Kapitel 27

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Leben und Tod so nah beinander

Montag,
28. September

Nach dem gestrigen Abend, lag ich auf dem umbequemen Krankenbett. Ich bekam heute wieder mein nicht so leckeres Frühstück. Dennoch schätze ich das was ich bekam.
Abgesehen von dem langweiligen Krankenhaus Alltag, beschäftigte mich das gestrige Gespräch. Ayda sagte mir eiskalt, dass sie mich nicht liebte. Gefühle konnte man nicht von einem auf den anderen Tag aufbauen. Dem war ich bewusst. Dennoch tat es im tiefsten inneren weh.
Ich vermutete, dass sie mich heute nicht besuchen wird, nach dem vergangenen Tag. Doch sie wusste nicht, dass ich sie gestern angelogen hatte. Meine Brust schmerzt eigentlich wirklich. Ich wollte sie nur nicht panisch machen. Manchmal musste man nicht alles wissen, die Wahrheit tat nämlich meistens schmerzhafter, als die Lüge.

Am Morgen hatte mich mein Cousin angerufen. Er meinte, dass er mir ein kleinen Besuch abstatten möchte. Ich hatte ihn lange nicht mehr gesehen. Meine Tante lebte in Passau. Nach meinem Unfall, konnten sie es nicht übers Herz bringen, mich nicht zu besuchen. Nun wartete ich auf meine Familie und Verwandten. Meine Mutter schrieb mir, dass sie etwa verspätet kommen. Ich lag auf dem Krankenbett und tat um genau zu sein nichts. Ich swipte auf meinem Handy und vertreibt mir so meine Zeit.
Eine Weile verging. Meine Familie kam mich besuchen. Sie brachten mir Essen. Wir redeten. Mir ging es eigentlich nicht so gut. Ich versuchte dennoch nicht viel ihnen anmerken zu lassen. Mir tat mein Oberarm weh. Mal merkte ich die Schmerzen, mal nicht. Meine Tante und ihr Mann hatten mir auch eine schnelle gute Besserung gewünscht. Zu aller letzt kam Abbas rein. „Ich sehe meinem Bruder geht es gut. Ich will ehrlich Dich nicht belasten. Deswegen frage ich garnicht nach, wie der Unfall passiert ist.", ich nickte Verständnisvoll. Abbas versuchte mich etwas auf zu muntern. Abbas war für mich wie ein großer Bruder. Er wurde dieses Jahr 23 Jahre alt. Er war an meine guten, als auch an meinen schlechten Tagen an meiner Seite. Seine zukünftige Frau hatte Glück mit ihm. Obwohl er sich so sehr Mühe gab, kriegte ich kein Lächeln hoch. „Ok ich höre auf, aber mach nicht so ein Gesicht.", ich schaute nicht so launisch aus dem Fenster aus meinem Bett. „Mir geht es gut. Ich mach kein schlecht gelauntes Gesicht.", mir ging es immer schlechter. Physisch war ich eingeschränkt. Mental ging es mir aber auch nicht blendend. „Naja, worüber ärgerst du dich dann, huh?", er ahnte schon etwas, dennoch fragte er interessiert nach. „Ich hatte dir doch von Ayda erzählt. Es geht um sie. Sie kam mich letzte Nacht besuchen.",  ich wendete mein Blick vom Fenster auf ihn. „Was dann?", fragte Abbas. „Nun, ich sagte ihr bleib, sie blieb aber nicht.", das Geschehen in Worte zu fassen schmerzte im Herzen. „Kann es sein, dass du das Mädchen magst?", fragte er stichelnd. „Sie tut mir gut, ich fühle mich wohl und friedlich neben ihr, ich komme zur Ruhe in ihrer Nähe.", gab ich von mir. Jemand dies zu gestehen beruhigte mich. „Wenn ich bei ihr bin, bin ich wirklich nur Aras, nicht der Bekannte Schüler, Aras Ayhan.", ich schaute mir auf meine Hände. Das ich so eine Person war, verunsicherte mich. „Sie fühlt anscheinend nicht dasselbe." Das was Abbas sagte schmerzte. „Ja anscheinend nicht.", sagte ich bedrückt. „Ich habe nur Unsinn gefaselt. Ein Schüler, der immer in Schwierigkeiten gerät. So sieht mich Ayda nun mal.", sagte ich betrübt. „Ich bin nicht so wie Ayda und verstehe intellektuelle Bücher und derartige Filme." Ich atmete einmal tief ein und fuhr fort. „Naja sie tut mir vielleicht gut, aber ich anscheinend ihr nicht." Ich wusste nicht mehr was ich sagen will. Ich deutete darauf, dass ich bisschen meine Ruhe brauchte. Ich verabschiedete mich und bat Abbas, das er meine Mutter kurz rufen könnte. Ich wollte sie noch einmal sehen. Ich brauchte sie momentan an meiner Seite. Meine Mutter lief in das Zimmer herein. „Warum wolltest du mich nochmal sehen. Wir kommen doch morgen nochmal." Meine Mutter streichelte mir durch die Haare um mich zu beruhigen. „Mir geht es nicht gut. Ich brauche dich.", ich guckte in ihre Augen. Warum konnte sie mir nicht eine Suppe machen und es wäre alles vorbei. Ich hatte keine Kraft mehr. „Ich verspreche dir, dass es dir morgen besser geht." Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer.

Ich saß in dem Stockdunkeln Zimmer. Ich tat um genau zu sein nichts. Ich hatte nicht die Kraft irgend etwas zu tuen. Ich hatte ein Druckgefühl hinter dem Brustbein. Meine Arme taten mir weh. Ich konnte sie gefühlt nicht haben. Mir lief eine Träne herunter. Ich versuchte mit meiner letzten Kraft den Knopf zu drück. Damit eine Schwester kommt und mir zur Hilfe eilt. Ich kam gerade so noch dran, denn in den nächsten Sekunden verlor ich mein Bewusstsein.

Versprich nichts was du nicht halten kannst.

𝐆𝐮̈𝐥𝐮̈𝐧 𝐝𝐢𝐤𝐞𝐧𝐢- 𝐃𝐢𝐞 𝐃𝐨𝐫𝐧𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐑𝐨𝐬𝐞 (unbearbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt