"Komm, wir verschwinden. Für solche Sachen hab ich keine Zeit!" rief Zita laut seinem Schiff zu und tippte auf einigen Knöpfen herum. "Nein! Warte. Ich kann dir beweisen, dass..." wollte der Außerirdische auf der anderen Seite der Verbindung rufen, aber die Übertragung wurde unterbrochen. Der Timewalker zeigte seinem Gesprächspartner den Mittelfinger und drehte sich um. "Hinsetzten. Wir sind gleich weg!" rief er und hielt sich das Headset näher an seinen Kopf. "Bleibt da sitzen, ihr seid da sicher. Wenn sie uns verfolgen sollten, knallt sie ab!" befahl er kalt und schob legte einen Hebel um. "Mutter wäre enttäuscht von deinen Worten." seufzte Lilly, die "gegenüber" von Mary saß und sich einen Gurt umlegte. "Ach, die nimmt das nicht so ernst." entgegnete er und setzte sich hin. "Dad..." mahnte seine Tochter, als ob sie gleich wie ein kleines Kind loslaufen und ihn verpfeifen wollte.
Nach einigen Stunden ohne weitere Komplikationen landete die Odysseus endlich in der Nähe einer kleineren Stadt. Statt in den Tarnmodus zu wechseln ließ Zita das Schiff einfach so stehen. "Das ist eine Stadt des Misstrauens, es bringt also nichts, geheimnisvoll aufzutreten, wenn dir sowieso erstmal niemand traut." erklärte er sich und trat aus dem Schiff heraus und betrat eine verschneite Waldlichtung. "Woher weißt du so was?" wollte Mary wissen, aber Lilly mischte sich ein. "Weltenwanderer-Sinn. Viele von uns haben so einen, aber die meisten müssen sich ihn erst antrainieren." klärte sie sie auf. "Warum ist es denn so still?" wollte Zita wissen. "Es ist doch hell, müsste dann nicht irgendwer draußen sein?" wunderte er sich. "Vielleicht ist das wegen deinem Raumschiff so?" entgegnete Mary und zeigte auf die Odysseus. "Wenn ich plötzlich am Himmel irgendein Ding am sehe, das nach nichts, was ich kenne, aussieht und plötzlich nicht weit von meinem Dorf landet, was glaubst du, mache ich dann wohl?" hakte sie nach. "Ernsthaft?" entgegnete Zita verwirrt. "Für einen zweieinhalbtausend Jahre alten "Außerirdischen" bist du recht dämlich, weißt du das?" meinte seine Tochter kalt. "Geht vor." antwortete der Weltenwanderer kurz. "Ich komme vielleicht nach." "Keine gute Antwort von einem ehemaligen Menschen." sprach Mary und ging los. "Ernsthaft, erst dieses kalte Verhalten gegenüber jemanden, der Everwhere verlassen hat und jetzt so was..." fügte Lilly zu. "Brauchst du wieder deine Medikamente? Oder fehlt dir Mutter?" fragte sie nach. "Beides." antwortete Zita Morpheus.
"Ich wäre nicht überrascht, wenn wir gleich stundenlang suchen müssten. Sieht so aus, als wäre hier vor ein paar Tagen irgendwas passiert." meinte Lilly, nachdem sie die Stadt betreten hatten und bereits für eine kurze Zeit durch die Straßen schlenderten. "Erwarte aber trotzdem, dass nicht jeder sofort irgendetwas ausplaudern wird. Sieh dir ihre Gesichter an. Verschlossen. Ich kann nicht erkennen, dass sie vertrauenswürdig sind." sprach Zita und verdeckte seine Augen. "Besonders mit diesen Augen kann ich nichts erkennen, was vertrauenswürdig aussehen könnte." fügte er hinzu und nahm seine Hand aus seinem Gesicht. Seine Augenfarbe hatte sich von Lapis-blau zu einem rot-orange, das einer Sonne glich, verändert. "Manche Weltenwanderer verlieren bei ihrer Verwandlung von sterblich auf unsterblich irgendwas von ihrem Körper, was durch die Regenerationskraft, die so gut wie alle Weltenwanderer besitzen, wieder "nachwachsen" kann. Ich verlor meine normalen Augen und erhielt diese hier. Je nach Gemütszustand verändern sie ihre "Form". Jetzt bin ich neutral, deshalb scheint eine Sonne. Wenn ich allerdings wütend werde, kann man schnell eine jeweils individuelle Form der Hölle sehen. Bei positiven Gefühlen kann man einen ganzen Sternenhimmel sehen. Trotzdem verdecke ich meine Augen gerne, weil niemand außergewöhnliche Dinge mag. Aber meine Augen helfen mir auch, meine Sinne zu verschärfen." erklärte er während Mary ihn verwundert ansah. Seine Pupillen leuchteten hell und Mary schien Eruptionen in seinen Augen erkennen zu können. "Die Bilder, die jedes Individuum sieht, stammen aus eigenen Erfahrungen. Ursprünglich waren meine Augen gold-orange, aber nachdem ich beispielsweise einer Sonne am nächsten war, speicherten meine Augen diesen Moment ein und seitdem befindet sich im wahrsten Sinne des Wortes eine Sonne in meinen Augen." "Eine weitere Superkraft für den Superjungen." scherzte Mary und rammte ihm ihren Ellenbogen in die Seite. "Ach, klappe." motzte Zita beleidigt und verschränkte seine Arme. "Ich kenne dich nicht, was machst du hier?" fragte er sie und musste versuchen, nicht zu grinsen. "Haha, sehr witzig." meinte Mary und ging weiter. "Du bist mein bester Freund." sprach sie und boxte ihm in die Seite. "Hattest wahrscheinlich nicht so viel Auswahl, was?" konterte Zita ihren frechen Spruch von eben. "Sehr schwach. Seehr schwach!" lautete die sarkastische Antwort seiner Begleiterin und er musste endlich grinsen. "Erwischt."
"Glaubst du, mit deinen anderen Augen siehst du in irgendeiner Art und weise vertrauensvoller aus?" wollte Mary nach einiger Zeit von umherwandern, Leute ausfragen, die nur in den seltensten Fällen antworten wollten und umherschauen wissen. "Sieht so aus, als ob dein Look nicht gerade "Ich bin ungefährlich!" schreit." Er klatschte sich an den Kopf. "Bin ich dämlich!" rief er laut aus. "Die kennen unsere Klamotten ja gar nicht. Wie bin ich da nicht drauf gekommen!" "Er hat's kapiert!" jubelte Mary schon innerlich, aber wurde auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. "Obwohl, alles in Ordnung, lass uns gehen!" Meinte er nur, als er sich mit einer halben Drehung vom Umdrehen abhielt. "Timewalker!" rief Mary. "Hey, ich hab auch einen anderen Namen!" antworte der Junge. "Jaja, Zita. Was auch immer!"
"Vielleicht wäre es ja hilfreich, wenn du deine Augen "ausschalten" könntest. Ändere sie wieder zurück auf normal, dann haben die anderen nicht so große Angst und reden eher mit dir." schlug Lilly vor. "Nur ein Vorschlag von deiner liebevollen Tochter. Und ich glaube, mein Bruder würde genau das selbe sagen."
"Warte Mal, du hast auch noch einen Bruder?" rief Mary laut aus. "Ja, ich hab einen ein paar Minuten älteren Bruder. Sirius ist ein echter Angeber manchmal, aber ein echt witziger Kerl." erzählte Lilly entspannt.
"Jetzt hat sie auch noch einen Bruder..." seufzte Mary und schüttelte ihren Kopf. "Und was macht er so?" wollte sie wissen und ging näher an Lill heran, um ihr besser zuhören zu können. "Er ist zur Zeit als Bibliothekar und Lehrer unterwegs. Hat eine feste Stelle an einer Schule bekommen und unterrichtet dort unter anderem Geschichte und Astronomie als Zusatzfach. Das letzte, was ich mitbekommen habe, ist, dass er zusammen mit irgendeinem Mädchen die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschiedener Planeten unsicher macht." erklärte Zitas Tochter und schien sehr fröhlich zu sein. "Und er hat ebenfalls ein Raumschiff oder etwas ähnliches?" fragte Mary nach. "Er hat ein Planetarium UND eine Bibliothek als sein Raumschiff. Hat sich geschworen, niemals irgendeinem Wesen Schaden zuzufügen." erklärte er zufrieden und schien stolz zu sein. " Er kommt ganz nach seinem Vater." meinte er und hielt sich die Arme überkreuzt hinter seinen Kopf. "Ich habe mir immer wieder versucht zu schwören nie wieder irgendjemanden Schaden zuzufügen." sprach Zita still und schwieg. "Scheint so, als steckte ich immer noch in diesem endlosen Kampf mit mir selber, der wohl niemals enden wird." Er ging schweigend weiter, an seiner Seite seine Tochter, neben ihr Mary, die nicht genau wusste, was sie sagen konnte, um ihn aufzumuntern. "Vielleicht ist das aber auch gut so." dachte Mary etwas Iauter nach als normalesweise. "Manche Kämpfe und Konflikte legen sich schnell, manche langsam und manche sehr langsam. Aber es gibt nie Kämpfe, die nie aufhören. Denn es wird immer einen Siegerin einem Kampf geben. Und ich hoffe von vollen Herzen, dass du deinen Kampf gewinnst. Denn da bist kein Verlierer,egal ob du dich so siehst oder nicht. Du bist Zitat Morpheus, der "Timewalker".Du hilfst denen, die Hilfe brauchen, und stellst dich Gefahren, vor denen andere nur Angst haben. Du schreckst vor nichts zurück auch wenn du maleinen Moment der Schwäche hast. Du machst immer weiter und hörst nicht auf. Du bist nicht schwach und du bist erst recht kein Verlierer." "Danke." sprach Zita dankend. "Du bist echt eine Bereicherung für diesen Sauhaufen." scherzte Lilly und stoß ihrem Vater ihren Ellenbogen in die Seite.
"Warte, habt ihr das auch gesehen?" wollte Mary wissen, als sie aufsah.
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Die Weltenwanderer-Chroniken Band 1: Wer wir sind
Science FictionDie Geschichten aus den "Weltenwanderer-Chroniken" handeln von den Abenteuern verschiedener "Weltenwanderer". "Weltenwanderer" sind Menschen mit magischen Fähigkeiten und einer unendlichen Lebensspanne. Ihre "Spezialitäten" liegen in verschiedenen B...