Jace nimmt meine Tasche entgegen und schmeißt sie in den Kofferraum seines Wagen, ehe er die Klappe zuwirft.
„Ich will noch nicht gehen", murmel ich und umarme Gillian die behutsam meinen Kopf tätschelt.
„Du kommst nächstes Wochenende wieder. Aber sag vorher lieber deiner Mutter bescheid", sie muss grinsen und drückt meine Schulter.
Ich gebe ihr noch ein Kuss auf die Wange und winke Ebby zu, die sich in eine Kuscheldecke gehüllt hat.
Gillians Mutter ist zwar immer noch nicht da, aber Gillian hat mir versprochen ihr ein Danke von mir auszurichten.
„Machs gut", verabschiede ich mich und drehe Gillian und dem dahinterliegenden Haus den Rücken zu.
Ich atme einmal tief ein und aus, ehe ich die ersten Schritte auf Jace Wagen zu mache.
Dieser lehnt mit verschränkten Armen an der Beifahrerür. Als er mich kommen sieht, macht er einen Schritt zur Seite und hält sie mir auf.
Ohne ein Wort zu sagen, setzte ich mich auf den Sitz, den ich aus irgendeinen Grund vermisst habe.
Jace Duft liegt im Wagen und ich atme ihn heimlich ein, ehe ich die Autotür zuschlagen höre.
Kurzdarauf öffnet sich die Fahrertür und Jace schwingt sich auf den Sitz.
„Können wir?" Er sieht mich von der Seite an. Ehe ich antworte, sehe ich noch einmal aus dem Fenster und sehe Gillian im Türrahmen stehen.
Ich wäre gerne noch einwenig länger geblieben, da ich Danville viel zu schnell wieder vermissen werde.
„Fahr einfach los", murmel ich und lege den Anschnaller um.
Ohne ein weiteres Wort startet Jace den Motor und langsam rollen wir die Straße entlang.
Es ist stockdunkel und schon nach zehn, so dass jegliche Sonnenstrahlen bereits verschwunden sind.
Da Danville nicht sonderlich beleuchtet ist, kann man einige Sterne am Himmel erkennen und wie automatisch finden meine Augen den großen Wagen, der perfekt aus der Windschutzscheibe zu sehen ist.
„Wie geht es dir?" Kommt es auf einmal von Jace und ich sehe ihn an.
Ich habe erwartet dass wir uns vorerst anschweigen werden, aber wie es aussieht versucht er gleich ein Gespräch zu suchen.
„Das weißt du doch", murmel ich und lehne meinen Kopf gegen die Fensterscheibe.
Mein Herz fühlt sich immer noch schwer an, als hätte sich eine unsichtbare Hand um sie gelegt und den Druck darauf unmerklich verstärkt.
So geht es mir schon seit Tagen, seit Jace Layla geküsst hat.
Er hat gesehen wie mich seine Tat verunsichert und geschwächt hat. Er war einer der Gründe warum ich weggelaufen bin und jetzt fragt er mich im Ernst noch wie es mir geht.
Ich habe einfach zu viel von ihm Erwartet. Ich wollte nicht glauben dass ich nicht etwas besonderes für ihn bin. Aber letzten Endes scheine ich genau so eine Eroberung zu sein wie all seine anderen Mädchen.
Erneut wird mein Herz wieder schwer und ich versuche den Gedanken zu ignorieren. Denn eigentlich sitze ich genau deswegen mit ihm im Auto.
Er hat mir versprochen mir zu erklären warum er Layla geküsst hat, ohne es mir zu sagen. Das ist nun die einzige Frage die in meinem Kopf herum schwirrt.
„Ich denke schon", murmelt Jace zurück „Aber ich würde es trotzdem gerne von dir hören."
Ich atme hörbar aus und beginne an meiner Nagelhaut herum zu pulen.
DU LIEST GERADE
Sag Niemals Nie
Novela JuvenilStiefbrüder? Und dann auch noch zwei Stück? Für Gina unvorstellbar! Jahrelang hatte sie alleine mit ihrer Mutter in Danville gelebt, doch auf einmal möchte diese zu ihrem Beziehungspartner Mathew, nach Charlottesville ziehen. Seine zwei Söhne, Jac...