Der wahre Kuss...

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Harry sitzt in seinem Zimmer auf dem Bett, den Kopf in den Händen vergraben und ist still. Ich gehe zu ihm und er sieht auf. „Wollen wir vielleicht ein Stückchen laufen?", frage ich ihn sanft. Er nickt stumm und zusammen gehen wir spazieren.

Heute ist ein goldiger Herbsttag, Blätter fallen von den Bäumen und die Sonne geht langsam unter. Wir laufen stumm nebeneinander, dann nehme ich einmal tief Luft und sage: „Tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe!" Er schaut mich an. „Nein, mir tut's Leid. Ich wollte dich nicht anschreien!", entschuldigt er sich. „Weisst du, ich hatte Angst dich zu verlieren!", sagt er nach einer Weile, als wir gerade neben einer Laterne vorbeilaufen. „Warum denn?", frage ich ihn. „Wegen...wegen dem Kuss!", antwortet er trocken, woraufhin ich nichts antworte.

Schweigend laufen wir einfach weiter, er kommt mir dabei immer wieder an meiner Schulter an. Dann plötzlich bleibt er stehen. „Weisst du, du bist mir echt wichtig und ich hatte Angst. Ich hatte Angst, dass der Kuss alles verändern würde. Mein Bruder Tom bekommt immer alles und ich bin immer nur im Schatten, obwohl ich ihm zu seinem Ruhm geholfen habe. Er will immer alles haben und ist egoistisch. Ich dachte, wenn ihr euch küssen würdet, würdest du mich vergessen und ihn wollen!", erklärt er und ich bleibe ebenfalls stehen. Ich schaue ihn mitleidig an. „Harry! Das war nichts! Das hatte keine Bedeutung für mich. Du bist mir auch sehr wichtig geworden! Und ich würde niemals wegen eines Kusses dich verlassen wollen."

„Wirklich?", fragt er nach. „Ja, wirklich!", bestätige ich. Er schaut mich traurig an, aber lächelt mich an. Sein Lächeln ist einfach wunderschön! Sein Lächeln ist die Sonne für mich.

Dann irgendwie schauen wir uns lange an. Ich habe das Gefühl in seine Seele blicken zu können. Seine warmen, braunen Augen betrachten mich und innerlich schmelze ich dahin. Seine Augen schimmern in der untergehende Sonne und ich kann mir nichts schöneres als seine Augen vorstellen.

Er kommt näher zu mir und ich kann seine Wärme spüren. Unsere Gesichter sind nur noch fünf Zentimeter voneinander entfernt. Langsam schliesse ich meine Augen und dann geschieht es. Ich spüre seine weichen, warmen Lippen auf meinen. Ich erwidere den Kuss und er legt beide Arme um meine Taille und zieht mich dicht an sich.

Ich spüre seinen warmen Körper und eine wunderschöne Wärme durchströmt mich. Mein Herz pocht stark und laut und ich geniesse diesen Moment in vollen Zügen. Dieser Kuss fühlt sich richtig an. Er ist ehrlich. Und ich wünsche mir, dass dieser Kuss nie endet.

Harry Holland FF - by idrinkteadarling15 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt