Kapitel 18

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Rache

Montag,
21. September

Ich war noch nie so glücklich wie heute. Wenn einer gestern die Hand oben hatte, dann war ich das. Er wird sehen was es bedeutet zu leiden. Er hat es verdient. Ich rappelte mich zusammen, zog mich um und machte mich auf den Weg.

Nach einer halben Weltreise, kam ich schließlich an. Ich trat in den Hof ein. Das erste was mir auffiel waren die Blicke der Schüler. Besonders von den Schülern die aus meiner Stufe waren. Gefühlt jeder zweite drehte sich um und gaffte mich an. Ich hatte nichts freizügiges an. Da gab es nichts zu begaffen. Im Laufe des Tages würde ich es von irgendjemandem schließlich erfahren. Ich lief auf Eda, Emin, Ömer und Berkay zu. „Was ist heute eigentlich passiert. Hab ich etwas verpasst? Warum guckt jeder mich an?", ich gucke alle fragend an, doch niemand wusste viel mehr als ich. „Wenn ich es auch wüsste, würde ich dir auch sagen um was und wen es geht.", sagte Eda. Wir alle dachten uns nichts dabei und wechselten das Thema. Ich zog Berkay unauffällig zu Seite. Ich fragte ihn direkt, woher er gestern diese Information hatte. Er sagte, dass Ergün und die Jungs in der Gruppe darüber geredet hatten. Dies war anscheinend öffter Thema in der Runde, doch sowas hatte weder ich, noch Emin mitbekommen. Er hätte es mir schließlich gesagt, wenn es um eine Wette gehen würde, in der ich vor käme. Wir alle machten uns auf den Weg in den Unterricht. Die ganze Stunde lang nuschelte jeder mit seinem Sitznachbar. Ich hatte langsam das Gefühl, dass ich hinter dem Mond lebte. Ich schob alle Gedanken bei Seite und versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren.
Als die Stunde zum Ende rückte, packten alle ihre Sachen und ging in die Pause. Wir wollten mit Emin raus gehen, doch ich sagte, dass ich kurz auf Toilette gehen würde und das er schonmal vorgehen könnte. Ich hatte mein Geschäft erledigt und wollte gerade die Betätigungsplatte zum spülen drücken, als ein fremdes Mädchen, dass ich nicht kannte und Defne rein kamen. Ich lauschte was sie zu sagen hatten. Vielleicht redeten sie über den gossip von heute. Ich hatte einige gefragt, doch keiner antwortete mir.

„Defne ich hab da so etwas gehört, aber ich weiß nicht ob es der Wahrheit entspricht. Sie wäre das letzte Mädchen von dem ich so etwas erwarten würde.", sagte das fremde Mädchen. Ich verstand nicht, um welches Mädchen es ging. „ sie verkauft sich einfach für teuer.", wie konnte Defne so über ein Mädchen reden. „Es geht ein Gerücht herum, dass sie sich unter mehrere Typen wirft.", es sollte keinen was angehen, aber es gibt Menschen die aus etwas kleinem, so etwas großes machen.
„Naja ich dachte Emin sei vernünftig, anscheinend ist er schlimmer als Aras oder als seine Freunde.", mir blieb der Mund offen. „In Ayda war bestimmt die halbe Stadt. Sie widerte mich wirklich an. Wie kann man so unerzogen sein. An Ihrer Stelle würde ich die Schule verlassen und mich nie wieder blicken.", ich rutschte mit der Hand ab, mit der ich mich an der wand angelehnt hatte. Ich knallte somit gegen die Wand. Innerhalb Sekunden schloss ich die Tür auf und trat aus dieser Kabine heraus. Ich drückte Defne an das Waschbecken. „Was hast du gesagt! Du hast von Beine breit machen geredet. Warum ist mein Name gefallen! Wieso ist Emin's Name gefallen!", ich kochte vor Wut. „Welche Unmensch hat das gesagt!", schrie ich sie an. „Komm mir nicht zu nah. Ich bin nicht schuldig. Ich hab das von Aras gehört.", mit rollte eine Träne runter. Würde alles wieder von Anfang anfangen? Die gleiche Person, die mir mein Leben zur Hölle gemacht hatte, tat es schon wieder. Dieses Mal hatte er die Grenze überschritten. So wenig würde konnte kein Mensch haben. Ich lief aus der Toilette heraus und suchte diesen mist Kerl.

Mitten auf dem Korridor stand er. Ich ging mit einem schnellen Herzschlag auf ihn zu. „Was hast du getan!", ich versuchte mich halbwegs zusammenzureißen. Mein Atem wurde unregelmäßiger. „Wieso?", schrie ich nun. „Du bist so vergesslich.", ich konnte einiges nicht  wahrnehmen, was aus seinem dreckigen Mund heraus kam. „Du willst nicht wissen, was für ein Gedächtnis ich habe. Wenn hier jemand etwas vergisst , dann bist du das!", meine Hände fingen vor Wut leicht an zu zittern. „Warum sagst du, dass ich mit deinem Freund geschlafen habe oder wenn wir es in deinen Worten verfassen würden, dann wäre es eher, warum hast du gesagt, dass ich meine Beine breit mache! Schämst du dich nicht, dein Freund darein zu ziehen!", der mist Kerl grinste seit Anfang unserer Konversation. „Kratz etwa dein Ego, dass du mich nicht kriegen konntest! Was bist du für ein Freund. Emin hat dir gar nichts getan. Das ist eine Angelegenheit zwischen dir und mir! Zieh in deinen Dreck, keine unschuldige Person rein.", meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich sah aus der Weite, dass Emin auf uns zu kam. Ich versuchte mich zu beruhigen. „Ayda was ist hier los?", fragte Emin mit einer ruhigen Stimme, die aber in wenigen Sekunden sich ändern würde. Ich konnte nicht antworten. Ich hatte nicht die Kraft. Ich ging Rückwerts und stößt an die wand. Ich sank auf den Boden und klammerte mich um meine Beine. Ich hatte Angst, Angst das meine Vergangenheit mich einholt, Angst davor den selben Schmerz wieder zu erleiden. Als Emin merkte, in was für einem Zustand ich war, spannte er sich am ganzen Körper an. „Aras was hast du getan, dass Ayda in so einem Zustand ist!", ich schloss meine Augen und versuchte keine Panikattacke zu kriegen. Es war schonmal vorgekommen. Zu meinem Glück, kam es nicht zu einer Ohnmacht.
„Ach Emin, das solltest du ja besser als ich wissen, wen du gef*ckt hast.", ich hörte nur noch getuschele.

Emin ballte seine Hände zu einer Faust. Doch bevor er auf Aras einschlagen konnte, fiel Ayda in Ohnmacht.

„Silence is better than lies."

𝐆𝐮̈𝐥𝐮̈𝐧 𝐝𝐢𝐤𝐞𝐧𝐢- 𝐃𝐢𝐞 𝐃𝐨𝐫𝐧𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐑𝐨𝐬𝐞 (unbearbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt