Unerwartet

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Ich und Harry sind sehr spät ins Bett. Kate schläft im Gästezimmer. Sie hat nicht gesprochen, geschweige denn etwas zu sich genommen. Ich mache mir allmählich echt Sorgen um sie. Sie hat bis jetzt nichts erzählt, was passiert ist. Ich kann wegen sie nicht schlafen und drehe mich immer wieder im Bett um. Harry umklammert mich und schnarcht leise vor sich hin.

Plötzlich klopft es leise an der Tür und ich entwinde mich von Harry's Armen. An der Tür steht Kate, mit geschwollenen und erröteten Augen. „Kate?", frage ich sie besorgt. „Kann ich mit dir reden?", fragt sie mit einer heiseren Stimme. Ich nicke und schliesse leise die Tür. Ich gehe mit ihr in das Gästezimmer und wir setzen uns auf das Bett.

„Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe!", sagt sie. „Kate! Das muss dir nicht leidtun! Ich bin immer für dich da!", entgegne ich sanft. „Danke Kris, ich schätze das so sehr an dir!", bedankt sie sich. „Kate, du bist meine Schwester, da gibt's Nichts zu danken" „Los! Sprich dir die Seele aus!", sage ich nach einer Weile und sie schnieft kurz.

„Also, ich kam von der Arbeit zurück und ging natürlich nach Hause, vor der Haustür, da sah ich ihn mit einer Anderen händchenhaltend an der Tür stehen. Ich kannte sie, es war eine Mitarbeiterin, von meiner Arbeit. Sie heisst Sofia! Ich hatte die noch nie gemocht! Ich war sowas von entsetzt, so dass ich nichts sagen konnte, als dort zu stehen und zu starren. Als Steve mich sah, kam er direkt auf mich zu. Er sagt, dass er mich nie geliebt hatte und dass er mich nur wegen des Geldes brauchte. Daraufhin schmiss er mich und meine Sachen aus der Wohnung", erzählt Kate und ich kann nicht glauben, was ich hier höre.

„Oh, Kate!", sage ich und fühle mich irgendwie schuldig obwohl ich das nicht sein kann. „Das schlimme ist, dass ich ihn liebe! Doch er hat mich nie geliebt! Nie! Kris, ich fühle mich wie ein Haufen Scheisse!", sagt sie und beginnt zu weinen. „Das bist du nicht! Er hat dich nicht verdient! Er ist ein Arschloch! Los sag es!", versuche ich sie aufzumuntern, doch ich befürchte es wird nicht helfen. „Kris!", sagt sie leicht wütend. „Was?", frage ich. „Ich liebe ihn, ich kann nicht einfach sagen, dass er ein Arschloch ist!"
„Kate! Er hat dich verdammt nochmal einfach ausgenutzt! Wie kannst du ihn noch lieben?!", werfe ich sie vor.

„Kann ich einfach bitte jetzt schlafen?", fragt sie mich mit Tränen in den Augen. Ich schaue sie mitleidig an. Dann nicke ich, denn sie braucht dringend Schlaf! Ich gehe aus dem Gästezimmer raus und kaum habe ich die Tür hinter mir geschlossen, höre ich wie sie anfängt zu weinen. Man kann richtig ihren Schmerz spüren. Ich gehe zurück zu Harry, der seelenruhig schläft. Die ganze Nacht liege ich wach im Bett und mache kein Auge zu.

Am nächsten Morgen, bin ich es, die mit geschwollenen Augen aufwacht. Harry macht sich jetzt Sorgen um mich. Ich trinke Kaffee, in der Hoffnung nicht stehend einzuschlafen.

„Hey!", sagt Harry und setzt sich auf der Terrasse neben mir hin. „Hey!", sage ich und lege meinen Kopf auf seine Schulter. „Ist alles okay?", fragt er besorgt. Ich weiss selber nicht, weshalb ich jetzt weine, aber ich schüttle weinend meinen Kopf. „Hey, hey, hey! Kris!", sagt Harry sanft. Er steht auf und nimmt mich in seine Arme. Er setzt sich wieder mit mir in den Armen auf den Stuhl. Ich schluchze an seiner Brust und er drückt mich fest an sich.

„Was ist los, Kris?", fragt er nach einer Weile. „Es ist nur, ich mache mir Sorgen um Kate! Sie isst nicht und schläft kaum. Sie will nicht einsehen, dass ihr Freund Steve mit ihr Schluss gemacht hat. Harry, ich weiss nicht was ich tun soll!", schluchze ich. „Es wird alles gut, Kris! Ich schaue, dass du heute ein bisschen Schlaf nachholen kannst, okay?", sagt Harry und ich nicke an seiner Brust. Wir sitzen eine ganze Weile so und irgendwie schaffe ich es draussen auf der Terrasse in Harry's Armen einzuschlafen.

Harry Holland FF - by idrinkteadarling15 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt