29 || Ein bequemer Donnerstag

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Ich wache verschlafen und müde auf der Couch in unserem Wohnzimmer auf und blicke leicht verschwommen an die Decke über mir.

Ich versuche mich vorerst nicht groß zu bewegen, da endlich das Pochen aus meiner Stirn verschwunden ist und ich es nicht wieder zurück bekommen will.

Ich recke mich in Zeitlupe auf und versuche mich zu orientieren, wobei ich schnell merke dass ich im Wohnzimmer, auf der grauen Couch liege.

Bis auf eine kleine Stehlampe, die in der Ecke des Raumes steht und ihren schwachen Lichtschein auf mich wirft, ist es dunkel und jemand hat die Gardinen zugezogen, so dass kein Sonnenlicht hinein findet. Wiederum bin ich mir ziemlich sicher, dass es bereits Nacht ist.

Mein Blick wandert durch den schwach erleuchteten Raum und trifft auf meine Mutter, die auf einen Couchsessel sitzt. Besser gesagt, halb liegend und schlafend, da ich ein leises Schnarchen von ihr vernehme.

Meine Gedanken schweifen wieder an die letzten vergangenen Stunden, nachdem Jace mich nach Hause gefahren hat und ins Haus getragen hatte. 

Auch wenn ich ab da an nur noch wenig mitbekommen habe, klingt noch immer Jace Stimme in meinem Kopf nach, als er nach seinem Vater gerufen hatte. In seiner Stimme hatte etwas gebrochenes und Angsterfülltes gelegen, wie ich es noch nie zuvor bei ihm gehört hatte.

Da Mathew glücklicherweise wirklich zuhause war, konnte er schnell diagnostizieren dass ich einen Hitzschlag erlitten hatte und wusste daraufhin sofort was zu tun ist.

Wiederum habe ich von dem ganzen kaum noch etwas mitbekommen, da ich sofort eingeschlafen bin, sobald mich Jace auf das Sofa gelegt hatte.

Als ich dann eine Zeit später aufgewacht bin, habe ich meine Mutter mit Mathew aufgebracht reden hören. Wiederum war ich viel zu müde, um genau den Beweggrund dahinter zu verstehen. Ich glaube es hatte mal wieder mit der Überfürsorglichkeit meiner Mutter zu tuen, die sie mal wieder übertrieben spielen gelassen hat.

Aber das interessierte mich schnell nicht mehr, denn meine Aufmerksamkeit wurde auf jemand ganz anderen gelenkt.

Auch wenn ich nur kurz meine Augen geöffnet habe, sah ich Jace besorgt neben mir sitzen. Seine Augen haben ins Leere gestarrt und ich frage mich immer noch, worüber er wohl nachgedacht hatte.

Wiederum konnte ich mir das nicht beantworten, da ich kurzdarauf wieder eingeschlafen bin und mich erholt habe, was sich nun sichtlich bemerkbar machte. Meine Kopfschmerzen sind endlich weg und ich fühle mich wieder richtig energiegeladen.

Mein Blick fällt auf die schmale Standuhr neben dem Fernseher, die drei Uhr morgens anzeigt.

Meine arme Mom. Ich frage mich wie lange sie wohl schon hier unten saß, bevor sie eingeschlafen ist.

Ich setzte mich langsam und vorsichtig auf, werde aber immer sicherer, als ich bemerke dass meine Kopfschmerzen nicht mehr zurückkommen und auch sonst das Gefühl von Übelkeit nachgelassen hat.

Ich stelle mich vorsichtig auf, bis ich sicher stehe und meinen Gleichgewichtssinn zurückgefunden habe.

Ich gehe in langsamen Schritten in die Küche und schenke mir ein Glas Wasser ein, welches ich auf der Couch trinke.

Ich fühle mich auf einmal gar nicht mehr müde und fange an, den Letzen Tag noch mal durch zu gehen, als auf einmal meine Mutter mit einem kurzen Schreck aufwacht und sich verwirrt umsieht.

„Hey Mom", murmel ich und nehme einen weiteren Schluck von meinem Wasser, welches mir erstaunlich guttut.

„Gina", sie rappelt sich vom Sessel auf und nimmt mich in den Arm. „Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht", höre ich ihre fast schon weinerliche Stimme an meinem Ohr.

Sag Niemals NieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt