14 || Hinter jeder Tat steckt auch ein Sinn

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Jes sang super.

Ihre Stimme hallte durch die leere Aula der Schule und ereichte jeden Winkel, mit ihrer weichen und melodischen Stimme.

Mit einem Mikrofon und Gitarristen im Hintergrund, ließ Jes mit ihrer Stimme eine Gänsehaut auf meinem Arm zurück, woraufhin ich ihr ein breites Lächeln schenkte.

Als sie ihr Solo vollendet, applaudieren wir lautstark, wobei Viola sogar auf zwei Fingern pfiff, so dass wir einen tadelten Blick von der Musiklehrerin bekamen, die am Klavier gerade ihre Noten sortierte.

Schnell setzen wir uns wieder und sehen den weiteren Chormitgliedern bei ihrer Probe zu.

Als nächstes folgen fünf Achtklässlerinnen, die mit einer Klavierbegleitung einen gekannten Song vorsingen, den ich zwar nicht kenne, der mir aber trotzdem als Ohrwurm in meinem Kopf bleibt.

Natürlich ist es erst eine Probe, weshalb die Ausführung auch von den folgenden noch nicht reibungslos abliefen, aber trotzdem hatten wir alle unseren Spaß daran zuzuhören, auch wenn die Proben eigentlich für „Nicht Chormitglieder" Tabu sind.

Als die letzten auf die Bühne treten, zwei Jungs, die deren eigenen Songtext rappen, gehen wir backstage zu Jes, die gerade dabei ist ihre Sachen zusammenzuräumen.

„Das klang fantastisch", quietsche ich und umarme sie und ein zufriedenes Lächeln bildet sich auf ihrem Gesicht.

„Danke", gibt sie nur bescheiden zurück und streicht sich eine Haarsträhne hinters Ohr.

Auch Viola und Layla reden Jes zu, wie toll sie gesungen hat und endlich aufhören soll sich solche Sorgen über ihren Auftritt zu machen.

„Ich muss gleich noch zu einer Gruppenbesprechung, also geht doch schon mal vor", informiert uns Jes, bevor sie ihre Noten in ihre Tasche platziert.

Wir machen noch kurz einen Treffpunkt für später aus und gehen durch die nun komplett leere Schule, so dass unsere Schuhe hallend auf dem Linoleumboden zu hören sind.

„Ihr hättet mir ja ruhig sagen können, dass ihr auf eine Party von Douge Embers geht", durchbricht Layla die kurze Stille, woraufhin ich zu Viola rüber sehe, die sich gerade die Haare im Nacken zusammenbindet.

Auch sie scheint etwas verwirrt vom plötzlichen Themenwechsel zu sein und öffnet und schließt ihren Mund gleichzeitig, nicht wissend was sie sagen soll.

„Naja, er hatte uns ziemlich plötzlich gefragt", gebe ich nur schultern zuckend wieder.

„Ich glaube er hat nur gefragt, weil er weiß dass ich jetzt mit Jace unter einem Dach wohne. Eigentlich hatte ich deswegen auch nicht vor hinzugehen", ich schenke Viola einen vorwurfsvoll Blick.

Ich hoffe dass mit meiner Aussage die Stimmung zwischen uns gelegt wäre, aber Layla gibt nur einen herablassenden Ton von sich.

„Trotzdem", sie bleibt stehen und verschränkt die Arme, „Ich hätte wenigstens gehofft dass ihr mich fragt, ob ich mitkommen will", sie sieht dabei wesentlich mehr mich, als Viola und kneift leicht die Augen zusammen, „Aber anscheinend wollt ihr mich nicht dabeihaben", schlussfolgert sie und dreht sich um, damit sie in die endgegengesätzte Richtung verschwinden kann.

Viola macht Anstalten ihr hinterher zu laufen und setzt sich in Bewegung. „Layla, ich hatte es total vergessen...", versucht sie es, aber da war sie schon aus dem Eingang gestürmt und ließ Viola die Tür vor der Nase zufallen.

Sie kommt mit gesenkten Kopf zu mir zurück und lehnt sich gegen die hellgelbe Wand.

„Warum reagiert sie immer so über?" Frage ich vorsichtig, als Viola sich neben mich lehnt.

Sag Niemals NieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt