Der Junge war seit drei Tagen nirgendwo aufzufinden.
Niemand durfte auch nur über ihn reden, das befahl Madame McAvery ihrer Nachbarschaft.
Nur sie wusste, wo man ihn finden konnte.
Der Timewalker saß auf einen großen Holzsessel, vor dem ein riesiger Bücherhaufen auf dem ebenfalls großen Eichenholztisch lag.
"Nichts!" rief er und warf ein weiteres Buch auf den Haufen.
"Wieder ein Fehlschlag." meinte er.
"Ich komme nicht darauf, wie ein Nicht-Weltenwanderer eine identische Magie zu meiner verwenden kann!" rief er aufgeregt.
"Aber es muss einen Grund geben!" rief sie.
"Nun, ich kann dir deine "alte Gestalt" zurückgeben. Das ist für mich sehr einfach. Aber das hilft mir nicht, wenn ich nicht weiß, ob die Person, die dir das angetan hat, es nicht wiederholen würde." erklärte der Junge.
"In meinem jüngeren Körper fühle ich mich eh wohler, also mach schon, Zeit-Bursche!" befahl sie.
Er hob beide Arme an, ein grünes Licht breitete sich um McAvery herum aus und umgab sie nach sehr kurzer Zeit komplett. Als sie sich versah, waren ihre Falten einem viel jüngeren, jugendlichen Gesicht gewichen.
Auch ihr restlicher Körper hatte sich geändert, und somit stand ein junges, sechzehn Jahre junges Mädchen vor ihm.
"Vielen Dank!" rief sie und umarmte den Jungen.
"Ach, kein Problem. Ich helfe gerne." antwortete er verlegen.
"Ich hab dem Vatikan im Jahr 1632 im Kampf gegen Vampire geholfen, oder in der Welt Zatal den menschlichen Einwohnern gegen die Ratak geholfen." erzählte er.
"Was ist ein Ratak?" fragte sie verwundert.
"Ein alter Feind von mir. Sie zerstören alles aus Hass und lassen nur Verwüstung und Tod zurück. Sie pulverisieren dich, bevor du etwas tun kannst. Gnade kennen die nicht. Ich hoffe, du begegnest denen nicht, sonst geht es dir wie Erde 281." erklärte der Junge.
"Erde 281? Aber das hier ist dir Erde." entgegnete sie.
"Das hier ist die Erde, von der aus sich viele Parallelwelten gebildet haben. Welten, die gleich aussehen, aber in einigen Details unterschiedlich sind." erklärte er weiter. "Und Erde 281 wurde von den Ratak fast vollständig ausgelöscht."
"Diese Ratak, wie sehen die aus?" wollte sie wissen.
"Ein Mensch wie du würde sagen: "Nicht von dieser Welt." Ich beschreibe sie als sechsbeinige Cyborgs mit einem Fable für Zerstörung und Unterwerfung. Manchmal assimilieren sie andere Lebewesen, um sie dann gegen die eigene Spezies einzusetzen, wie Marionetten, die von einem Puppenspieler kontrolliert werden.
Da gibt es dann nur noch eine Möglichkeit dagegen." erklärte er kalt und erfüllt von schlechten Erinnerungen, während er einen Gegenstand, der Ähnlichkeiten zu einer Pistole hatte, zog. "Die Eliminierung des kontrollierten Exemplars."
Mary schluckte.
"Nur Engel haben die Möglichkeit, dies zu verhindern, aber die sind weg. Nachdem die Welt gespalten wurde." fuhr er fort und klang deshalb sehr traurig.
Er wischte sich einmal durch sein jetzt trauriges Gesicht, um die Tränen zurückzuhalten.
"Klingt fast so, als ob Ihr dabei gewesen wärt." meinte McAvery, und versuchte zu verstehen, was ihr gerade erzählt wurde.
"Die Erde wurde "gespalten". Was bedeutet das? Dass die echte Welt zerstört ist? Dass sie nicht mehr existiert? Warum lebe ich dann noch? Warum leben hier alle noch? Warum ist diese Welt nicht untergegangen? Und warum erzählst du etwas von Parallelwelten? Bedeutet das etwa..." Sie fing an zu kombinieren. "...dass irgendwann sich Parallelwelten gebildet haben? Aber wie? Warum? Und noch wichtiger: Wann?" Man konnte ihr ansehen, dass sie gleichzeitig sehr verwirrt, aber auch begeistert war.
"Ich könnte dir davon erzählen, Mary McAvery, aber das würde zu lange dauern. Aber, ich muss mich bei dir bedanken." bedankte sich der Weltenwanderer.
"Bedanken? Wofür?" fragte Mary ihn verwundert.
"Ich glaube, ich habe eine Ahnung, wer für deine gestohlene Zeit verantwortlich ist." antwortete er mit einem begeisterten Lächeln.*Na? Gespannt? Ich versuche, so schnell wie möglich, weiterzuschreiben. Aber habt Geduld! Ich bin ja auch nur ein Mensch. *Zwinkert**
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Die Weltenwanderer-Chroniken Band 1: Wer wir sind
Science-FictionDie Geschichten aus den "Weltenwanderer-Chroniken" handeln von den Abenteuern verschiedener "Weltenwanderer". "Weltenwanderer" sind Menschen mit magischen Fähigkeiten und einer unendlichen Lebensspanne. Ihre "Spezialitäten" liegen in verschiedenen B...