51|| Abschied

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Nur noch 2 Tage bis zum Frühlingsball und meine ganze Schule ist in voller Aufruhe.

Überall hängen Plakate und Poster, das Party Komitee ist damit beschäftigt alles in den buntesten Farben zu schmücken und die Mädchen reden darüber mit wem sie unbedingt tanzen wollen.

Tanzen... so etwas habe ich noch nie wirklich gemacht. Vielleicht ist es besser so dass Jace und ich uns gerade aus dem Weg gehen, denn ich bin mir ziemlich sicher dass ich mich nur blamieren würde.

Vom Eingang aus hört man die letzten Proben in der Aula, die in leisen Klängen bis hierhin hallen. Gemurmel über Kleider und Schuhe gibts an jeder Ecke und in schnellen Schritten betrete ich den Klassenraum, als ich in jemanden reinrase.

„Warum denn so gestresst Ms Stephert?" Ich zucke zusammen bei Jace amüsierter, ruhiger Stimme.

Wir haben nicht mehr mit einander geredet nachdem ich ihn an der Tür, nach dem Gespräch mit meinem Vater, abgewimmelt habe. Auch Blickkontakt haben wir größtenteils vermieden, bis auf den in der Kafeteria gestern.

Aber nun sieht er mich tief an. Seine braun, grünen Augen boren sich in meine, als würde er versuchen daraus irgendeine Emotion zu lesen.

Ich bücke mich schnell um meinen runtergefallenen Hefter aufzuheben, den ich rasch in meinen Arm klemme.

„Ich... muss los", murmel ich, aber Jace macht keine Anstalten mir aus dem Weg zu gehen, viel eher versperrt er mir diesen.

„Warum redest du nicht mehr mit mir", fordert er mich nach einer Antwort auf und ich schaue perplex rein.

„Ich?" Frage ich verwirrt. „Du hast mit mir in den letzten Tagen auch kein einziges Wort gewechselt", stelle ich wahrheitsgemäß fest.

Jace fährt sich einmal durch die Haare, ehe er mich wieder mustert.

Er trägt eine dunkle Hose mit einem darauf passenden schwarzen Pulli, den er an seinen Armen hochgekrempelt hat, so dass seine markanten Unterarme darunter hervortreten.

„Ich dachte du brauchtest Zeit. Auch wegen deinem Vater", fängt er an. „Wie geht es dir damit?" Fragt er daraufhin und guckt mich mit einem Blick an, den ich nicht ganz deuten kann. Ein Blick, als würde er sich... Sorgen machen?

„Ganz gut eigentlich", sage ich wahrheitsgemäß, aber Jace runzelt nur skeptisch die Stirn, als der Lehrer auf einmal den Raum betritt und uns auf unsere Plätze scheucht.

Ich setzte mich auf meinen Platz, spüre aber immer noch wie Jace Blick auf mir liegt und von da an nicht mehr von mir weicht, so dass meine Konzentration auf den Unterricht komplett schwinnt.

Den Nachmittag half ich Viola und Jess beim Schmücken der Bühne, wo bereits Mikrofone und Instromente bereitstehen und an Soundboxen angeschlossen werden.

Seid dem Viola von Laylas Lügen weiß, hat sie kein Wort mehr mit ihr geredet. Die Pausen waren dadurch mit einem unangenehmen Schweigen gefüllt, so dass ich mich verpflichtet gefühlt habe die Stimmung etwas aufzulockern.

Ich habe versucht von meiner Shoppingtour mit Viola zu erzählen und das Kleid welches ich gekauft habe, woraufhin Jes meines Glückes ansprang und wir uns in ein Gesprächsthema vertieften.

Layla saß schweigend an ihrem Handy und schenkte weder mir, noch Viola oder sonst wem einen Blick.

„Danke fürs helfen", Jes klebt die letzten Plakate auf und schenkt mir ein Lächeln, welches ich erwiderte. „Was ist eigentlich zwischen Viola und Layla los? Die haben sich heute nur angeschwiegen. Ich hab mal wieder irgendein Drama nicht mitbekommen", sie verzieht das Gesicht zu einer nachdenklichen Miene.

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