Samstag, 19. März 2016
Die Sonne schien heiß auf Pokeena runter, als James die Sonnenbrille auf die Nase schob, in der Hand eine eiskalte Flasche Eistee. Er war der totale Sommermensch und er liebte es, dass der Frühling endlich dem Winter wich. Es war der heißeste Tag des noch recht jungen Jahres. Das Wetter versprach einen fantastischen Sommer. Lächelnd ging er den Strand entlang, die Schuhe in den Händen und spürte den Sand unter seinen Füßen. Samstags nahm er sich gern Zeit für sich, um dem Unistress zu entgehen und genoss die Zeit einfach in der Natur. Er liebte den Geruch des Meeres, auf welches er schaute. Das türkise Wasser war einfach ein Traum. Wäre nur sein bester Freund Carter hier, er würde direkt ins kühle Nass rennen.
Sein Blick glitt über die jungen Männer, die am Strand herumliefen oder sich im Wasser tummelten. Viele von ihnen waren vermutlich Studenten. Doch einer erregte seine Aufmerksamkeit. Er hatte dunkles, nasses Haar, welches er sich aus dem Gesicht strich, ein Kreuz auf der Brust und einiges an Muskeln. Er hatte ihn noch nie gesehen.
Blaine wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. Er hatte mit Jessy herkommen wollen, doch Flachzange Francis hatte sich mal wieder durchgesetzt. Erst am Morgen hatte er sich gewaltig mit ihm gefetzt, zum Leidwesen von Jessy, der darunter massiv litt.
Jessy war sein bester Freund. Er hätte nie gedacht, jemals wieder einen anderen Menschen so dicht an sich heranzulassen, doch er war sein Leben geworden.
Mit dem Handtuch in der Hand dachte er einen Moment an eben diesen und seufzte leise. Doch als er den Blick schweifen ließ, blieb er an einem Mann hängen, der definitiv kein Student war. Dozent oder Einheimischer?
James trank einen Schluck, während er langsam in die Richtung des jungen Mannes ging. Definitiv sein Beuteschema. Jung, gut aussehend, tätowiert und etwas freches im Blick. Und ganz offensichtlich an ihm interessiert, sonst würde er wegsehen. Langsam ließ er die Flasche sinken, genauso den Blick.
Blaine biss sich auf die Lippe. Er war nicht unbedingt schüchtern und konnte von Null auf sofort in den Sexmodus umschalten. Es hatte Begegnungen gegeben, wo er nur nach dem Wo fragte, aber niemals nach einem Namen oder mehr. Mit verschränkten Armen schaute Blaine ihn abwartend an.
James sah, dass der Mann sich auf die Lippe biss und lächelte wissend. Definitiv nicht abgeneigt. Er ging an ihm vorbei, einfach weiter ein paar Schritte, bevor er sich umdrehte und rückwärts lief. Gott, war der Kerl heiß.
Wie an Fäden folgte Blaine ihm. Der Typ musste sich nicht mal mehr umdrehen. Der Weg führte ihn zum Pier. Der Teil nahe der Promenade war frei zugänglich, doch nahe beim Wasser waren Drahtzäune und Absperrungen. Hier war er noch nie gewesen. Sein Herz raste los.
James sah sich kurz um und schlüpfte durch zwei Absperrungen durch. Er liebte das Wasser und er wollte ungern darauf verzichten. Ob der andere ihm folgen würde, oder war er feige? Niemand würde sie dort sehen.
Blaine zögerte keine Sekunde und folgte ihm. Sie befanden sich nun direkt unter dem Pier und die dicken Pfeiler waren, umso näher sie dem Wasser kamen, immer moosbewachsener. Es war dunkler und das einzige, was er hörte, war das Rauschen der Wellen.
James lehnte an einem der Pfeiler und beobachtete den anderen genau. Die blauen Augen hatten es ihm sofort angetan, genauso wie der geschwungene Mund. Toller Mund, dachte er.
Blaine trat langsam auf ihn zu. Hier ging es nicht um Gespräche oder den Zwang, sich kennenzulernen. Er legte eine Hand an das Holz. "Ich bin Blaine, damit du weißt, was du gleich stöhnen musst", sagte er leise.
Leise lachte James und legte seine Hand in dessen Nacken. Sanft zog er ihn an sich, und bevor er seine Lippen auf die des anderen drückte, sagte er leise: "James."
DU LIEST GERADE
Old scars
Детектив / ТриллерHunderte Studenten besuchen die University of Pokeena. Jeder lebt sein Leben mit allen Facetten, die es zu bieten hat. Glück, Trauer, Frust, Wut, Neugierde und Hass. Und einer ist unter ihnen, der einen perfiden Plan verfolgt. Denn für ihn zählt nur...