Kapitel 3: Der Fall einer Rose

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Drei Monate vor der Begegnung der Sechs Abenteurer in Arakas.

London, 1887.

Auf der Baker Street herrschte ein wildes Treiben. Menschen in langen Mänteln liefen wild umher, während altertümliche Daimler die Straßen befuhren. Ein Mann mit einer komischen Mütze, langen Schal und ebenfalls langen Mantel betrat ein Haus. Baker Street 221B stand auf dem Schild über der Tür. Der Mann lief hastig die Treppe herauf und schloss seine Wohnungstüre auf. "Watson!" rief er, bekam aber keine Antwort. "Watson?" fragte er erneut, als sich in der Ecke des Wohnzimmers eine andere männliche Person bewegte. Er saß an einem Tisch und schrieb an einer Schreibmaschine einen Text. "Was ist, Sherlock? Du weißt, dass ich damit beschäftigt bin, über unsere Fälle zu schreiben. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was es für eine riesige Nachfrage nach unseren Storys gibt." entgegnete die müde Gestalt. Sherlock Holmes nahm seinen Stab, den er auf seiner langen, ledernen Couch vergessen hatte und tippte seinem Freund damit auf die Schulter. "Es gibt wieder einen Fall." "Was ist es diesmal?" fragte ihn ein müder John Watson. "Weiß ich selber nicht. Ich habe die Leiche gesehen, aber mir fällt patout nichts ein." beantwortete Sherlock seine Frage. "Das ist neu." entgegnete ihm John. "Was?" fragte der bekannteste Detektiv Großbritanniens. "Dass du mal keine Ahnung davon hast, was der Leiche passiert ist." meinte John Watson und grinste. Sein Freund sah ihn nur fragend an. "Ist ja auch egal." flüsterte John und zog sich seine Schuhe an. "Wir müssen zu einer Telefonzelle." meinte Sherlock. John sah ihn jetzt fragend an. "Warum?" wollte er wissen. "Es gibt nur eine Person, die hier helfen kann."

"Ah! Area 51, wie sie leibt und lebt!" rief der Timewalker, als er und seine Begleiterin sein Portal verließen. "Wo und wann sind wir?" fragte Mary und sah sich um. "Sag ich doch bereits. Area 51, der mit Abstand sicherste und mysteriöseste Ort der Welt. Wir befinden uns in der Gegenwart." "Definiere "Gegenwart", Timewalker." entgegnete McAvery. "Wir befinden uns im Jahr 2016. ein Jahr, nachdem du verschwunden bist. Es gibt Unmengen an Mythen um dein Verschwinden. Alles, bis hin zu Verschwörungstheorien, in denen Aliens vorkommen." Er lachte. "Und hier hast du wichtige Sachen "vergessen"?" fragte Mary und war verwirrt. ""Gelagert", nein, "untergebracht" klingt wohl besser." meinte er und war begeistert. Sein Grinsen verschwand auch dann nicht, als plötzlich um sie herum bewaffnete Soldaten standen und ihre Gewehre auf sie richteten. "Nennt eure Namen, euer Alter, eure Berufung und warum ihr hier seid! Na los, wird's bald?" schrie einer der Soldaten.

"Timewalker, 800 Jahre alt, Weltenwanderer und hier weil ich mein Raumschiff hier geparkt habe." "Mary McAvery, 16 Jahre alt, Studentin an der School of Astrophysics in London, Begleiterin des Timewalkers." weisten sich die beiden aus. "Mitkommen!" befahl der Anführer der Truppe. Der Rest der Soldaten und die beiden jungen Gestalten folgten ihm. "Wohin gehen wir?" fragte Mary nach, ihr wurde nur ein "Keine Fragen!" entgegen geworfen. Nach einigen Minuten betraten die beiden einen riesigen Raum, in dessen Mitte ein riesiges Raumschiff stand. "Die Odysseus. Das Ding hat keinen Rost oder ähnliches angesetzt." rief der Weltenwanderer freudig und jubelte. Alle außer Mary sahen ihn mehr als verwirrt an. "An dem Ding hast du allein gearbeitet?" fragte Mary nach. "Jep." antwortete der Timewalker. "Dann haben wir endlich den Schuldigen für die Frage, woher das Raumschiff kommt, gefunden." rief eine weibliche Stimme von hinten. Alle drehten sich zu der Stimme um, die Soldaten salutierten sofort. "General Tucker!" rief der Timewalker erstaunt. "Ihr habt es weit gebracht!" rief er ihr zu. "Und Ihr habt euch gar nicht verändert." grinste die Frau und sprintete ihm entgegen. "Lange nicht mehr gesehen!" lachte der Weltenwanderer und salutierte. "Das Ding gehört dir also. Du weißt wie man es steuert?" "Ich bin der einzige, der es steuern kann." beantwortete der Weltenwanderer ihre Frage. Er nahm aus einer seiner Taschen einen Schlüssel-ähnlichen Gegenstand heraus und zeigte ihn ihr. "Der Schlüssel. Er öffnet das Tor zu Abenteuern und unendliche Weiten." erklärte er Mary und General Tucker. Der Timewalker drückte auf den Knopf und eine Rampe öffnete sich. Er konnte ein Telefon läuten hören. "Wofür hat ein Raumschiff ein Telefon?" fragte Mary, doch der Timewalker war schon losgelaufen. Er sprintete zum Hörer, nahm ab und fragte etwas wie "Hier ist der Timewalkter. Wer spricht da? Was ist Ihr Anliegen?" Bei den Antworten fing er an zu lächeln. "Alles klar, ich bin schon auf dem Weg!" entgegnete er und legte auf. "Es gibt Arbeit!" rief der Weltenwanderer seiner Begleiterin entgegen. "Wir reisen nach London!" Marys Augen weiteten sich, dann sprintete sie sofort los und verschwand im Inneren des Raumschiffes. "Timewalker! Was ist mit unserer Abmachung?" rief General Tucker den beiden hinterher, als sich die Rampe langsam wieder erhob. "Welche Abmachung?" fragte der Weltenwanderer und grinste. Dann war die Rampe verschwunden.

"Okay, Juno, Tarn-Modus aktivieren. Die hinteren Schubdüsen anschmeißen. Den Zeit-Kompensator aktivieren. Stabilisatoren einschalten." befahl er und das Raumschiff tat wie ihm geheißen. "Das ist Juno, meine künstliche Intelligenz, die ich entwickelt habe. ich befehle ihr, was sie machen soll, und sie tut es. Zwischendrin plaudern wir miteinander ein wenig, aber es ist mehr eine Arbeitsgemeinschaft als eine Entspannungsgesellschaft." "Das sehe ich anders!" entgegnete eine weibliche, metallene Stimme aus dem Raumschiff. "Juno, du hast Aufgaben zu erledigen, nicht zu nörgeln! Mach schon." befahl der Weltenwanderer. "Die ist immer so. Bevor ich sie erschaffen hatte, war es immer schwieriger. Und das Raumschiff besitze und benutze ich schon seit 500 oder 600 Jahren. Juno existiert seit knapp 100 Jahren." erklärte er und lief in eine Art Cockpit. Er drückte auf einige Knöpfe, zog an einigen Hebeln und anderen Vorrichtungen, bis eine Art von Motor ansprang. "Es funktioniert." er klang begeistert. "Nur zehn Sekunden und wir sind in London." jubelte er, als ein Countdown erschien. "10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, 0." ertönte eine metallische Stimme. Dann ein Geräusch der Stille. "Wir sind angekommen." flüsterte der Weltenwanderer und verließ das Cockpit. Er öffnete eine Tür und Mary erkannte eine Art riesigen Kleiderschrank. "Wir müssen uns richtig kleiden, um nicht aufzufallen." erklärte er und schnappte sich einen langen, grauen Mantel, einen langen Schal und eine Mütze. Aus einer Kiste nahm er eine Pfeife und einen Beutel mit Pfeifentabak. Mary griff nach einem langen Kleid, Stöckelschuhen und einem großen Hut. Nachdem sich die beiden umgezogen hatten, öffnete der Weltenwanderer eine andere Tür. "Wir nehmen den Ausgang hier." meinte der Weltenwanderer und ging nach draußen. Mary tat es ihm gleich und sah nach hinten. Statt einem riesigen Raumschiff stand dort nun eine blaue Telefonzelle. "Doctor Who?" fragte Mary begeistert. "Doctor Who? Doctor Who? Doctor Who!" imitierte der Weltenwanderer den Timelord und beide grinsten. "Was denn? Die Serie ist Popkultur." grinste der Timewalker und beide lachten. "Wie macht das Raumschiff das?" "Das ist der Tarn-Modus. Ansonsten sieht es so aus wie in Area 51." erklärte der Weltenwanderer. "Es ist von innen größer als von außen!" imitierte Mary alle Begleiter des letzten Timelords. "Allons y!" rief der Weltenwanderer und beide grinsten. "Okay. Das hier ist nicht 2016. In welchem Jahr sind wir?" fragte Mary. "Wir sind in London, im Jahr 1887." erklärte er. "Und? Irgendeine Ahnung, warum wir hier sind?" fragte der Weltenwanderer. "Nein." entgegnete sie ihm. Dann kamen ihnen zwei Männer entgegen. Der eine war ähnlich gekleidet wie der Weltenwanderer, während der andere einen Anzug anhatte. "Timewalker? Schön euch wiederzusehen!" rief der erste Mann. "Mary McAvery, darf ich dir Sherlock Holmes vorstellen?"

Die Weltenwanderer-Chroniken Band 1: Wer wir sind Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt