34 || Heimlicher Kuss

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Nach der Schule fuhr ich zum ersten Mal mit dem Bus nachhause, da Jace schließlich immer noch seine Strafarbeit zu erledigen hatte.

Ich lehne mich an die Fensterscheibe und würde am liebsten einschlafen. Die kurze Nacht macht sich jetzt doch langsam bei mir bemerkbar, erstrecht nachdem ich in Bio noch einen Test geschrieben habe, für den ich kaum gelernt hatte.

Müde trotte ich den Weg von der Bushaltestelle bis zu meinem Zuhause, wo mich meine Mutter empfängt, die in der Küche am Tresen lehnt.

,,Warum bist du schon Zuhause?" Frage ich sie, da sie sonst nie Freitags schon da ist wenn ich Heim komme.

,,Lehrerkonferenz", sie schüttet sich eine große Tasse Café ein und reicht mir eine Zweite. ,,Also, was hast du heute noch vor?" Sie lehnt sich gegen den Küchentresen und nimmt einen großen Schluck.

,,Viola kommt nachher vorbei", sage ich abwesend und blicke verträumt in meinen Café, der eine leichte Schaumhaube trägt. Meine Gedanken schweifen ab und ich muss direkt an Jace denken.

Was er wohl gerade macht? Denkt er auch an mich, wenn wir nicht zusammen sind?

,,Aha", meine Mom blickt mich skeptisch an und reißt mich wieder aus meinen Gedanken ,,Und was wollt ihr machen?" Sie blickt mich prüfend über den Rand ihre Cafetasse an.

,,Entspann dich Mom", ich verdrehe die Augen und suche in einer der Küchenschränke herum ,,Wir gucken bloß einen Film und dann fährt sie wieder nachhause", ich öffne einen weiteren Schrank, der wiederum leer ist ,,Haben wir noch irgendwo Popcorn?"

,,Ich habe ja gar nichts gegen diese Viola", sie füllt sich ihre Kaffeetasse nach, wobei sie ihren grübelten Blick nicht absetzt, ,,Aber irgendwie hast du dich verändert, seit dem du dich mit ihr triffst", daraufhin unterbreche ich meine Suche und sehe sie verärgert an.

Ich hasse es, wenn mir jemand sagt dass ich mich verändert habe.

,,Wie kommst du darauf?" Ich sehe sie verständnislos an. Viola und ich sind inzwischen richtig gute Freunde geworden, was hat sie denn bloß?

,,Naja, wir reden kaum noch miteinander und ich habe andauernd dieses komische Gefühl, dass du mir irgendwas verheimlichst", sie blickt in ihre Tasse rein, als würde sie darin die Antwort finden, als bei mir der Groschen fällt.

Es hat nicht mit Viola zu tuen, sondern mit Jace. Aber sie weiß nichts von ihm und mir, also denkt sie anscheinend dass Viola der Grund für meine Abwesenheit und Geheimniskrämerei ist.

,,Mom... schieb das nicht auf Viola, sie ist wirklich toll", versuche ich sie zu verteidigen, als meine Mutter in zwei Schritten bei mir ist und mich mit großen Augen Anblickt.

,,Oh mein Gott", sie streicht meine Haare nach hinten und ihr entfährt ein Kreischen, ,,Du hast einen Freund!" Mit einem breiten Grinsen sieht sie mich an und ich stehe wie angewurzelt da.

,,W..was?" Der plötzliche Themenwechsel bringt mich komplett aus meiner Fassung und ich fasse an meinen Hals, wo die Augen von meine Mutter liegen. Als ich bei meiner Berührung ein leichtes stechen unter meiner Haut spüre, laufe ich schnell zu dem kleinen Spiegel über der Spüle.

Ich ziehe Jace Hoody an meinem Hals leicht nach unten und tatsächlich.

Dieser Typ hat mir einen Knutschfleck verpasst!

Schnell werfe ich meine Haare wieder nach vorne und merke wie ich feuerrot anlaufe. Nicht wissend ob es aus Wut oder Scham ist.

,,Wie heißt er?" Ich sehe durch den Spiegel meine Mom an, wie sie sich stolz hinter mich stellt und die Arme um mich legt.

Sag Niemals NieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt