Kapitel 37

358 15 5
                                    

Keine leichte Kindheit

Dienstag,
17. November

Heute Vormittag waren wir mit unserem Deutsch Kurs draußen am See spazieren. Es war nicht mehr so schön grün. Dafür war der Herbst doppelt so schön in den Farben rot, orange und gelb. Nach dem unser Spaziergang sich dem Ende neigte, gereifte ich nach meinem Handy.
Es war am vibrieren. Ich ging dran.
„Emin wie war so dein Tag bis jetzt?", fragte ich ihn. „Hmm langweilig. Besonders dieser Geschichte Kurs macht es noch schlimmer um ehrlich zu sein." Ich wusste genau wer alle in seinem Kurs war. Kein einziger war mit ihm. Ich wäre an seiner Stelle auch gelangweilt. „Ich wünschte ich könnte auch bei dir im Kurs sein." Es bildete sich ein kleines Lächeln in meinem Gesicht. Dieses verschwand in wenigen Sekunden, den er hörte sich nicht so wie immer an. Ich fragte ihn, wie es ihm ginge. Ohne auf seine Antwort zu warten redete ich weiter. „Ist es wegen Gestern. Mach dir kein Kopf. Er meinte es bestimmt nicht böse." Ich hörte von der anderen Leitung ein leichtes Atmen. Aus dem nichts sagte er etwas mit einer bedrückten Stimme. „Ich brauche dich Ayda." Ich hatte das nicht von ihm erwartet. Was es wohl war, was ihn so sehr bedrückte. Er fragte mich wo ich war. „Warte mal." Ich guckte um mich um. Ich wusste nicht genau wie der Park heiß. In dem Moment dachte ich gar. Ich dran kurz nach meinem Standort auf meinem Handy zu gucken. „Ich weiß es gerade nicht. Soll ich dir einfach mein Standort geben?", sagte ich. „Ich komme." Wir verabschiedeten uns und ich legte auf. Ich sendete ihm meinen Live Standort. Ich wartete auf einer Park Bank am See auf ihn. Es dauerte nicht lange bis Emin ein traf. Er setzte sich hin ohne etwas zu sagen. Ich drehte mich leicht zu ihm. Ich wartete bis er anfing zu erzählen. Ich bin erst dann bereit ihm zu zuhören, wenn er auch bereit ist. Nach einer Totenstille, fing er an zu reden. „Weißt du, warum ich niemandem vertrauen kann?" Ich schüttelte leicht mein Kopf. „Denn als Kind, bin ich mit einer Mutter aufgewachsen, die mich immer enttäuscht hat." Er fing an mit seinen Händen an zu spielen. Was ihm wohl im Kopf durchging. „Ich habe viel darüber nachgedacht, warum? Warum ist sie nicht bei uns geblieben? Warum hat sie nicht mit uns eine Familie gegründet, sondern mit jemand anderem?" Emin strich sich verzweifelt durch Gesicht. Ich hatte bis jetzt kein einziges Wort gesagt. 
„Ich beschuldige mich selbst. Ich glaube, es ist wegen mir weg." Nach diesem Satz fühlte es sich wie ein Stich ins Herz an. Sich selber eine Schuld zu verschrieben war das ekelhafteste Gefühl das es gab. „Ich hatte ihr einmal gesagt geh, ich will dich nicht in meinem Leben." Das waren wirklich harte Worte. Sowas verdient keiner. Aber ich wusste, dass Emin das niemals ohne ein Grund getan hatte. Deswegen verurteilte ich ihn nicht. Ich würde ihm erst zu hören.
„Ich habe andere Kinder immer beneidet, dass sie ein Teil einer großen und glücklichen Familie sind." Ich erinnerte mich an meine eigene Kindheit. Wir waren glücklich. Natürlich hatten wir gute und schlechte Zeiten. Aber ohne Liebe von einem Elternteil aufzuwachsen war bestimmt nicht einfach. „Meine Mutter hat mitten in meinem Leben eine Bombe platzen lassen und ist gegangen." Gott sei Dank musste ich so etwas derartiges nicht erleben. Ich schaute ihn an. Seine Blicke lagen auf dem Boden. Seien Hände lagen auf seinen Oberschenkeln. Ich legte meine Hand auf seine. Ich ermutigte ihn. Er sollte sich öffnen. In sich alles hinein fressen brachte keinem. Weder mir noch ihm. „Ich erinnere mich echt gut an den Tag. Ich war an der Wohnzimmertür. Die Tür war geschlossen. Ich hab mir geschworen, dass ich nie die letzten Worte vergessen werde , die meine Mutter zu meinem Vater sagte. Sie sagte, nachdem ich hier weg bin, soll nicht mal einmal dein Schatten in meinem Leben sein." Das so etwas von einem Menschen kommen konnte, entsetzte mich. Emin stützte sein Ellbogen auf seinen Knien. „Hätte ich gewusst, dass es unsere letzte Umarmung war, hätte ich sie nie los gelassen.", sagte er. Es fiel ihm schwer darüber zu reden. Dennoch war ich stolz auf ihn, das er es mir erzählte. „Ich werde niemals den Schmerz vergessen, als sie gegangen ist." Er wischte sich seine Träne von seiner Wange. Der Anblick schmerzte in mir. Ich hatte Angst ihn zu umarmen. „Ich vermisse sie so sehr, dass wenn sie an mir vorbei laufen würde, ich nichts tun könnte. Ich würde wie versteinert dort stehen." Ich merkte wie meine Augen immer nasser wurden. Ich versuchte mir das weinen zu unterdrücken. Wer war ich, das ich neben ihm an fing in Tränen aus zu brechen. „Ich werde niemals niemanden wie sie uns im Stich gelassen hat alleine lassen. Ich habs mir selbst versprochen."

„Her sırtını sıvazlayanı dost sanma, belki bıçaklayacak yer arıyordur."

𝐆𝐮̈𝐥𝐮̈𝐧 𝐝𝐢𝐤𝐞𝐧𝐢- 𝐃𝐢𝐞 𝐃𝐨𝐫𝐧𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐑𝐨𝐬𝐞 (unbearbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt