46|| Unerwarteter Besuch

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,,Na los Gina, ich warte nicht länger auf dich",  kommt es von Jace, der provokant mit dem Autoschlüssel klimpert und mich somit nur noch mehr hetzt.

Es ist Montagmorgen und am liebsten würde ich mich sofort wieder ins Bett legen und dort für die nächsten Stunden verweilen.

,,Jaja, ich komme schon", ich schnappe mir meine Schultasche und wünsche meiner Mom noch einen schönen Arbeitstag.

Es fühlt sich gut an, dass meine Mutter und ich uns nun wieder besser verstehen. Ich hoffe das bleibt nun endlich so, denn auf einen weiteren Streit wäre ich nicht gewappnet.

Ich schließe die Tür und will mich auf die Rückbank des Autos setzten, da Mason nun wieder mit uns fährt, aber dieser besetzt bereits meinen Platz am hinteren Fenster.

Ich halte kurz inne, verstehe aber dann, dass dies wohl seine Art ist Danke zu sagen. Also lächel ich ihn dankbar zu und gehe zur Beifahrertür, um mich neben Jace zu setzten.

,,Na", begrüßt er mich.

Nachdem Jace mir gestern versprochen hat mir meine Zeit zu geben, hat er auch sein Wort gehalten. Er hat weder irgendwelche Sprüche oder sonst was gebracht. Ganz neutral, wie als wäre ich die alte, ganz normale Stiefschwester.

,,Lust auf eine Doppelstunde Mathe?" Fragt er mich, wobei er bereits den Motor startet und losfährt.

,,Definitiv nicht", grummel ich und binde meine Haare zu einem Dutt zusammen, da sie mir viel zu nervtötend im Gesicht herum hängen.

Bei der Schule angekommen entfehrt mir ein Seufzer. Jetzt könnte ich wieder zurück in mein Bett laufen...

,,Ich geh noch zu meinen Freunden", Jace steht auf einmal vor mir. ,,Ich nehm dich dann nach der Schule wieder mit". Er sagt es in einem kühlen Tonfall. Keine Spur von einem Zeichnen dass er auch nur irgendwas für mich empfinden könnte.

Wie kann er das nur? Mein Bauch schlägt gegen meinen Willen jedes Mal Purzelbäume wenn ich ihn ansehe.

,,Ja, in ordnung", versuche ich so simpel wie möglich wiederzugeben.

Verloren stehe ich vor ihm.

Soll ich ihn zum Abschied Umarmen? Sonst hatten wir uns meist noch einen kleinen Kuss gegeben, aber das will ich jetzt nicht.

Jace scheint ebenfalls etwas verloren und lächelt mich nur schief an. ,,Dann bis nachher", er dreht sich in einen Satz von mir weg und geht in schnellen Schritten davon.

Ich blicke ihn noch kurz hinter her.

Ich vermisse seine Nähe...

Ohne weiter darüber nachzudenken, mache ich mich auf den Weg zur Mathe Klasse, als ich Viola  und der Rest der Qlique vor dem Mädchenklo stehen sehe.

„Hey", ich gehe mit einem Lächeln auf sie zu und stelle mich zu ihnen.

Ich erwarte ebenfalls eine Reaktion, aber sie scheinen mich kaum wahrgenommen zu haben.

,,Also", höre ich Jess sagen. ,,Morgen werden wir die letzten Proben haben, ich hoffe ihr beiden kommt".

,,Ja klar", kommt es von Viola. ,,Habt ihr eigentlich das von Mr. Marchel gehört, ich glaube er hatte was mit einer Schülerin".

,,Ihhh, woher hast du das Gerücht denn", höre ich Layla quitschen, deren Stimme mir Erinnerungen zurück ruft. Am liebsten würde ich sie an ihrem blonden Zopf zurück ziehen, doch ich beruhige mich.

Mich wundert es viel mehr, dass sie mich nicht bemerken und zu ignorieren scheinen. Drumm räuspere ich mich, in der Hoffnung dass sie mich mit in ihr Gespräch einbeziehen.

Sag Niemals NieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt