Metallene Helferlein

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"Danke, dass wir bei dir sein dürfen." bedankte sich Liam und reichte Jenny die Hand. "Ihr kennt die beiden hier noch nicht. Das sind Emilia und Alia. Sie sind Kronprinzessin und Prinzessin von Arakas, einer Stadt aus einer anderen Welt." erklärte, während sich die beiden Mädchen verbeugten. "Das müsst ihr hier nicht machen. Ich habe selbst ein Paar Jahre Reisen zu anderen Welten hinter mir und habe allesamt unterschiedliche Lebensformen und Orte kennengelernt und habe mich selbst mit Monarchen angefreundet, die ihn hier..." sie zeigte mit den Daumen auf Sam, der stumm zu Boden sah. "... sagen wir mal "abblitzen" haben lassen." "Ich würde mich freuen, von Ihren Reisen zu hören." meinte Emilia interessiert. "Ach, nenn' mich Jenny. Ich mag das Sie nicht wirklich." antwortete Jenny und lächelte verschmitzt. "Es freut mich, dass du immer noch wohlauf bist." meinte der Timewalker und lächelte Marys Mutter freudig an. "Ach, durch Martins Hilfe und die Hilfe der Sentinels in den letzten Wochen ist hier alles sehr einfach geworden." entgegnete sie. Der Weltenwanderer wurde allerdings langsam still. "Durch welche Hilfe wurde das alles sehr einfach?" fragte er nach und wurde ernst. "Durch die Hilfe von meinem Ehemann Martin und den Sentinels. Warum?" wollte Jenny wissen und sah ihn verwundert an. "Trau ihnen bloß nicht. Hast du vergessen, was sie den Menschen auf Alpha Kaltari angetan haben?" "Das waren andere Sentinels. Die hier wurden von James K. Dickson erstellt, um den Menschen im Alltag zu helfen. Er ist ein Genie, wenn ihr mich fragt." entgegnete sie. "Die Sentinels auf der Raumstation hatten eine technische Störung und hatten angefangen, die Gäste in Massen auszulöschen, hatten ungefähr alle Shuttles vernichtet und angefangen, diese Störung an alle anderen Sentinels als Signal der Invasion und Vernichtung aller Menschen in die restliche Galaxie zu senden. Wir konnten von Glück reden, dass diese Nachricht durch die Zerstörung von EVA verhindert werden konnte." erklärte er ihr. "Vielleicht sind die hier auch davon betroffen. Du darfst ihnen nicht trauen." "WIE KANN ICH IHNEN BEHILFLICH SEIN?" fragte eine monotone Stimme, die einer Maschine ähnelte. Aus der Küche trat eine silberne, metallene Gestalt, die einer Maschine ähnelte. Ihre ausdruckslosen Augen, die keinerlei Farbe enthielten, leuchteten bei jedem Wort blau auf, sowie der "Mund", wenn man ihn so nennen konnte. Er bewegte sich so, wie man es von einer Maschine auf zwei Beinen erwarten würde. "Wer hat dich gebaut?" fragte der Junge leicht wütend. "DICKSON INDUSTRIES!" antwortete die Maschine und bewegte sich während der Antwort kein Bisschen, was von einer emotionslosen Maschine nicht anders zu erwarten war. "Wer hat dich wirklich gebaut? WER ist dein Erfinder?" "DICKSON INDUSTRIES! JAMES K. DICKSON." antwortete der Sentinel und drehte sich zu den anderen. "GÄSTE?" fragte die Maschine und schien auf eine Antwort der anderen Anwesenden zu warten. "Ja, das sind Freunde von mir." fiel Jenny dem TImewalker ins Wort, bevor er noch mehr Fragen stellen würde. "ANTWORT BESTÄTIGT!" meinte der Sentinel und ging in Richtung einer Treppe. "Wo ist Martin, wenn ich fragen dürfte?" fragte Mary nach. "Ach, der ist wieder bei dieser Firma. Du weist schon, wo." antwortete Jenny ihrer Tochter und nahm sie in den Arm. "Jetzt erzähl, was habt ihr gemacht und wo hast du sie aufgelesen?" wollte sie wissen. Der TImewalker begann von seiner Begegnung mit Mary zu erzählen, wie sie den Axit besiegten, mit der Odysseus in das späte neunzehnte Jahrhundert reisten, um mit Sherlock Holmes höchstpersönlich einen mysteriösen Fall aufzuklären und wie sie einen Krieg mit den Jägern der Nox verhinderten.

"Ich hab in der Zwischenzeit versucht, mich in Arakas zu entspannen und von dem ganzen Stress, der durch das ganze Weltenwandern so entsteht, wieder runterzukommen. Ich dachte erst: "Hey, endlich Zeit zur Entspannung!" dann bemerkte ich dieses Schloss nicht weit von mir und ich dachte mir: "Hoffentlich ist da keine Prinzessin drin. Hoffentlich ist da keine Prinzessin drin!" Dann eines Tages begegneten wir beide uns zufällig." er tippte mit einem Finger auf die Schulter seiner Verlobten. "Zuerst dachte ich: "Nee, ich muss weg!" Ich bin dann auch gerannt, als ob man mir den Arsch angezündet hätte. Plötzlich stand ich an einem Abgrund. Das war der Moment in dem ich ihr zeigte, welche Fähigkeiten, außer Wegrennen, ich noch besaß und ich machte mich mithilfe meiner Eiskräfte aus dem Staub. In der selben Nacht spürte ich etwas familiäres. Das war der selbe Moment, in welchem Emilia hier zu einem Weltenwanderer wurde. Als ich dann am nächsten Morgen zum Schloss herbestellt wurde, offenbarte sie mir ihre neuen Kräfte. Ich gab ihr die Pille, die mein Freund hier..." er zeigte mit seinem Kopf auf den Timewalker, der zustimmend nickte. "... entwickelt hatte, um einer x-beliebigen Person Einsicht ins Universum zu geben und gab ihr Übungsstunden, wie sie ihre Kräfte richtig kontrollieren kann. Daraufhin zogen wir los, um nach Alia zu suchen, die abgehauen war. Auf der Hinreise machten wir Halt in einer kleinen wandernden Siedlung der Sternensänger, in welchem mit Emilia ihre Liebe gestand. Wir reisten am nächsten Morgen weiter in die Stadt Kitar, in welcher wir Alia mit Liam alias Prinz Èste trafen. Noch am selben Abend machte ich ihr einen Antrag, den sie annahm. Am nächsten Morgen reisten wir zurück in Richtung Arakas und machten in der selben Siedlung der Sternensänger halt, in welcher wir vier zu Sternensängern gemacht wurden." Bei dem Satz horchte der Timewalker auf und fragte begeistert. "Wirklich? Das ist ja toll!" und war ganz außer sich vor Freude, wie ein Kind, das seine Lieblingssüßigkeit bekommen hatte. "Am nächsten Morgen reisten wir weiter nach Arakas. Noch am selben Morgen, an welchem wir mit Mary und unserer menschlichen Zeitmaschine hier..." er zeigte auf den Timewalker, der bei diesem Spitznamen erst ein Grinsen verkneifen musste, und dann ein nicht sehr erfreutes "Hey!" rief. "... abgereist sind, hatten alle Adeligen des Reiches Arakas eine Ratssitzung, in welcher wir zwei sie überzeugt hatten, dass die beiden hübschen hier mit uns reisen dürfen und wir für ihre Sicherheit sorgen werden." beendete Sam die Geschichte.

"Seid ihr auch dem "Autor" begegnet?" wollte Mary wissen, als Sam mit Erzählen zu Ende war. "Jup. Komischer Kautz. Er mag es anscheinend nicht, wenn man ihn spoilert." Die beiden lachten, doch der Timewalker machte ein ernsthaftes Gesicht. "Ein mysteriöser Typ, findet ihr nicht?" fragte er und Sam wurde still. "Wieso mysteriös?" wollte er wissen. "Ich meine, er taucht mit einem Fingerschnippen einfach so auf, verhält sich erst, als ob er neugierig wäre, was denn gerade so passiert, nur um dann irgendwie ein kindisches Benehmen an den Tag zu legen." entgegnete sein bester Freund. "Und überhaupt. Wenn er über die Abenteuer der verschiedenen Personen schreibt, warum sterben sie dann nicht sofort, wenn sie dem "Autor" begegnen? Normalerweise passiert das immer so." fügte er hinzu. "Meinst du?" fragte Sam und lehnte sich zu seinem Freund. "Ich finde ja auch, dass er irgendwie komisch ist, aber ich habe ansonsten nicht wirklich darauf geachtet." erklärte er ihm. "Ich frage mich, ob er ebenfalls ein Weltenwanderer ist oder nicht vielleicht etwas viel mächtigeres." und grübelte. "Vielleicht ist er ja der Gott der Bücher." scherzte Sam. "Oder er schreibt sich die Todesdaten der Personen, die er trifft, in sein Notizheft, das er immer bei sich führt." fügte Liam hinzu, der sich dem Gespräch der beiden Weltenwanderer gewidmet hatte. "Das ist zu weit hergeholt." entgegnete Sam. "Ich hab nachgefragt, was er denn so in sein Heftchen reinschreibt." meinte Liam. Die beiden horchten auf. "Er meinte aber, dass das nicht wichtig sei und für mich eh nicht zu verstehen wäre. Aber ich habe auf seine Handbewegungen geachtet." erklärte er. "Und?" fragten die beiden Jungen gleichzeitig. "Es könnte Kalanesisch sein, zumindest von der Form, wie er seine Finger bewegt, aber es war japanischen oder chinesischen Kanji-Schriftzeichen sehr ähnlich." antwortete er und klang leicht enttäuscht. "Ich seh's schon kommen. Er zeichnet in Wirklichkeit Mangas und versucht durch uns Inspiration zu erhaschen." lachte Sam und die beiden anderen Jungen konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen.

"Worüber redet ihr?" wollte Emilia wissen und umklammerte sofort Sam, der neben den beiden anderen Jungen auf einer langen, schwarzen ledernen Couch saß. "Ach, wir spekulieren nur ein wenig, was für ein komischer Typ denn eigentlich dieser "Autor" ist, dem wir begegnet sind." antwortete Sam. "Und ihr?" "Ach, typische Mädchensachen. Haare flechten, Schminktipps und so was. Nichts weltbewegendes." "Ihr seid echt ein süßes Pärchen." meinte Mary und lächelte verlegen. "Danke." bedankten sich die beiden gleichzeitig und lächelten sich an. "Ach, kein Ding." "So, irgendwelche Pläne für heute oder morgen?" wollte der Timewalker wissen. "Heute vielleicht gemeinsam Essen, da wir ja plötzlich so viele sind und morgen... nee, morgen haben wir nichts vor." antwortete Jenny, als sie auf den Kalender in der Küche sah. "Sehr gut. Ich hab morgen etwas vor, was euch allen nicht gefallen wird und vielleicht uns alle in Gefahr bringen wird." antwortete er lächelnd und sah Jenny an. "Nein." entgegnete sie ihm strafend. "Oh doch. Du kennst mich. Ich werde das tun." meinte der Weltenwanderer und lächelte siegessicher. "Ich lasse das nicht zu." antwortete sie und sah ihn wutentbrannt an. "Timewalker? Was hast du vor?" wollte Mary wissen. "Er will morgen bei Dickson Industries einbrechen." antwortete Jenny und sah den Timewalker strafend an. "Du Idiot." meinte Sam. "Ich bin dabei." meinte Liam und schlug bei seinem Kumpel ein. "Liam? Warum?" wollte Sam wissen. "Weil ein Idiot wie er immer jemanden dabei haben muss, sodass er nicht irgendetwas dummes tut." entgegnete Liam. "Lass mich das bloß nicht bereuen." flüsterte Sam zu sich selbst und schlug ebenfalls bei dem Timewalker ein. "Ich bin dabei." meinte er peinlich berührt.

Die Weltenwanderer-Chroniken Band 1: Wer wir sind Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt