Dienstag, 01. November 2016
Am späten Nachmittag kam Jack Jones an. Nachdem er sich am Südeingang angemeldet hatte, klopfte er nur wenig später energisch an die Tür des Verbindungshauses. Er war noch immer sehr aufgebracht und er wollte seine Söhne sehen. Wenn auch nur ein Wort davon wahr sein würde, müsste er dringend mit Jared reden.
Es war Sid, der die Tür öffnete und den Mann fragend ansah. "Hey. Kann ich helfen?"
"Ich möchte bitte zu meinem Sohn!"
"Okay ... und wer ist Ihr Sohn?"
"Oh, verzeihen Sie. Jessy Jones."
"Mr. Jones. Schön Sie kennenzulernen. Ich bin Sidney Melling. Jessy müsste oben sein. Er wollte an einem Auftrag arbeiten."
"Danke, ich würde gern zu ihm gehen. Er erwartet mich." Jack betrat das Haus und schaute zur Treppe. Er hatte Jessys Zimmer damals mit eingerichtet und wusste genau, wo dieser zu finden war. "Ich finde selbst hinauf."
"Linke Seite vierte Tür."
"Ich weiß. Vielen Dank, Sidney." Er trat die Stufen hinauf und ging den Flur hinunter. An Jessys Tür klopfte er an.
"Wer ist da?" Jessy zog die Katzenkinder hinter sich.
"Ich bins, dein Vater." Jack öffnete die Tür. "Hey!"
"Du hättest wirklich nicht kommen müssen, Dad." Jessy seufzte, stand auf und fiel ihm in die Arme. Er vermisste seine Eltern schrecklich.
"Oh doch. Hier geht etwas Seltsames vor und darüber will ich reden." Er schaute zum Bett. "Ähm ... was ist das?"
"Mein Bett?"
"Und die Wollmäuse sind unter deiner Decke?"
"Oh..." Jessy hob die Decke und zauberte die Katzenkinder vor. Lucky maunzte klagend. "Das sind Lucky und Sam."
"Seit wann sind hier Haustiere erlaubt?" Jack nahm Sam hoch und lächelte.
"Sind sie nicht, aber sie waren allein. Ihre Mama war tot." Jessy nahm Lucky auf seine Arme und küsste ihn auf den Kopf. "Ich konnte sie nicht allein lassen."
"Ach Jessy." Jack lächelte. "Zeig mir das Dokument", bat er uns setzte sich auf den Stuhl.
Unter dem Bett zog Jessy eine Holzkiste vor und nahm das Dokument raus. "Ich kann mich nicht erinnern, ob es so aussah, aber es sieht echt aus."
Jack warf einen knappen Blick drauf und seufzte leise. "Verdammt ..."
"Habt ihr es irgendjemanden gesagt? Ich meine ... es wusste niemand meiner Freunde."
"Es wissen nur du und deine Großeltern. Und natürlich die Adoptionsstelle in Pennsylvania."
"Warte ... Granny und Grandpa wissen es?"
"Natürlich."
"Wie alt war Jared?"
"Drei Stunden." Jack lächelte erinnerungsvoll. "Die Mutter wollte ihn zur Adoption freigeben. Das Verfahren war bereits vor seiner Geburt beschlossen. Er ist unser Sohn. Wir haben ihm den Namen gegeben."
"Warum gibt man sein Kind weg?", fragte Jessy leise und streichelte Lucky sanft.
Jacks Lächeln verschwand. "Sie lag im Sterben, Jessy. Krebs im Endstadium. Ihre Eltern waren alt und der Vater abgehauen. Jared wäre ins Heim gekommen. Das konnten wir nicht zulassen."
Leise seufzte Jessy. "Jetzt tut er mir leid."
"Das muss er nicht, Jessy. Weißt du ... als du mich gefragt hast, warum wir ihm nie etwas gesagt haben, haben deine Mutter und ich darüber gesprochen. Wir sind zu dem Grund gekommen, dass wir Jared nie als Adoptivkind gesehen haben. Er war immer ein leibliches Kind. Es war niemals ein Thema in unseren Köpfen, verstehst du?"
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Old scars
Mystery / ThrillerHunderte Studenten besuchen die University of Pokeena. Jeder lebt sein Leben mit allen Facetten, die es zu bieten hat. Glück, Trauer, Frust, Wut, Neugierde und Hass. Und einer ist unter ihnen, der einen perfiden Plan verfolgt. Denn für ihn zählt nur...