48. Wenn Küsse wecken ...

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Donnerstag, 09. März 2017

Blaine nahm seinen Koffer und atmete tief durch. "Er wird mich nicht auf einem öffentlichen Flughafen erschießen oder angreifen, oder?", fragte er seinen Freund. Er war unglaublich nervös.

"Er darf seine Knarre nicht mit zum Flughafen nehmen." Jessy grinste frech. Das Blaine so nervös war, war etwas lustig. Schlimm, wenn man schadenfroh war. Dennoch nahm er seine Hand. "Ich stelle mich vor dich."

"Prima, du bist einen Kopf kleiner." Blaine grinste leicht, doch dann traten sie durch die Absperrung und schauten sich um.

"Jack, da ist Jessy!" Lara winkte hektisch.

"Und McCoy", brummte der und verschränkte die Arme vor der Brust. "Warum musste er ihn mitbringen?"

"Weil sie glücklich sind. Wenn Jessy ihm verzeihen kann, kannst du es auch."

"Glaube ich nicht."

"Darüber reden wir zu Hause. Nicht hier - Jessy, mein Engelchen. Komm her." Lara schloss ihn fest in die Arme.

"Sir", sagte Blaine und nickte Jack zu. Sie waren einmal per du gewesen, doch durfte er das noch?

Jessy umarmte seine Mutter, dann seinen Vater, der Blaine einfach in Grund und Boden starrte. "Sei nett, sonst suchen wir uns ein Hotel", sagte er leise in Jacks Ohr.

Dieser seufzte. "Gib mir deine Tasche. Wir fahren erstmal nach Hause. Blaine, du kannst dir New York dann mit Jessy ansehen. Du wirst gleich schon einen Teil sehen."

"Okay." Blaine schaute zu Lara und umarmte sie zaghaft, die ihn jedoch an sich drückte. "Er bellt nur, beißt aber nicht."

Jessy nahm Blaines Hand, als sie den Flughafen durchquerten. Auf der Fahrt in die Innenstadt zeigte er ihm immer wieder Sehenswürdigkeiten und lehnte sich dabei an ihn.

Blaine war zu nervös, um all das wahrzunehmen. Er musste erst die Familienangelegenheiten klären.

Lara fuhr den großen Wagen in eine Tiefgarage, wo sie auf einem nummerierten Parkplatz hielt. "So, nehmt eure Sachen."

Jessy nahm seine Tasche und lächelte Blaine an. "Atme tief durch, Schatz."

"Okay." Blaine stieg mit der Familie in einen Fahrstuhl. "Wir müssen Marek anrufen und nach den Babys fragen."

"Machen wir gleich." Jessy lächelte und gab ihm einen Kuss, als die Fahrstuhltür sich im oberen Teil des Apartmentblocks öffnete.

Blaine hob die Augenbrauen. Vor ihm lag ein riesiges Wohnzimmer mit ungewohnt niedriger Decke. Die Fensterfront erstreckte sich vom Fußboden aus dunklen Laminat bis hoch zu den weißen Decken, in denen viele kleine LED-Lichter funkelten. Im hinteren Teil erstreckte sich eine große Küchenzeile mit Tresen, an den Fenstern ein großer Esstisch, während rechts von ihm eine Wendeltreppe in ein oberes Stockwerk erstreckte. "Nobel ...", murmelte er.

"Wir hatten etwas Glück mit dem Apartment." Jessy grinste und winkte ihn mit sich. "Lass uns unsere Taschen hochbringen, dann zeige ich dir alles."

Blaine folgte ihm die Treppe hinauf. In der nächsten Etage entdeckte er eine offene Tür zu einem großen Badezimmer und eine weitere geschlossene Tür. Doch Jessy ging weiter nach oben. "Da wohnen deine Eltern?", fragte er auf den Flur deutend.

"Ja. Da hinten ist Jareds Zimmer, oben meins."

"Du wohnst allein ... alter!", platzte Blaine raus, als Jessy seine Tür geöffnet hatte. New York lag vor ihm. Jessys Zimmer war atemberaubend. Rote Ziegelwände, weiße Decke und ein dunkler Fußboden. Es gab eine Wanne, die am Fenster stand, während die Duschkabine, ein Waschbecken und eine Toilette in einem separaten Raum standen, welcher neben der Wanne abging. "Du hast ne verdammte Wanne in deinem Zimmer!"

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