Die Weltenwanderer-Chroniken Band 1: Wer wir sind

Hilfe? Ich bin keine Hilfe!

Sam und Emilia drehten sich um. Sie standen einem alten Mann mit Schnurrbart gegenüber, der sich gerade ein Buch in eine seiner vielen Taschen seines langen braunen Mantels stecken wollte. Der Autor lächelte verschmitzt, als er sah, dass die beiden auf sein plötzliches Auftreten reagierten. Eine Stille lag über dem gesamten Raum, niemand sprach ein Wort. Ausgerechnet der kleine vorlaute Mann, der Sam vorher noch erstochen hatte, stellte die erste unverschämte Frage: "Wer zur Hölle sind Sie und was machen Sie in meinem Schloss?" Der Autor musste versuchen, bei seiner Gegenfrage nicht in schallendes Gelächter auszubrechen: "Ach, hat die Kronprinzessin also ihr Geschlecht gewechselt! Ich wusste gar nicht, dass Sie jetzt ein Kerl sind!" Der alte Mann hielt sich eine Hand an die Brust und lachte laut schallend, sodass es im gesamten Raum zu hören war. "Ich hab gedacht, Prinzessinnen wären weiblich! So was komisches aber auch!" Der kleinwüchsige Mann nahm den Scherz als eine der schlimmsten Beleidigungen in seinem gesamten Leben auf. "Erst kann ich den Typen da drüben nicht umbringen!" Er zeigte auf Sam. "Dann entpuppt sich die Prinzessin als eine genau so verrückte Person wie der Junge!" Er zeigte mit seinem Finger auf Emilia und kochte vor Wut. "Und jetzt werde ich auch noch als Transe dargestellt! Als etwas total unmenschliches! Und wer sind Sie, dass Sie mich einfach so beleidigen können, ohne, dass ich Sie gleich umbringen würde?" schrie er lauthals aus der Kehle, sodass es im gesamten Schloss zu hören war.

"Ich bin taub!" rief der Autor zurück und zeigte auf seine Ohren. "Wegen Ihnen!" Der alte Mann war ziemlich wütend darauf, dass ihm gerade der Zwerg das Gehör versucht hatte, zu zerstören. "Verständlich." dachte sich Sam und sah den kleinen Mann strafend an. Dann änderte er seinen Blick zu einem freundlicheren, verständlichen Blick und sah zum Autor. Dieser deutete seinen Blick richtig und lächelte, als er dem Jungen in die Augen sah. "Ihr seid wegen uns hier?" fragte Sam und zeigte auf Sam und Emilia. "Ja, richtig! Ihr seid Sam Wintertale und Emilia Arakas, habe ich Recht?" Emilia nickte und Sam machte eine vornehme Verbeugung. "Das hast du bei mir vorher nicht gemacht!" schrie der Zwerg aus dem Hintergrund. "Darf ich in einfrieren? Bitte!" flehte Sam Emilia an. "Später, Sam. Später!" beruhigte sie ihn.

"Darf ich mich vorstellen? Ich bin der "Autor"." stellte sich der alte Mann vor. "Stirbt man nicht, wenn man seinem Autor begegnet?" fragte Sam nach. "Du bist heute schon die zweite Person, die mich das gefragt hat." antwortete er dem Jungen. "Jemand anderes hat die selbe Frage gestellt?" fragte Sam nach. "Ja, ein junger Bursche. Nennt sich selbst den "Timewalker". Ein sehr, wie soll ich es erklären, verspielter Junge." "So kenne ich ihn!" atmete Sam erleichtert auf. "Ihr kennt ihn?" fragte nun der Autor interessiert. "Er ist mein, nein, er ist einer meiner besten Freunde." erzählte Sam und schwelgte in Erinnerungen. "Er ist der erste Weltenwanderer, dem ich begegnet bin, und er hat mich sofort als das akzeptiert, was und wer ich bin. Das war nach Prinzessin Nummer 1. Ich war gerade erst 21 Jahre alt." Sam seufzte. "Und? Wie geht es ihm?" fragte er nach. "Woher soll ich das wissen? Er scheint wohl gerade dabei zu sein, einer gewissen Mary McAvery ihre Lebenszeit zurückholen zu wollen." "Das klingt ihm ähnlich. Er ist immer schon zeitversessen gewesen." erklärte er Emilia. "Der Timewalker hat die namensgebende Hauptfähigkeit der Zeitkontrolle und Zeit-Manipulation. Eigentlich alles, was mit Zeit zu tun hat. Nur, weil er einmal die Grenzen seiner Kräfte überwunden hatte, trägt er keinen normalen Namen wie ich, sondern hat sich den Namen "Timewalker" gegeben, um mit diesem in allen Welten zu helfen, wo er nur kann." erzählte er ihr. "Was hat er denn gemacht, dass er nun diesen Namen trägt?" fragte Emilia nach. Man sah es ihr an, dass sie von Neugier zu platzen schien. Ihre gletschereis-blauen Augen funkelten vor Neugier. "Er hat eine Welt so alt werden lassen, dass sie aufgehört hat, zu existieren. Es war die Welt Ratak von der gleichnamigen Spezies der Ratak. Sie haben es zwar in irgendeiner Art und Weise verdient, aber der Rat von Akalaha'shabal'aha entschied, dass er seinen Namen verlieren sollte und als Sünde jeden Tag von seiner Vergangenheit heimgesucht werden soll, sofern er nicht jemanden hilft oder in irgendeiner Art und Weise etwas positives vollbringt. Erst dann, wenn der Rat entscheidet, dass er genug gutes vollbracht hat, ist es ihm wieder erlaubt, seinen Namen wieder anzunehmen." Sam atmete durch, nachdem er so viel erzählt hatte. "Und durch Ihre Hilfe werden wir Emilias verschwundene Schwester finden können." fuhr er fort und zeigte auf den Autor.

"Hilfe? Ich bin keine Hilfe!" schrie dieser auf und rannte im Kreis. "Ich bin alles! Ein Autor? Ja! Ein Abenteurer? Auf jeden Fall! Aber ich bin auf keinen Fall unter irgendwelchen Umständen eine Hilfe! Das könnt ihr euch abschminken, ihr Kinder!" rief er laut. Aber Sam bestand auf das was er ihm sagte. "Ihr wäret wirklich eine große Hilfe. Es wäre echt wunderbar, wenn ihr uns helfen könntet." Sam lächelte. Der Autor nicht. Wieder rief er: "ICH BIN KEINE HILFE!" "Nicht mal eine kleine?" fragte Emilia und erwartete eine andere Antwort als das Gekreische des Autors. "NEIN! NICHT MAL EINE KLEINE HILFE! ICH HELFE NIEMANDEN! ICH BIN DER AUTOR! DAS WÄRE DEM SPOILERN EINER GESCHICHTE GLEICHZUSETZTEN!" "Soll ich Euch spoilern?" fragte nun ein kichernder Sam Wintertale. "NEIN! ALLES BLOß DASS NICHT!" kreischte der Autor laut, sodass sein Gesicht Ähnlichkeiten zu einer Tomate hatte. "Dumbledore stirbt am Ende von Band Sechs aus Harry Potter!" "NEIN! NICHT DUMBLEDORE!" Der Autor lag am Boden und wand sich gespielt vor Schmerzen. "Und soll ich dich noch weiter spoilern?" "Bitte nicht!" flehte der alte Mann, der sich schon zum zweiten mal am selben Tag wie ein kleines Kind benahm. "Snape ist in Wirklichkeit gar nicht böse, sondern Dumbledores Spion, der nur spielte, dass er ein Todesser ist!" Sam lachte fast schon sadistisch und sah auf seinen besiegten Gegner. "Das reicht." meinte Emilia. "Der hat genug." fügte Sam hinzu. "Was ist Harry Potter?" fragte Emilia, als die beiden den Raum verließen. "Erkläre ich dir später."