34. Harte Entscheidungen

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Freitag, 02. Dezember 2016

Hand in Hand betraten sie gemeinsam das Verwaltungsgebäude und liefen die Treppe hoch. "Tja, dann mal los. Wenn du raus bist, geh ich auch."

"Nein. Du machst dein Studium fertig. Einer von uns muss seinen Traum schaffen." Sid sah ihn ernst an. "Dein Vater ist eh schon skeptisch mir gegenüber. Ich nehme dich nicht mit."

Dazu sagte Keegan erstmal nichts. Gemeinsam traten sie ein und klopften, nachdem die Sekretärin sie angekündigt hatte, an die Tür des Dekans.

"Herein!"

Sid atmete tief durch, dann öffnete er die Tür. Er konnte nichts sagen, sah ihn nur demütig an.

"Mr. Summer. Hatte ich Sie auch eingeladen?"

"Nein Sir. Guten Morgen. Ich begleite meinen Partner."

Dekan Marshell nickte langsam. "Nun, wie Ihnen bekannt ist, wurde heute bereits die dritte Mail an den gesamten Univerteiler abgeschickt. Da meint es jemand nicht gut. Darf ich erfahren, was das alles bedeuten soll? Wer ist A?", fragte er und deutete auf die Stühle vor seinem Schreibtisch

"Das wissen wir nicht, Sir", sagte Sidney leise und setzte sich. Er wollte einfach nur wissen, was ihn nun erwartete.

Als es erneut klopfte, brachte die Sekretärin ein Tablett mit Kaffee. "Ich denke, wir brauchen noch eine dritte Tasse." Dann schaute er Sid an. "Nun, das ist ein schweres Thema. Ich bin noch unschlüssig, wie ich damit umgehen soll. Mir ist durchaus bewusst, dass Sie in Ihrer Freizeit tun und lassen können, was Sie wollen. Jedoch ist Pornografie nicht unbedingt das, was wir gern sehen möchten. Ich muss auf das Bild der Universität achten."

"Und ... das bedeutet?"

"Das möchte ich gern mit Ihnen besprechen. Mr. Melling ... könnten Sie sich vorstellen, das ganze ... nun, zu reduzieren? Geht es um das Geld?"

"Die Uni zahlt sich nicht von selbst, Sir. Es ist gutes Geld und nur dadurch schaffe ich es, keine Schulden zu machen."

"Das verstehe ich durchaus. Ich benötige einige Tage Bedenkzeit. Ich weiß, dass Sie ein großes Talent sind und ich habe kein Problem mit erotischer Kunst. Aber ... die Videos sind sehr explizit, verstehen Sie?"

Sid seufzte leise. Er griff nach Keegans Hand. "Sir, ich werde nicht aufhören. Diese Menschen sind meine Familie. Ich kann nicht einfach aufhören und in einem Café arbeiten."

Überrascht hoben die beiden Studenten die Augenbrauen, als der Dekan lachte. "Nein, das passt auch nicht zu Ihnen."

"Okay ..." Sid sah verwirrt zu Keegan.

"Sidney, ich möchte Sie nicht von der Uni werfen. Das möchte ich nicht und werde es auch nicht, okay?"

"Wirklich?" Sid sah ihn überrascht an.

"Ja. Ich bin ein offener Mensch und ich halte nichts davon, Menschen einzuschränken, solange sie nichts Illegales tun. Ich möchte mich mit dem Kollegium beraten."

"Und wann?"

Der Dekan schaute auf seinen Kalender. "Bis Mittwoch. Kommen Sie um halb zwei wieder zu mir."

"Okay. Danke, Sir." Sid stand auf und zog Keegan mit sich.

Der folgte ihm. "Der Typ ist cooler, als ich immer dachte."

"Wir werden sehen was rauskommt. Schon allein mit James. Oh Mann, ist mir schlecht."

Keegan seufzte. "James, ja ... das kann er eigentlich nicht ignorieren."

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