Mission Schwesterherz

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"Das war das gesamte Training?" fragte Emilia immer noch leicht verwundert. "Ja." antwortete Sam ihr knapp und dachte nach. "Kannst du mir nicht noch etwas weiteres zeigen?" hakte sie nach. "Nein, alles wichtige kannst du ja jetzt. Du musst es nur noch im Alltag umsetzen." beantwortete er ihre Frage und hockte sich hin. Seine Hände faltete er zusammen und rieb sie. "Irgendetwas wollte ich erledigen, aber was?" fragte er sich leise. Damm schnipste er immer wieder nach. "Komm schon, Sam Wintertale, denk! Denk! Denk!" sprach er, während er sich mit der flachen Hand immer wieder kurz an die Stirn klopfte. "Na komm schon, Hirn! Arbeite!"

"Was ist hier los?" erklang eine Stimme hinter den beiden. "Und was ist das hier? Was hat das zu bedeuten? Wer sind Sie? Und was machen Sie hier im zweiten Gemeinderaum?" rief jemand.

"Erstens: Das sind zu viele Fragen auf einmal! Zweitens: Wer sind Sie, dass Sie mich so anschreien und drittens: Warum soll ich Ihre Fragen überhaupt beantworten?" keifte der Weltenwanderer der ihm unbekannten Person entgegen. Dann drehte er sich um und sah dem Mann in die Augen. Es war der selbe, der ihn vorher aus dem Trance rausgeschrien hatte. Abfallend sah er ihn in die Augen. "Du schon wieder, Zwerg!" rief der Junge. "Oh Gott." murmelte Emilia. "Ich erwarte Respekt und Unterwürfigkeit, du niederes Fußvolk!" schrie der kleine Mann und zog sein Schwert. Dann stach er Sam mitten in die Brust. Sam fiel zu Boden, seine Wunde fing an stark zu bluten. Kurz darauf stand er wieder auf, als ob nichts geschehen sei. Seine riesige Wunde von gerade war verschwunden. "Ich an Ihrer Stelle würde laufen!" flüsterte er dem Mann ins Ohr, als er sich zu ihm herunter beugte.

"Ihr seid ein Monster! EIN MONSTER!" schrie der Zwerg ihn an. "Das Monster hat mich gerade erstochen." meinte Sam grinsend. "Und das "Monster" stammt von der selben Art ab, wie du!" fügte er hinzu. "Du niederes kleines..." fluchte der Mann, er wurde aber von Sam unterbrochen. "Ich? Klein? Habt Ihr mal in den Spiegel geguckt? Oder seid Ihr blind und Ihr steht in Wirklichkeit die ganze Zeit vor einer Wand und beleidigt diese?" lachte der Weltenwanderer laut. "Es tut mir leid, aber so dumm kann man doch nicht sein!"

"AAAAAH!" schrie der zwergenwüchsige und stampfte auf. "Behaltet euer Leben, es ist sowieso nichts wert." Er grinste, doch auch Sam grinste. "In den Weiten des Weltraums seid ihr nicht größer als das kleinste Lebewesen dieser Welt!" Danach ging er zu Emilia. "Ich hab mich erinnert. Ich habe vor deiner Anwesenheit noch eine weitere gespürt, und so wie es aussieht, hat diese eine Ähnliche Ausstrahlung wie deine." "Bedeutet das..." begann Emilia voller Freude. "...dass deine Schwester noch am Leben ist. Richtig!" Emilia umarmte Sam stürmisch. "Dann nichts wie los! Finden wir meine Schwester!" rief sie überglücklich.

"Und ich werde Euch unterstützen. Und zwar nur EUCH!" erklang es von unten. Sam und Emilia sahen zu Boden und sahen den Zwerg, der sich zornig in die Ecke verkrochen hatte. Er zeigte mit seinem Finger eindeutig auf Emilia. "Auf keinen Fall!" riefen die Beiden gleichzeitig.

"Hast du überhaupt eine Ahnung, wo wir suchen müssen?" fragte Emilia. Sam zuckte nur mit den Schultern. Er hatte keine Ahnung, und fasste sich nachdenklich an seinen nicht vorhandenen Bart um nachzudenken. "Wo sagst du, soll sie angeblich sein?" fragte er nach. "Bei Prinz Èste in Kitar. Sicher bin ich mir aber nicht." antwortete sie. "Kitar. Wo liegt das? Nördlich oder südlich von hier?" wollte Sam wissen. "Kitar liegt im Norden. Es ist die Hauptstadt von Svårdlsläd im Esklarvūnd." "Die Namen sagen mir nichts." stellte Sam fest. "Es ist die Heilige Stadt der Syndir, der Sternensänger. Es wird gesagt, dass sie eine besondere Bindung zum Jenseits, auch Askard genannt, haben." "Die Syndir haben eine Bindung zum Todesort jeder einzelnen Seele aller Welten dieser Galaxie und ihrer Rückseite?" fragte er erschrocken. "Weißt du, was das für eine Bürde ist, die sie sich aufbinden?" "Das ist mir bekannt." entgegnete sie.

"Asgard also." flüsterte er sich selbst zu. "Es heißt Askard, nicht Asgard." entgegnete sie ihm genervt. "Diesen Fehler machen viele." fügte sie hinzu. "Asgard ist der Ort, an den nicht mal Weltenwanderer gehen wollen." meinte Sam. "Jeder vor uns fürchtet sich vor diesem Ort. Für uns ist es, als ob man in die Hölle sieht. Aber Nevermore ist noch schlimmer." "Nevermore?" fragte Emilia. "Wer dorthin geht, stirbt entweder sofort oder verändert sich zum schlechten. Der Kult des Odin stammt von dort. Sie glauben, durch die Vernichtung jeder einzelnen Welt ihren "gefallenen Gott" rächen und helfen zu können, Rache zu nehmen." antwortete er ihr kalt. "Und dafür nehmen sie Milliarden von Lebewesen das Leben." ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken. "Sie sind einfach erbarmungslos."

"Das stimmt! Ich habe sie selbst gesehen!" meinte eine Stimme hinter den beiden.

Die Weltenwanderer-Chroniken Band 1: Wer wir sind Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt