Die Jäger der Nox

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Als der Timewalker die Odysseus verließ, wurde er von niemand anderem als Captain Alex Nox begrüßt, der ihm ängstlich entgegen lief. "Solltest du nicht längst verschwunden sein?" fragte er den Außerirdischen, der das erste Mal seit ihrer ersten Begegnung nun seine Maske, die einem lächelnden Mann ähnelte, abnahm und ihn mit seinem echsenähnlichen Gesicht ängstlich ansah. "Es gibt ein Problem!" beantwortete er seine Frage schwer atmend. "Sie haben Wind von meiner Abwesenheit bekommen und planen, sich das Mädchen selbst zu hören. Sie denken, dass ich ein Feigling bin und es nicht zu Ende bringen würde." "Warum sollte mich das etwas angehen?" fragte der Timewalker kalt. "Weil alle an dem Ort, an den du das Mädchen gebracht hast, jetzt in Gefahr sind. Ich muss sie aufhalten. Was hat sie dir über ihre Unsterblichkeit erzählt?" wollte der Außerirdische wissen. "Sie hat mir erzählt, dass sie bis zum letzten Tag des Universums leben wird und dann gemeinsam mit ihm umkommen wird." antwortete der Weltenwanderer. "Das stimmt nur fast. Engel haben ebenfalls wie Weltenwanderer erstmal eine unendliche Lebensspanne, doch im Gegenteil zu Weltenwanderern verlieren sie Teile ihres Lebens nach jedem Tod, den sie durchlaufen." erklärte Alex. "So wie Timelords bei Doctor Who." schlussfolgerte der Timewalker. "Richtig, und sie hat bereits eine Menge Leben verloren. Keiner weiß genau, wie viele Leben ein Engel überhaupt hat, aber sie darf auf keinen Fall ein weiteres Mal sterben. Es könnte das letzte mal sein, dass wir sie sehen könnten." "Warte, woher weißt du über Doctor Who bescheid?" wollte der Weltenwanderer wissen. "Du spielst doch dauernd mit der Zeit, oder irre ich mich? Für dich komme ich aus der Zukunft, während du für mich aus der Vergangenheit stammen könntest. Wir reden aneinander vorbei, als ob wir uns nicht kennen, aber in Wirklichkeit sind wir sehr gute Freunde. Und deine Tochter scheint wohl sich in mich verguckt zu haben." Beim letzten Satz zwinkerte er mit dem rechten Auge. "Woher weißt du über meine Tochter?" "Ach, hast du ihr nicht mehrere Jahre lang die Sterne von nahem gezeigt? Sie ist doch wegen dir halb Weltenwanderer, hat ebenfalls wie du eine unendliche Lebensspanne und kann ihre Fähigkeiten inzwischen wirklich gut kontrollieren." erzählte Alex. "Ich glaube dir. Kannst du uns helfen, Rose zu beschützen?" wollte der Timewalker wissen. "Natürlich kann ich das. Du hast mein Wort." antwortete der Jäger der Nox und salutierte. "Dein Raumschiff, hat es zufällig Langstreckenscanner oder etwas der gleichen?" fragte er. "Glaubst du, ich vergesse bei meinen Jahre langen Arbeiten an diesem Schmuckstück etwa Langstreckenscanner?" antwortete der Weltenwanderer grinsend. "Ich muss Mary, Sherlock und John holen." "Mach das, ich lokalisiere in der Zwischenzeit das Raumschiff der Jäger."

"Sagtest du gerade "Raumschiff"?" Der Weltenwanderer blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. "Habe ich das nicht während eines unserer vielen Gespräche erwähnt?" fragte der Außerirdische nach. Der Junge dachte nach und erinnerte sich zurück an die vielen Unterhaltungen mit Alex. Plötzlich machte es in seinem Kopf "PLING!", als er die richtige Erinnerung gefunden hatte.

"Die Jäger schätzen es nicht wirklich, zu Fuß zu gehen." erklärte der Außerirdische, als die beiden wieder nebeneinander an der Bar des Pubs saßen. "Sie sagen, es sei feige, so zu erscheinen." Der Weltenwanderer grinste. "Dabei ist doch bei dem Begriff "Jäger" ausschlaggebend, dass man viel zu Fuß unterwegs ist." entgegnete der Junge. "Echt faule "Jäger" müssen das sein, wenn die lieber Transportmittel anstatt ihre eigenen Füße benutzen." lachte er laut, sodass es jeder hören konnte. Als sich andere zu den beiden umdrehten und sie schief ansahen, meinte der Weltenwanderer nur: "Wir reden über die Hobbys seiner Freunde hier. Jäger, die nicht zu Fuß jagen wollen, und so weiter. Nichts schlimmes also." Die Männer, die sich zu ihnen umgedreht hatten, waren anscheinend mit der Antwort zufrieden und drehten sich wieder um.

"Das meintest du also mit " sie schätzen es nicht wirklich, zu Fuß zu gehen." Ich hätte diese Worte nicht ignorieren sollen." meinte der Weltenwanderer und sah Alex an. "Danke." bedankte er sich. "Wofür?" wollte der Außerirdische wissen. "Für alles. Du hast mir die Augen geöffnet. Ich hab zwar keinen Plan, was wir gegen deine Jäger-Kumpane unternehmen können, aber wir werden auf jeden Fall gewinnen." lächelte der Weltenwanderer, als er an der Tür von Sherlocks Haus klopfte. "Sherlock, John, Mary! Kommt! Es gibt leider ein nicht gerade kleines Problem, und das ist vielleicht nicht in allzu weiter Ferne!" rief der Weltenwanderer, als er an ihrer Türe wiederholend klopfte. "Was ist denn?" wollte John, der ihm die Türe öffnete, wissen. "Der Rest der Jäger ist auf dem Weg und will Rose aus dem Weg räumen. Und Alex anscheinend auch, auch wenn ich das nur vermute." erklärte er sich. "Mary und ich müssen gemeinsam mit Jack die Jäger aufhalten und ich will euch nicht in diese Angelegenheit hineinziehen." fügte er hinzu, als er Mary und Sherlock sah. "Ab diesem Punkt heißt es "Au revoir, alter Freund!"" meinte er und schüttelte John die Hand. "Ich teile euch das Ende der Geschichte mit, vielleicht könnt ihr euch gemeinsam ein logisches Ende dazu ausdenken, falls diese Geschichte jemals veröffentlicht werden sollte." "Kein Problem, wir retten inzwischen wieder Menschenleben für euch mit." entgegnete Sherlock und küsste Mary die Hand. "Es war mir eine Ehre, euch getroffen zu haben." meinte er. "Mir ebenfalls, Sherlock Holmes." entgegnete Mary und umarmte John. "Macht es gut!" verabschiedete sie sich. "Du ebenfalls!" meinte John und lächelte. "Auf wiedersehen, ihr beiden!" rief der Weltenwanderer, als Mary und er das Haus verließen.

"Jack! Wie sieht's aus?" wollte der Junge wissen, als er die Türe der getarnten Odysseus öffnete und gemeinsam mit seiner Begleitung in den Kontrollraum stieg. "Ich heiße Alex!" rief Alex gestresst und leicht genervt. Er beruhigte sich aber schnell und fuhr mit seiner Antwort fort. "Sie haben herausgefunden, wo und wann sich Rose befindet. In ungefähr einer Dreiviertelstunde sind sie da. Hier!" antwortete er und zeigte mit seinem Finger auf ein Raumschiff, das sich langsam der Atmosphäre der Erde näherte. Es sah aus wie ein Greifvogel mit einem spitzen, geraden Schnabel. "Eine Vulture-A-Klasse 7. Das ist ein altes Modell." erklärte der Nox. "Er wird eigentlich nur zum Truppentransport benutzt." "Wie viele sind an Bord?" wollte der Weltenwanderer wissen. "Neun. Mit mir eigentlich zehn. Es gibt bei unserer Bevölkerung die Regel, dass pro Clan es insgesamt zehn Jäger geben darf. Ich werde wegen meiner "Feigheit" ersetzt, sodass es wieder zehn sein werden." erklärte Alex. "Und was passiert mit dir?" wollte Mary wissen. "Öffentliche Hinrichtung vor Ort. Da ich ein Feigling und ein Deserteur bin, muss ich so schnell wie möglich eliminiert werden." meinte er kalt. "Wegen den paar Gesprächen?" wollte der Weltenwanderer aufgebracht wissen. "Ja. Sie schätzen Kontakt mit anderen Rassen nicht mehr so wie früher vor dem Letzten Krieg." "Verdammt!" fluchte der Weltenwanderer und legte hastig Hebel und Schalter um, drückte auf viele Knöpfe. "Was macht ihr?" wollte Alex wissen. "Sie abhalten." antwortete er seinem Begleiter. "Kommunikation zu Schiff der Jäger der Nox herstellen!" befahl er seiner künstlichen Intelligenz. "Kommunikation wird hergestellt." antwortete die weibliche, elektrische Stimme. Kurz darauf erschien ein Bild des Cockpits eines anderen Raumschiffes. "Hier ist Commander Shiex Nox von der Rabiator, wer kontaktiert uns?" wollte eine Person mit einer eisernen Maske wissen. "Wer seid ihr?" wollte der Weltenwanderer wissen. "Wir sind die neun verbliebenen Jäger der Nox." antwortete die Stimme hinter der Eisenmaske.

Die Weltenwanderer-Chroniken Band 1: Wer wir sind Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt