So sieht man sich wieder, Bruder.

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"So sieht man sich wieder, Bruder." sprach Loki mit aufgesetzter Freundlichkeit und erntete eine Ohrfeige. "Wo warst du? Ich habe Suchtrupps losgeschickt wegen dir, als du verschwunden bist. Ich habe mir Sorgen gemacht, nachdem Vater uns betrogen hatte." sprach ein wütender Donnergott und umarmte den schwarzhaarigen Gott fest. "Tu das nie wieder!" fluchte er und stieß ihm den Ellenbogen in den Bauch. "Verstehst du? NIE WIEDER!" schrie er. "Du hast deine Energie nicht verloren." meinte Loki immer noch freundlich aufgesetzt. "So, du hast mich ausgeliefert. Was jetzt?" wandte sich der Gott der Missetaten an Zita. "Jetzt trinken wir gemeinsam und erzählen uns Geschichten." antwortete dieser und setzte sich neben Eínar an den langen Tisch, an dem gerade noch der Trinkwettbewerb von gerade eben stattgefunden hatte. Thor zwang seinen Bruder, dass er sich neben ihn setzten solle und dieser tat es auch, auch wenn er zuerst zögerte. "Ich will Mjolnir nicht benutzen." drohte er ihn. "Okay, aber nur weil du mir keine andere Wahl lässt." Zwischen Eínar und Zita drängte sich Ragnar und lächelte kurz. "Ich nehm' ihn dir nicht weg." meinte Zita und zeigte ihm seinen Ehering am rechten Ringfinger. "Bin eh schon verheiratet." "Wie geht es der Guten?" begann Thor das Gespräch, nachdem sich die beiden Mädchen neben ihn gesetzt hatten. "Super." antwortete Zita kurz und knapp. "Gelogen." entgegnete Thor. "Sie ist dabei, ihre Zeit wieder abzusitzen, nicht wahr?" "Ja, aber heute ist sie fertig." entgegnete der Timewalker. "Wie bist du eigentlich wieder zu deinem Namen gekommen? Ich dachte, du hättest ihn verbannt." brach es aus Eínar heraus. "Das ist eine lange Geschichte." entgegnete Zita und begann zu erzählen.

Als er fertig war, staunte sein alter bester Freund nicht schlecht. "Ich hab deine Freunde nie kennen gelernt." meinte er und stieß mit ihm erneut an. "Und? Wie geht es dem alten Vigo?" "Liam." berichtigte ihn Zita. "Ihm geht's blendend. Hast du die Zeitung gelesen?" fragte er. "Die Sache mit den Sentinels? Hab ich. Hast du gemerkt, dass wir einen Nachbarplaneten haben?" entgegnete "Jackson" als Gegenfrage. "Im 24. Jahrhundert haben wir sechs davon und zwei Monde, kein wirklicher Schocker, finde ich." beantwortete er seine Gegenfrage. "Kein großer Schocker." bemerkte Loki. "Welcher Planet ist es? Tujirik? Turum? Estrakiel? Karbun? Taron? Ionda?" "Es ist Taron." "Ah, gut. Keine Gefahr. Die Taronier sind keine Gefahr, sondern eher eine Bereicherung." beruhigte der Junge die Gruppe. "Tar Arun war mein Professor in Astrophysik. Theta war ja selber von Taron, aber kein Taronier. Er war von Zur. Genau so wie Sam." erklärte er. "Aber keine weißen Haare oder blaue Augen." fügte Eínar hinzu. "Sam?" fragte er. "Lustiger Junge und ein echt gutherziger Kerl. Hat leider nur eine wirklich traumatische Hintergrundgeschichte. Er hat alles Glück im Universum verdient, was es gibt und ich wünsche ihm alles Gute. Besonders nachdem er sich endlich mit ihr verlobt hat." "Mit wem?" wollte Jackson wissen. "Prinzessin Nummer 253, Emilia Arakas. Kronprinzessin von Arakas." "Er war in Arakas?" rief Eínar aus. "Zur Entspannung." fügte Zita hinzu. "Zur Entspannung?" "Jup." antwortete der Timewalker und ließ das "p" poppen. "Und wie steht's mit dir? Wen passenden gefunden?" wendete er sich nun zu seinem besten Freund. "Du sitzt neben ihm." Ragnar und Eínar hielten die Hände übereinander. "Das freut mich." sagte Zita lächelnd. "Asgardier haben eine echt lange Lebensspanne und sind nicht so schnell zu töten. Und sie sind die besten Freunde, die man haben kann." meinte er lächelnd. "Ich wusste schon die ganze Zeit, dass du Eínar heißt." fügte er leise hinzu. "Hast du nicht." "Doch." "Nein." "Doch!" "Klappe!" "Auf keinen Fall." "Zita..." "Du hast selber gesagt, dass du von Asgard stammst." "Habe ich?" "Ja!" "... Okay, verdammt. Du hast recht."

"Was machen wir jetzt? Thor weiß ja jetzt, dass es seinem Bruder gut geht, und den Auftrag haben wir auch erfüllt. Also was jetzt?" fragte Mary und sah zu Zita. "Sollen wir ihn mitnehmen?" fragte sie und deutete mit ihren Augen auf Loki, der betreten schweigend immer noch neben seinem Bruder saß. "Was? Ihn?" entgegnete Zita sehr verwundert. "Wenn wir den mitnehmen, bedeutet das nur mehr Chaos und ich will nicht mehr Chaos. Außerdem kann ich mich nur vage daran erinnern, dass Calypso nicht gut auf ihn zu sprechen ist. Sollte sie mich mit ihm im Schlepptau erwischen, fliegen die Fetzen." versuchte er sich rauszureden. "Auf ein Abenteuer hätte ich schon Lust..." kam es von Loki. "Nein." antwortete Zita harsch. "Komm schon." Loki klang wie ein kleines Kind, dass unbedingt etwas haben will, es aber nicht bekommt. "Nicht in dieser Art und Weise!" meinte Zita strafend. "Ernsthaft, als ob du nicht mal froh darüber wärst, deinen Bruder wiederzusehen. Dabei freue ich mich jedes Mal, wenn ich irgendjemanden wiedersehe, der mir viel bedeutet. Meinen Bruder, meine Kinder, meine Frau, meine besten Freunde. Komm schon. Du hast doch ebenfalls Geschwister." sagte er und neigte seinen Kopf zu Thor. "Freust du dich denn gar nicht?" "Das weiß ich nicht." entgegnete Loki.

Ein lautes Pochen ließ die gesamte Halle still werden. Eine einzige Frau trat durch die Tür. Sie sah sich um, schien auf etwas oder jemanden zu verharren und begann zu grinsen. Mary wusste nicht genau, was geschah, aber Loki verkroch sich unter dem Tisch. Thor versuchte, ihn wieder hervor zu ziehen und Lilly drehte sich nur langsam um. Zita allerdings stand bereits schon auf beiden Beinen und drehte sich um. "Loki." sprach die Frau und ging langsam auf den Tisch zu. "Ach du heilige Scheiße." dachte Loki laut. "Hallo, Schwesterherz." sprach er leise und heimlich. "Schön, dich wiederzusehen." fügte er hinzu. "Hallo. Schön, dich wiederzusehen." entgegnete sie und wandte sich Zita hinzu. "Neue Frisur?" "Ja." antwortete dieser knapp. "Warum wusstest du, dass wir hier sind?" fragte er und drehte sich zu der Frau um. "Blaue Box in einer mittelalterlichen Kleinstadt?" entgegnete sie. "Auffälliger geht's nicht." "Calypso. Lange nicht mehr gesehen." grüßte Thor seine Halbschwester und stieß Loki seinen Ellenbogen in die Seite. "Ich hab doch schon gegrüßt." nölte der Gott der Missetaten. "Was machst du hier?" wollte Loki wissen. "Ich bin mit meinem Heimatjahr fertig und darf wieder hundert Jahre frei herumstreifen? Hat dir Zita nicht davon erzählt?" "Loki kann sich so viel merken wie ein Goldfisch." sprach Lilly und umarmte die Frau. "Hi, Mom." "Lilly." sprach die nun sanfte Stimme der Frau und wandte sich nun Zita zu. Sie hatte goldblonde Haare und amethystfarbene Augen. Sie trug ein langes, blaues Kleid und hatte eine goldene Spange im Haar. Die beiden küssten sich. "Schön, dass du wieder da bist." "Hab dich auch vermisst." entgegnete er.
"Woher wusstest du, dass wir hier sind?" wollte Lilly wissen. "Wir haben doch niemanden erzählt, wo wir hinwollen, oder Dad?" Sie wandte sich an ihren Vater.
"Stimmt, nur du und Mary und Loki, aber ansonsten niemand." bestätigte er sie. "Ich hab die Art der Intuition, die du haben würdest, wenn du nur ein bisschen mehr Göttin als Halbegöttin wärst." "Ah! Stalking auf neuer Ebene..." kommentierte Mary die Erklärung und erhielt Gelächter von Thor, der so stark auf den Tisch schlug, dass er fast zu brechen drohte. "Titanin. Eigentlich bist du eine Titanin und keine Göttin, aber ich will keinen Streit heraufbeschwören." meinte er trotzig und wandte sich an Loki. "Der da allerdings ist ein anderes Beispiel einer anderen Herkunft."

"Ja, zeig mit deinem Finger auf mich und sag allen hier, dass ich kein Gott bin!" fluchte der schwarzhaarige Kerl und sah Zita in die Augen. "Denk nicht mal daran..." drohte er ihm. "Ich achte drauf." antwortete er und klopfte dem doch-nicht-mehr-Gott auf die Schulter. "Ich achte drauf."

Die Weltenwanderer-Chroniken Band 1: Wer wir sind Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt