Unnötiger Streit

904 37 7
                                    

Bei ihnen angekommen, muss ich dringend auf's Klo und gehe deshalb oben auf's WC. Dort mache ich mich kurz frisch, wasche mein Gesicht und bürste mir mit meinen Fingern die Haare. Danach gehe ich schnell in Harry's Zimmer, weil ich meinen Laptop gestern hier liegen liess. Doch bevor ich runter gehe, starte ich den Laptop und will schnell noch den Skript durchlesen.

Plötzlich steht Harry an der Tür. „Hey!", sage ich sanft, doch er schaut mich wütend an. Verwirrt stehe ich auf und frage: „Ist alles okay?" Er schüttelt den Kopf und sagt wütend: „Warum zum Teufel musstest du diese Szene spielen?" „Was meinst du, Harry?", frage ich unsicher. „Die verdammte Kussszene, Kris! Die verdammte Szene!", schreit er. Jetzt begreife ich es und werde auch wütend. „Harry! Das war nur eine Szene! Die war nicht echt! Was hast du nur für ein Problem?!", sage ich mit einer erhöhten Stimme. Ich mag es nicht, wenn mich jemand so anschreit, deswegen werde ich automatisch auch lauter.

Tränen steigen ihm hoch und ich kapiere die Welt nicht mehr. „Du konntest diese scheiss Szene ablehnen!", schreit er mich an. „Harry! Das war verdammt nochmal nicht echt! ES WAR NUR EINE SCHEISS SZENE!", schreie ich ihn auch an. Tränen steigen auch bei mir jetzt hoch, aber nicht wegen Traurigkeit, sondern weil ich wütend bin. Immer wenn ich wütend werde, muss ich weinen. Was oft falsch interpretiert wird.

Dann geht plötzlich die Tür auf und Paddy's Kopf kommt hervor. „Warum schreit ihr so?", fragt er schüchtern und besorgt. Harry starrt Paddy zornig an und sagt: „Ach halt die Klappe, Paddy!" und stürmt aus dem Zimmer raus.

Ich stehe jetzt da und weiss nicht, was ich sagen soll. Paddy kommt zu mir. „Ist alles okay?", fragt er und umarmt mich fest. Ich wische mir die Tränen weg und nicke. „Ja, ja, alles in Ordnung!", antworte ich und Paddy löst sich von mir. „Wollen wir ein bisschen spazieren gehen?", fragt er mich. „Ich denke, dass wäre nicht eine schlechte Idee!", stimme ich zu und Paddy und ich gehen raus.

Wir spazieren an den Häusern entlang und gelangen dann in den Park. Dort erblickt Paddy einen Eisstand. „Komm, ich schenke dir ein Eis!", sagt er und zieht mich zum Eisstand. Ich muss grinsen und ich kaufe zwei Eiswaffeln, da Paddy noch zu klein ist, um zu bezahlen. „Eis hilft immer, wenn man wütend ist!", behauptet er, als wir uns auf einer freien Bank niederlassen.

„Wirklich?", frage ich ihn, während er sein Eis abschleckt. Er nickt. „So, erzähl mal, was vorhin los war!", sagt Paddy und schaut mich gespannt an. „Das kannst du nicht verstehen, du bist noch zu klein!", sage ich und fühle mich durch ihm ein bisschen besser. Er ist immer so fröhlich und hilfsbereit.

„Alle sagen immer, ich bin zu klein!", schmollt er und schaut mich niedergeschlagen an. Mitleidig betrachte ich ihn und sage dann: „Du bist nicht klein, Paddy! Ganz im Gegenteil, du bist gross, weil du immer so nett und hilfsbereit bist. Nicht jeder Junge ist wie du, weisst du!" „Ach echt?!", fragt er und seine Augen glänzen wieder. „Mmhmm! Du bist echt ein grossartiger Junge. Doch ich kann dir nicht alles erzählen, es ist kompliziert um es zu verstehen! Manchmal verstehe ich es nicht mal!", sage ich und er lächelt mich an. „Ich mag dich!", sagt er und ich wuschle ihm durch die Haare. „Ich dich doch auch, Kumpel!", erwidere ich und er grinst Stolz.

Paddy und ich bleiben noch eine ganze Weile sitzend und eisschleckend auf der Bank sitzen. Irgendwann wird es aber Zeit zurück zugehen, obwohl ich lieber noch ein bisschen hier bleiben möchte. Bei ihnen zu Hause wieder, geht Paddy in sein Zimmer und ich begebe mich auf die Suche nach Harry...

Harry Holland FF - by idrinkteadarling15 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt