Die Weltenwanderer-Chroniken Band 1: Wer wir sind

Opfer unmenschlicher Umstände

"Sherlock Holmes? DER Sherlock Holmes?" quiekte Mary begeistert. "Ich habe schon viel über Sie gelesen! Schön Sie endlich persönlich kennen zu lernen." Sie schüttelte dem weltbekanntesten Detektiv die Hand und wollte gar nicht mehr aufhören. "Der Hund von Baskerville ist mit Abstand meine Lieblingsgeschichte." "Er war ein Werwolf!" rief der Weltenwanderer dazwischen und lächelte. "Nur hat John hier die Geschichte umgeschrieben, sodass sie für die normalen Menschen verständlicher gewesen ist, als die Sache mit dem Werwolf." erklärte er und schüttelte John Watson die Hand. "Ich habe gehört, dass ihr eine Leiche habt?" fragte der Weltenwanderer und wendete sich wieder an Sherlock. "Ja. Rose Tyler, 21 Jahre alt, weiblich, Haarfarbe blond, Augenfarbe braun, Todesursache durch eine Verbrennung. Jetzt kommt das, was ich nicht verstehe: Die Brandwunde hatte sich wie eine Pistolenkugel durch den rechten Lungenflügel "gedrängt"." "Ich muss mir den Körper genauer ansehen, um mir ein Bild machen zu können." meinte der Weltenwanderer. "Könnt Ihr eine erste Hypothese abgeben?" fragte John Watson und wendete sich mit der Frage offensichtlich an den Timewalker. "Meine erste Vermutung wäre eine Strahlenwaffe, allerdings würde das nicht mit der gegenwärtigen Technologie, beziehungsweise mit ihrem technologischen Fortschritt, übereinstimmen." murmelte der Weltenwanderer. "Dann müssen wir zur Polizei. Die hat die Leiche sichergestellt und wartet darauf, dass wir sie untersuchen." erklärte der Detektiv und ging los. "Mary, ich habe eine Frage." Der Timewalker wendete sich an seine Begleiterin. "Bist du bereit, dir das anzusehen? Es könnte sein, dass du das nicht ertragen könntest." Sie nickte leicht. "Ich möchte nicht, dass du den Verstand verlierst oder dir irgendetwas anderes widerfahren könnte, deshalb bleib bei mir und halte dich an mich." flüsterte er, worauf Mary wieder leicht nickte. "Gut, dass wir das geklärt haben. Jetzt lass uns dem Meisterdetektiv folgen, er wartet schon auf uns." Der Junge war ganz außer sich vor Freude.

Ein Moment später standen die vier in der Leichenhalle, der Körper der toten Dame wurde auf den Tisch in der Mitte gelegt. Sofort umrundete der Weltenwanderer sie und murmelte etwas vor sich hin. "Ich muss mir ihre letzten Erinnerungen ansehen." erklärte er und beugte sich über Roses Leiche. Der Timewalker hielt ihr drei Finger, Zeige-, Mittel- und Ringfinger an die Stirn, während er sich ebenfalls mit drei Fingern an die Stirn fasste. "Ich will dass Sie das aufschreiben." forderte er John auf. "Ich will, dass Sie alles aufschreiben, was ich gleich sagen werde. Egal ob Personen, Gegenstände, Ortsschilder oder Handlungen. Hören Sie keine Sekunde lang auf, Zu schreiben!" befahl der Timewalker und schloss die Augen. "Es geht los. Ich dringe jetzt in ihre letzten Erinnerungen ein. Es werden nur einzelne Bruchteile sein, aber es wird alles wichtig sein, was ich sehen werde."

John holte einen langen Zettel sowie einen Stift aus seiner Jackentasche hervor, und begann zu schreiben.

"Eine Straße voller Menschen. Mehrere stechen heraus. Der eine hat eine rote Jacke, rote Haare, gefärbt, und blaue Augen. Der andere hat blaue Augen, blondes Haar und ist tattooviert. Eine Schwalbe am rechten Oberarm, der einen Gerstenzweig im Schnabel hat. Beide sind weiblich. Eine dritte Person. Männlich, hat einen langen, schwarzen Mantel mit Kapuze an, die Kapuze verdeckt sein Gesicht. Er lächelt. Ein Ortswechsel. Baker Street, am Abend, sie ist allein. Schritte hinter ihr. Sie dreht sich um, es ist der unbekannte Mann von vorhin. Er lächelt und sagt etwas. "Hallo, Rose Tyler, du wirst jetzt sterben. Du weißt wo ich ihn finden kann, denn du kennst ihn." Sie antwortet ihm nicht sondern fängt an zu laufen. "Ich spüre Angst. Bin ich hier richtig?" ruft er, bevor er irgendetwas aus dem Mantel zieht. Ein Schuss, brennender Schmerz im rechten Teil der Brust. Schwarz. Ende."

Der Weltenwanderer öffnete die Augen. "John, hast du mitgeschrieben?" fragte er und nahm den Zettel in Empfang. "Womit wurde er umgebracht?" fragte Sherlock und sah den Weltenwanderer gleichzeitig interessiert sowie ein wenig verwirrt an. Er hatte diese Technik schon einmal gesehen, denn dadurch stellte sich der Hund von Baskerville als ein blutrünstiger Werwolf heraus. "Die Waffe stammt von den Weltenwanderern. Sie wird hauptsächlich in Kriegen verwendet, trotzdem besitzen und benutzen einige von ihnen diese auch außerhalb von solchen Kriegen. Ein Modell Alpha 20 Ti, eingestellt auf Stufe zwei." erklärte er und sah in verwirrte Gesichter. "Die Waffe hat verschiedene "Stufen". Stufe eins ist dazu da, um Außerirdische, Menschen und Weltenwanderer mit einbezogen, zu betäuben und nur leichte Verbrennungen hervorzurufen. Sie soll in keiner Weise tödlich wirken. Stufe zwei hingegen wird bereits schon für das Töten verwendet. Es entsteht ein Strahl, der Gewebe durchdringt, dabei bleiben schwere Verbrennungen wie bei unserem Opfer hier außerhalb der Wunde zurück. Stufe drei ist dazu da, um kleinere Explosionen zu erzeugen, ein wenig wie bei einem Raketenwerfer. Jede Stufe erfordert unterschiedlich viel Energie und muss sich nach bestimmter Zeit wieder abkühlen, bevor sie wieder verwendet werden kann."

Die vier standen sprachlos um den Körper herum. "Könnt Ihr nicht noch einmal in ihre Vergangenheit sehen? Vielleicht finden wir mehr heraus." schlug Watson vor, der Vorschlag wurde wieder zurückgezogen, als der Weltenwanderer wieder zu erklären begann. "Das funktioniert pro Person nur ein einziges Mal, weil das die letzten Erinnerungen der Person sind, die ich gesehen habe. Bei einem zweiten Mal würde ich nur wieder das selbe sehen wie bei dem ersten Mal." "Kennst du diesen Mann?" funkte nun Mary dazwischen. "Es ist nur eine Vermutung, aber da er eine Waffe, die eigentlich nur Weltenwanderer verwenden, benutzt hat, muss es sich wohl oder übel um einen meiner "Art" handeln. Ich kenne nur einen, der durch einen Krieg, in dem ich ebenfalls mit verwickelt war, verrückt geworden ist. Er warf seinen Namen weg und verschwand eines Tages vom Schlachtfeld. Niemand hat ihn seitdem gesehen, aber er wurde in verschiedenen Welten gesehen und verursachte dort Chaos und Schrecken. Da seine Hauptfähigkeit "Kontrolle" ist, nennt ihn jeder im Universum ihn "Der Puppenspieler", obwohl er diesen Namen verabscheut." erklärte er und ihm lief ein kalter Schauer den Rücken herunter. "Wir waren einst Freunde, doch jetzt ist er nur noch ein Schatten seiner Selbst. Man Munkelt, dass er Nevermore gesehen hat, was aber den Tod bedeutet hätte, denn niemand verlässt Nevermore lebendig. Und wenn man es doch tut, dann ist man wie besessen von Hass und Verachtung. Ich habe das schon einmal mit angesehen. Ziffa, ein 560 Jahre alter Junge, stand plötzlich wutentbrannt mit schwarzen Augen vor mir. Ich war gezwungen, ihn in das Reich der Toten zu befördern. Ich und Sam. Am selben Abend haben wir nur noch geweint. Er war unser Freund, und er wurde durch diese Welt wahnsinnig."