51. Sehnsüchte eines jungen Studenten

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Samstag, 18. März 2017

Blaine schaute seinen Freund schon eine ganze Weile an. "Jess ... kann ich dich etwas fragen?"

"Klar." Jessy sah ihn verwirrt an.

"Was willst du ... wegen Jared machen? Es ist eine Woche her, dass du gegangen bist, ohne dich zu verabschieden."

"Ich weiß nicht. Ich kann nicht einfach hin. Und anrufen ist schwer. Er hat kein Handy."

"Carter ist bei ihm. Jess ..." Blaine setzte sich zu ihm auf den Boden, "er ist dein kleiner Bruder. Er ... sollte es von dir hören."

"Er weiß es doch schon. Von Carter."

"Mag sein, aber sollte er es nicht von dir eben so hören? Dass du es nicht getan hast, um ihm wehzutun?"

"Oh man ... Blaine, ich weiß nicht, was ich sagen soll."

"Naja, wie wäre es mit ... Hi, Jared ... ich hab dich lieb, du bist mein kleiner Bruder!"

"Und ich habe mit deinem Verlobten geschlafen."

"Naja, du musst nicht unbedingt ins Detail gehen", sagte Blaine nachdenklich.

"Aber genau das wird er fragen."

"Dann steh dazu. Du weisst doch, auf Lügen fährt er nicht ab. Und hey, ich hab was mit ihm gemeinsam. Mir schmeckt es auch nicht, dass ihr gevögelt habt!"

"Du hast mit James gevögelt."

"Der ist cooler, als Carter." Blaine zwinkerte ihm zu.

"Verbrauchter." Jessy streckte ihm die Zunge raus und rief Carter an.

Blaine lachte leise und umarmte Jessy von hinten, um ihm Kraft zu geben.

"Jess, hey ..." Carter schaute zu Jared und zuckte die Schultern, weil der die Stirn runzelte.

"Hey Liebling. Ist Jared da?"

Hinter Jessy knurrte es leise, während Carter die Augenbrauen hob. "Sicher ... Jared." Er reichte diesem das Telefon.

Verwirrt nahm dieser es in die Hand. "Jessy?"

"Hey, kleiner Bruder. Wie ... wie geht es dir?", fragte Jessy nervös und knibbelte am Saum seiner Jeans.

"Geht so. Kliniken sind scheiße, ich kann immernoch nicht richtig laufen."

"Du hast lange gelegen. Das wird bestimmt bald wieder."

"Ja. Carter zwingt mich fünf mal am Tag zum rausgehen."

Jessy lächelte. "Das klingt doch gut und Castiel freut sich bestimmt darüber."

"Ja ... Jessy ... warum rufst du an?"

Nun zögerte dieser. "Ähm ... ich bin nicht sicher, ob ich mich entschuldigen muss. Was da passiert ist ... Jared, ich liebe dich. Und ich hoffe sehr, dass du mir irgendwann verzeihen kannst."

"Verzeihen, dass du mit meinem Verlobten zusammen warst, kaum das ich weg war?"

"Nun ..." Jessy schwitzte regelrecht in Blaines Armen. "Das war nicht Richtig, das ist mir bewusst."

"Drei Monate, Jessy. Ich bin dein Bruder. Er war für dich tabu!"

"Das kann schon sein. Und bitte glaube mir, dass es für uns nicht einfach war. Er war in Gedanken immer bei dir. Jared, du bist mein kleiner Bruder und ich liebe dich. Bitte ... es tut mir leid."

Jared sah zu Cas, der vor ihm lag und wühlte seine Hand in dessen Fell. Carter hatte das Zimmer verlassen. "Warum, Jessy? Warum er?"

Einen Moment zögerte Jessy. "Wir waren geschockt und traurig und ... völlig fertig. Das ist der eine Grund. Der andere ... also ... schon Ende September, als er aufgetaucht ist, fanden wir uns ... naja, recht anziehend. Doch dann hat er dich gesehen und ich Blaine ... ach Jared, wie will man so etwas erklären?"

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