusht. Was ich sagen wollte hätte dazu geführt, dass ich etwas offenbare. Das hätte nicht geschehen sollen.
„Du liebst Ayda nicht wahr? Ich habe sie immer aus der Ferne beobachtet, und somit auch dich. Du siehst sie anders an. Anders als andere. Anders als alle.", sagte Aras aus dem nicht. Aber wie... ich stand vor ihm eingefroren und konnte für ein paar Sekunden gar nichts sagen. „Wie ich sie ansehe, geht dich gar nichts an." ich versuchte meinen Puls im Griff zu kriegen. Meine Gefühle sollte keiner erfahren, nicht einmal Ayda!
„Stimmt, es geht mich nichts an, wie du sie ansiehst. Aber wen du ansiehst, interessiert mich gewaltig." innerhalb einiger Sekunden hinterfragte ich mein komplettes Leben.Wie konnte es sein, dass Aras so etwas von sich gab. „Aras du überschreitest langsam die Grenze." ich versuchte noch ruhig zu bleiben. Es konnte nämlich jeden Moment ausarten. „Was passiert denn, wenn ich die Grenze überschreite! Sag es doch!" Aras war schon sehr angespannt.
Ich hielt es nicht aus und sagte das was auf meinem Herzen lag. „Gute Frage. Was ist eigentlich, wenn du die Grenze überschreitest? Weißt du, du kennst ja den netten Emin. Der immer Lächelt. Hinter diesem Lächeln trägt dieser Emin einen wütenden, sehr wütenden Mann mit sich. Du lernst sonst diesen Mann kennen. Ich schweige, damit Ayda nicht traurig wird." ich hatte nicht übertrieben. Es war sogar eine Untertreibung. Mit so einem Menschen konnte man nur auf diese Weise reden. „Schau mich an, wenn du verliebt bist, bin ich auch verliebt. Du bist eifersüchtig, ich bin auch eifersüchtig! Versetze dich in meine Lage, das Mädchen, das ich liebe, ist den ganzen Tag bei dir. Du wirst sie nicht von mir fern halten können.", er macht einen kleinen Schritt in meine Richtung. Um uns herum hört man nur unsere Stimme. Die Atmosphäre war sehr angespannt. Aber jede Sekunde die ich hier stand, war für Ayda.„Ich werde dir etwas sagen, aber sei nicht verärgert. Du bist ein feiger Mann. Du bist ein Mann, der Angst hat sich überhaupt einer Konfrontation zu stellen." mit diesen Wörtern überschritt er definitiv die Grenze. „Was du Feigling nennst, ist Mut. Ich habe Monatelang es in mir getragen. Nur damit sie nicht traurig ist. Wem erzähle ich es überhaupt? Verstehen Leute wie du so etwas eigentlich?", sagte ich Schroff. „Wer sind Menschen wie ich!", er hebte leicht seine Stimme gegenüber mir. „Das sind diejenigen, die denken, dass wenn sie verliebt sind, keine zwei Atemzüge machen können." Ich dachte nach meinem Satz, dass die Konversation zu Ende wäre, doch so war es lange noch nicht.
„Weißt du, wovor du Angst hast?", ich guckte ihn mit einem verwirrten Blick an. „Dieses Herz wird schlagen, aber ob es für dich oder mich ist, ist die Frage."
„Es reicht! Ich schweige, damit Ayda nicht traurig wird. Überschreite nicht deine Grenze!", ich ertrage das alles nur wegen Ayda. „Ich sage dir, du sollst deine Liebe gestehen, aber du tust es nicht!" Aras lief mehrmals ein Stück auf und ab.„Erst wenn die Zeit kommt", sagte ich.
„Emin die Zeit wird nicht kommen, das weißt du auch!", ich nahm einmal tief Luft um mich zu beruhigen. „Wenn du mir nicht beweist, dass du sie genauso liebst wie ich, werde ich nicht nachlassen.", ich guckte ihn Einfach nur monoton an. „Liebst du sie so sehr?", fragte ich daraufhin.
Er antwortete: „Sehr."
„Dann werde ich nicht verlieren.", ich fing leicht an zu lächeln. Es war kein auslachen. Aras guckte mich fragend an. „Wieso?"„Sie muss mich nicht lieben. Ich habe sie auch ohne ihre Liebe geliebt. Wenn du Ayda auch nur im Geringsten belästigst, dann bin ich unglücklich. Pass auf was du tust, sonst wirst du der unglücklichste Mann der Welt sein."
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𝐆𝐮̈𝐥𝐮̈𝐧 𝐝𝐢𝐤𝐞𝐧𝐢- 𝐃𝐢𝐞 𝐃𝐨𝐫𝐧𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐑𝐨𝐬𝐞 (unbearbeitet)
RomanceAyda hatte genug von den Demütigungen in ihrer Schule und verließ sie vor Jahren. Doch nun, beschließt sie zurückzukehren, um ihr Abitur auf dem Gymnasium zu machen, auf dem ihr einst das Leben zur Hölle gemacht wurde. Doch diesmal ist alles anders...