Kapitel 4: Klassenfahrt

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Zwei Monate später.

"Okay! Sind alle anwesend? Ich sag das hier nur ein einziges Mal! Das Schätzchen hier habe ich gebaut, und ich will nicht, dass es durch irgendjemanden hier kaputt geht, verstanden?" fragte er in die Runde. "Wir haben es verstanden." meinte Sam lächelnd und drehte sich zu Emilia. "Keine Sorge, der ist zu jedem so. Immerhin hat er wirklich jahrelang an diesem Schiff gebaut." erklärte er seiner Verlobten. "Ich sag das nur deshalb, weil es hier ein Paar neue gibt, die bis Dato noch nie in einem Raumschiff gewesen sind. Ich hatte schon Leute an Bord, die sich wirklich daneben benommen haben." erklärte er und lächelte kurz. "Nun, da wir das jetzt geklärt haben, möchte ich wissen, wo ihr hinwollt? Irgendwelche Vorschläge?" fragte er die Gruppe. Keiner wusste, wo er oder sie gerne hinreisen wollte, also übernahm die künstliche Intelligenz des Schiffes die Entscheidung, ein Ziel zu setzen. "Mary, deine Eltern haben lange nichts mehr von dir gehört. Wäre es dann nicht angemessen, an einen dir bekannten Ort in deiner Zeit zu reisen?" fragte die elektronische Stimme sie. "Ja, das wäre super! Mum macht sich seit einem Jahr Sorgen um mich!" rief sie. "Gut, berechne Kurs." "Solange es keine Schule ist, bin ich keineswegs dagegen." meinte der Weltenwanderer und lächelte. "Kurs gefunden: Sheperdon Street 12, London." meinte Juno. "Den Ort gibt es nicht einmal." meinte der Weltenwanderer und sah hämisch grinsend auf das Display von einem der vielen Monitore, die überall hingen. "Nein! Nein, nein, nein!" rief er, als er die Aufschrift von dem Schild eines Gebäudes las: "School of Astrophysics, London".

Das Schiff landete und fünf der sechs jungen Gestalten verließen die blaue Polizeibox. Nur der Timewalker weigerte sich. "Was ist los?" fragte Mary und ging wieder ins Innere der Odysseus. "Ich will nicht." entgegnete er ihr. "Ich HASSE Schulen!" rief er, während er das zweite Wort zu laut rief, sodass ihn jeder hören konnte. "Wow, schaut ihn euch an. Der Timewalker, der Meister der Zeit, der Retter der Schwachen, Armen und Hilflosen, der Funke Hoffnung derjenigen, die keine mehr haben hat keine Lust zur Schule zu gehen. Komm schon, du neunhundert Jahre altes Baby! Komm raus aus deiner Kiste!" "Was ist denn hier los?" rief eine hohe, krächzende, weibliche zickige Stimme. "Wer seid ihr denn? Warte mal... Mary? Ich hab gedacht, du wärst tot!" "Nope." antwortete Mary, während sie das "p" poppen ließ. "Was machst du dann hier? Los, geh zu deiner Mutter! Sie hat jeden Tag hier angerufen!" rief sie ihr zu und Mary lief los. Sam und seine Weltenwanderer-Freunde wollten ihr hinterherlaufen, wurden aber von der Lehrkraft aufgehalten. "Ihr nicht!" meinte sie. "Aber..." begann der Timewalker. "KEIN ABER!" kreischte sie und sah alle Weltenwanderer nacheinander wie eine Harpye an. "IHR FOLGT IHR NICHT!" "Wir sind Freunde." wollte Emilia ihr erklären, wurde aber von der Frau zusammengefahren. "UND WARUM HABT IHR SIE DANN NICHT FRÜHER ZURÜCKGEBRACHT?" schrie sie aus ihrer Kehle. "WEIL WIR NICHT WUSSTEN, WANN, WO UND WIE!" schrie nun der Timewalker und war rot vor Wut. "Ich HASSE Lehrer!" fluchte er, stapfte mit dem Fuß und rannte Mary hinterher. "BLEIB GEFÄLLIGST STEHEN!" Die Lehrerin schien aus ihren Schuhen zu springen und sprintete los, um den Weltenwanderer einzuholen. Die restlichen vier nickten einander zu und rannten dann in die selbe Richtung los. "BLEIBT STEHEN!" schrie die Dame den vieren hinterher, konnte sie aber nicht einholen.

"Mary? Bist du das?" fragte eine in eine lange Jacke, Jeans und Lederschuhe gekleidete Frau und umklammerte das Mädchen. "Mum. Ich hab dich vermisst." weinte Mary und wollte ebenfalls nicht loslassen. Der Timewalker kam kurz nach ihr an und konnte die Umarmung der beiden mit ansehen, als Marys Mutter plötzlich überrascht zu dem Weltenwanderer sah. "Du hier?" fragte sie ungläubig. "Anscheinend." antwortete er und lächelte. "Warte, du kennst Mum?" fragte Mary nun verwundert. "Aber sicher. Sie war für eine gewisse Zeit meine Begleiterin. Ich dachte mir, dass ich den Namen McAvery schon irgendwann mal gehört hatte." "Die Sache mit den Jinn nehme ich dir immer noch ernst!" rief Marys Mutter ihm zu und der Weltenwanderer fing an zu lachen. "Was hast du gemacht?" wollte Mary wissen und sah ihren Begleiter leicht fordernd an. "Sie war mein Einsatz um einen Planeten vor der Vernichtung zu retten." erklärte der Timewalker und zuckte zusammen. "Das wäre mein Tod gewesen!" kreischte ihre Mutter und der Junge versuchte sich nicht zu bewegen, um nicht von der Mensch gewordenen Furie zerfetzt zu werden. "Es ist alles gut ausgegangen!" versuchte er sich zu verteidigen. "Und es ist nichts weiteres passiert. Du kannst von Glück sprechen, dass sie uns den Planeten haben retten lassen!" "Was auch immer. Warum bist du hier?" wollte Marys Mutter wissen. "Jenny, Mary wollte hier vorbei sehen." erklärte er ihr und Mary nickte zustimmend.

"Gott, Junge kannst du sprinten!" keuchte Sam und hielt sich an der Schulter seines besten Freundes fest, um nicht umzukippen. "Mach das nächste mal was langsamer! Du rennst, als ob jemand einem Pinguin den Arsch angezündet hat!" beklagte er sich und schnappte nach Luft "Sam! Schön dich zu sehen!" rief Jenny McAvery ihm zu. Sam winkte ihr zu, wurde aber sofort von Emilia böse angesehen. "Darf ich nicht mal mehr einer alten Freundin "Hallo!" sagen, ohne dass ich sofort ein Idiot bin?" fragte er sie und sah sie nun auch böse an. Dann lachten die beiden und zeigten grinsend auf einander. "Der war gut." lachten die beiden und schlugen ihre Hände wie bei einem High-Five gegen einander. "Ernsthaft, ich bin kein Idiot, nur weil ich jemanden "Hallo! Hey, wie geht's? Lange nicht gesehen!" zu rufe! Sonst hätte Liam hier mehr Probleme als es Geschöpfe im gesamten Universum gibt!" meinte Sam und sah beleidigt zu seinem Kumpan. "Nicht wahr, Holzkopf?" fragte er seinen Freund und stieß ihm seinen rechten Ellenbogen in die Seite. Dieser kippte darauf hin fast um, da er ebenfalls noch nach Luft schnappte und ihm der Ellenbogen nicht gerade eine Hilfe war. "Was hab ich denn schon wieder gemacht?" fragte er und sah Sam beleidigt an. "Wie war nochmal unser erstes Treffen? Wenn ich mich recht erinnere, habe ich versucht, eine Crew eines nicht gerade unbekannten Schiffes, das 1912 untergegangen ist, zu retten UND DU hast dabei die ganze Zeit versucht, es hochzujagen!" antwortete das Eishirn von Sam Wintertale. "Und wegen dir ist der Eisberg aufgetaucht, der dazu geführt hat, dass die Titanic untergegangen ist. Ich dachte nur, wenn schon kaputt machen, dann richtig!" motzte Liam und schmollte. "Ich war ein paar Minuten lang beleidigt!" entgegnete ihm Sam. "Ein paar Minuten? Es fühlte sich an, als ob du deine Midlife-Crisis gehabt hättest!" entgegnete sein bester Freund. "Ich HATTE meine Midlife-Crisis! Aber nur deshalb, weil ich bis dahin nur Ärger mit JEDER Person und JEDER Prinzessin hatte, die mir über den Weg gelaufen ist!" Jenny war etwas verwirrt, schüttelte ihren Kopf und lächelte. "Ihr Deppen!" lachte sie und klopfte den beiden auf die Schulter. Mary hingegen war ein wenig erschüttert. "Warte. Ihr seid für den Untergang der Titanic verantwortlich?" fragte sie die beiden. "Tschuldigung! Passiert nie wieder. Ich schwör's!" entschuldigte sich Sam und Liam fügte ein "Er war's!" hinzu, während er auf Sam zeigte und sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. "Können wir reinkommen?" fragte Liam freundlich. "Nur wenn du nichts kaputt machst, Liam." antwortete Jenny witzelnd und lachte.

Die Weltenwanderer-Chroniken Band 1: Wer wir sind Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt