53. New York

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Montag, 27.03.2017

Zurück im Verbindungshaus schaute Keegan Jessy an. Er sah völlig durch den Wind aus. "Tiger, komm mal mit", sagte er und zog an dessen Hand.

"Wohin denn?" fragte der und rieb sich das Gesicht.

"Mit in mein Bettchen?"

"Okay", sagte er einfach nur und lächelte ganz leicht.

Keegan nahm ihn mit hoch und betrat stattdessen Jessys Zimmer. "Schau mal, die beiden knutschkuscheln. Sie sind Babys und Brüder. Wissen sie das nicht?", fragte Keegan, denn die beiden leckten sich gegenseitig ab.

"Sie putzen sich." Jessy legte sich aufs Bett und beobachtete seine Katzen.

Keegan setzte sich neben ihn. "Wie gehts dir, Kleiner?"

"Beschissen. Ich habe schreckliche Kopfschmerzen."

"Der Tag war zu heftig. In jeglicher Hinsicht. Jess, ich habe bereits mit Carter gesprochen, er will ein Gespräch mit Jared organisieren. Allerdings denke ich, dass ein persönliches Gespräch nicht schlecht wäre. Ich für meinen Teil möchte ihm danken."

"Da wirst du wohl warten müssen."

"Warum?"

"Weil er so schnell nicht aus der Klinik kommt."

"Deswegen machen wir einen Ausflug." Keegan lächelte ihn an.

"Ihr wollt zu ihm?", fragte Jessy verwirrt.

"Nun, ich auf jeden Fall. Ich denke, ein entspanntes Gespräch bei Kaffee und Torte ... wir brauchen das. Er auch, Jess."

Jessy sah Keegan prüfend an. "Warum bist du so nett?"

"Was meinst du?", fragte der verwirrt.

"Alle sind wütend auf ihn und wollen ihn nie wieder sehen. Nur du nicht."

"Weil ich als einzigster immer das Ganze gesehen habe!" Keegan lächelte. "Du und Carter, ihr seid befangen. Ihr liebt ihn zu sehr. Der Rest ist ein wütender, blinder Haufen, der nicht geradeaus denken kann! Ich sehe beides!"

"Einer davon ist dein Verlobter."

"Er ist süß und heiß und neben Robbie mein ein und alles, aber er ist ein Idiot!"

"Kann ich nicht abstreiten." Jessy seufzte und nahm die Katzen zu sich auf den Bauch. "Danke, Kee."

"Wofür? Du musst das Treffen anleiern. Gratuliere, du bist zwangsrekrutiert!"

"Das macht Carter doch. Er zwingt Jared wenn nötig in den Rollstuhl und schiebt ihn raus."

Keegan lachte leise, dann stutzte er. "Immer noch Rollstuhl?"

"Er sagt, er kann nicht so viel laufen. Ich denke er ist einfach faul und will nicht raus."

Keegan runzelte die Stirn. "Das Gespräch ist wichtig. Und ihr müsst dabei sein. Blaine, Carter und du!"

"Und dann übernachtet ihr bei mir? Jareds Zimmer ist ja frei und in meins passen auch einige."

"Ehrlich? Du gibst uns ein Bettchen?" Keegan hielt inne, den Bauch von Sam zu kraulen.

"Naja, eher Sofalandschaft und Luftmatratzen. Ich muss das erst abklären, aber ich denke, das ist kein Problem."

"Klasse, ruf an und rede mit Blaine. Dann buch ich die Tickets."

"Okay. Aber nur, wenn ihr nicht Zweisamkeit für euch wollt. Sonst müsst ihr ein Hotelzimmer nehmen."

"Nein, wir suchen uns die Zweisamkeit woanders. Also los, ruf Daddy an!" Keegan setzte den Kater ab und stand auf. "Wir sind vier und ihr beide."

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