Mit schweißnassen Händen stehe ich in der Kaffeteria mit einem Bagel in der Hand und schaue auf den Tisch in der hinteren Ecke.
Viola beugt sich gerade darüber und quasseln Jess mit irgendwas voll.
Bestimmt wieder der neuste Tratsch.
Danach blickt sie auf eines der blonden Mädchen an einem anderen Tisch, um den der Tratsch zu handeln scheint, woraufhin Layla provokant auflacht.
Ich versuche sie nicht anzublicken, da sonst all die Bilder von ihr und Jace, küssend auf der Bank, zurück kommen.
Ich zucke kurz zusammen bei dieser Erinnerung.
Ich nehme einen letzten Bissen und schiebe mir den Rest des Bagels in den Mund. Ich denke an die Worte von meinen Vater. Ich werde es nicht bereuen.
Meine Aufmerksamkeit wird erneut gestört durch Jace, der den Raum mit seinen Freunden durchquert.
In seinen anmutigen und selbstbewussten Schritten geht er voraus und unterhält sich angespannt mit einer seiner Jungs, als sein Blick kurz auf mich fällt.
Ich stehe wie allein gelassen immer noch in Eingang und versuche seinen durchziehenden Blick auszuweichen, der mir bis unter die Haut geht.
Ich sehe ein letztes Mal zu ihm auf. Er lässt sich an seinen Stammtisch nieder, unterbricht jedoch immer noch nicht den Blickkontakt mit mir, obwohl sein Kumpel stetig weiter redet.
Seine Augen wirken müde und ausdruckslos, aber nichtsdestotrotz verbirgt sich immer noch leichte Begierde, wenn seine Pupillen sanft meinen Körper streifen und sich in meinem Gesicht festsetzten.
Sofort kehrt das Kribbeln in meinem Bauch zurück und meine Knie fühlen sich auf einmal viel lockerer an als zuvor.
Bleib Konzentriert, geht es mir durch den Kopf.
Ich verbanne Jace aus meinem Kopf, der mittlerweile seinem Freund sein Gesicht zugewandt hat, so dass ich mich nicht länger beobachtet fühle.
In langsamen Schritten gehe ich zum Tisch der drei und bleibe verunsichert vor ihnen stehen, da Layla bereits ihren blonden Kopf zu mir gedreht hat.
„Ach, schaut wer uns besuchen kommt", ertönt ihre patzige Stimme, die ich ihr am liebsten hätte ausreißen können. Wiederum bleibe ich ruhig und versuche ein Lächeln aufzusetzen.
„Hey", ich blicke in die Runde und erkenne Violas neugierigen Blick. Sie mustert mich kurz und sieht dann zu Jess, die wie immer neutral reinblickt.
„Ehm... ich...", beginne ich und sehe Violas Mundwinkel in meinen Augenwinkel leicht Zucken. „Ich wollte mich entschuldigen, dass ich in den letzten Tagen so abwesend war und irgendwie nur an mich gedacht habe." Beende ich meinen Satz und sehe auf, jedoch scheinen sie noch nicht so überzeugt.
„Naja", murmelt Viola, „Ich denke du solltest dich hauptsächlich bei Layla entschuldigen." Ich sehe verwundert auf. „Layla?" Wiederhole ich und ziehe eine Augenbraue hoch.
„Dafür dass du sie vor allen bloß gestellt hast", beendet sie den Satz, aber mein Gesichtsausdruck bleibt nach wie vor verwirrt, so dass sie seufzend vorfährt.
„Layla hat uns alles erzählt. Bevor du von der Party gestürmt bist, wo du übrigens MICH alleine gelassen hast, hattest du sie vor aller Leuten fertig gemacht, weil sie mit Jace geredet hat. Ich weiß du willst was von ihm, aber findest du das nicht ein bisschen übertrieben? Sie macht momentan eine schwere Zeit durch."
Mir stockt der Atem. Layla hat ihnen nicht die Wahrheit erzählt? Dass sie Jace geküsst hat!
Ich öffne den Mund, aber nur um ihn kurz darauf wieder zu schließen. Egal was ich jetzt sage, ich bin mir nicht sicher ob Viola mir jetzt noch glauben würde.
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Sag Niemals Nie
Teen FictionStiefbrüder? Und dann auch noch zwei Stück? Für Gina unvorstellbar! Jahrelang hatte sie alleine mit ihrer Mutter in Danville gelebt, doch auf einmal möchte diese zu ihrem Beziehungspartner Mathew, nach Charlottesville ziehen. Seine zwei Söhne, Jac...