"Also dann auf zurück nach London oder was?" fragte Mary und Lilly sah ihrer Mutter in die Augen. "Ich würde vielleicht mal gerne wieder mitkommen." meinte Calypso. "Ach Karumeir, für dich ist immer Platz." "Wir beide bleiben hier." sagten die beiden Asgardier. "Loki, du... bleibst ebenfalls hier." befahlt Thor und die ganze Halle wurde still. "Was? Nein!" "Doch, dein Bruder braucht dich, du gehst nicht ohne seine Erlaubnis." zickte Zita und wandte sich an Lilly. "Du? Was wird aus dir?" "Ich sag' der Presse einfach, dass ich mal ein paar Tage Urlaub brauche. Island erforschen hört sich toll an."
"Also, dann auf Wiedersehen." rief der Timewalker aus der blauen Box heraus und schloss die Tür. "Also dann... London. Welches Jahr? Welche Dimension? Welcher Ort?" "Dieses Jahr, unsere Dimension und... London! London, Zita!" rief Mary laut aus. Die Göttin zuckte ein wenig zusammen. "Ein Dutzend Abenteuer mit dir und du bist immer noch..." "... ein bisschen blöde? Ich weiß. Ich kenne ihn." beendete diese den Satz. "Können wir Dimensionen wechseln?" fragte das junge Mädchen. "Können wir. Das ist die Odysseus." antwortete Zita und atmete ein und wieder aus. "Ich hasse dieses Gefühl, wieder gehen zu müssen. Besonders, wenn es Freunde sind, die ich lange nicht mehr gesehen habe." "Aber du weißt jetzt, dass es einem deiner besten Freunde gut geht." fügte Mary hinzu. "Ist doch gut, wenn du weißt, dass alles gut ist." stimmte Calypso zu. "Dass alles gut ist..." murmelte der Junge nervös und starrte hin und her. "Mary, ich muss dir was sagen. Ich weiß, es klingt komisch, aber: "Es tut mir leid." Ich muss dir das einfach sagen." Zita zitterte unruhig, als er den Satz aussprach, er fürchtete sich fast schon, den Satz auszusprechen. Es war, als ob ihn eine unangenehme Kälte erwischt hätte und ihn vollkommen einhüllte. "Warum entschuldigst du dich?" "Ich weiß es nicht. Aber es ist besser, dass ich das mache."
Die Polizeibox verschwand langsam mit einem Geräusch, dass einem Sturm ähnelte, ein Geräusch wie von einen Blitzschlag und sie war verschwunden. Im Inneren des Raumschiffes drückte der Weltenwanderer auf verschiedenen Knöpfen herum. Ganz zu Marys Überraschen fing auch Calypso an, an den selben Knöpfen und Schaltern ebenfalls herum zu hantieren. "Warum machst du eigentlich immer alles verkehrt?" motzte sie und zeigte auf einen langen Hebel rechts von den beiden. "Ich hab den Stabilisator extra ausgeschalten." "Und da wunderst du dich, warum wir beim letzten Mal fast in den Eifelturm von Neu-Paris gekracht wären." "Ach, das war einmal." "Und das eine Mal, als wir fast einen der letzten Titanen getötet hätten?" "Ich bin rechtzeitig ausgewichen!" "Ich hab gedacht, Sie wären eine Titanin." klinkte sich nun Mary in das Gespräch ein. "Es gibt einmal das Göttergeschlecht der Titanen und dann gibt es die Rasse der Titanen." erklärte die Göttin und wartete auf einen Kommentar oder eine Antwort. "Das wusste ich nicht." Mary wandte sich an Zita. "Wegen deiner "Schulzeit". Wie waren eigentlich deine Lehrer oder Professoren? Mehr normal, wie Umbridge oder doch eher wie Dumbledore?" "Nun, wir hatten Professor Sari Kaju, sie war wie Filch, bloß mit Magie und zwei Schlangenköpfen an ihrem Hals, die sich immer mit ihr unterhielten. Ich sage dir, niemand hat versucht, ihr in die Quere zu kommen oder vor ihr zu verschwinden. Ich glaube, sie hatte ein jakobsches Organ oder so was in der Art." "Medusa in der Billigversion, oder wie?" "Genau."
Das Innere der riesigen Maschine rumorte so, wie man sich ein riesiges Ungetüm aus Stahl und noch mehr Stahl vorstellen konnte. Calypso öffnete die Luke nach oben und die Leiter fiel mit einem ratternden Geräusch, wie von einer Holzachterbahn, herunter. Die Zeitmaschine stöhnte wie ein alter Esel. "Macht sie das öfters?" fragte Mary und war ehrlich ein wenig mitleidig mit dem Raumschiff. "Ach, das passiert immer." antwortete der Junge kurz und knapp. "Hast du die Liste nicht abgearbeitet?" hakte seine Frau nach. Zita schluckte. Das Schiff konnte zwar immer wieder ihre Räume wechseln, aber vor einer wütenden Göttin weglaufen war schwieriger als gedacht. Er hatte es in der Vergangenheit bereits erlebt. "Zweimal. Zweimal musste ich vor dir weglaufen, weil du wütend auf mich geworden bist!" "Zweimal in den letzten tausend Jahren." Zita schluckte wieder. "Davor noch viele weitere Male." flüsterte er leise. "Bin mir ziemlich sicher, dass es den beiden Jungs besser geht als mir." sagte er und stand auf. "Warum?" fragte Mary. "Weil die gerade frisch verlobt sind. Da ist die Freude und Liebe im Überfluss vorhanden. Wir beide? Wir streiten uns mindestens einmal alle 101 Jahre, besonders deshalb weil ich so ein Dickschädel bin. Hat nichts mit ihr zu tun, sie versucht immer alles, um die Familie am laufen zu halten, aber ich... es wäre besser, wenn mein 10000es Lebensjahr endlich vorbei ist." seufzte er leise. "Was passiert, wenn du 10000 Jahre alt wirst?" hakte Mary nach. "Ach, nichts wichtiges. Dann bin ich 10000 Jahre alt. Liam hat mal zu mir gesagt: "Werde du erstmal so alt wie ich." Und das möchte ich erreichen. Die meisten von uns geben nach wenigen Tausend Jahren auf und wollen sterblich werden. Andere... naja, andere lassen sich irgendwo nieder und warten auf das unvermeidliche Ende des Universums und noch andere denken, dass sie im Kampf gegeneinander sterben können. Alle trachten irgendwie nach ihrem eigenen Tod. Nur meine Kinder und meine Freunde nicht, oder sie zeigen es zumindest nicht offen. Wir sind zum sterben erschaffen worden, nicht für die Unendlichkeit. Aber die Unendlichkeit ist das, was wir alle erreichen wollen. Nicht jeder ist bereit, sich dieser Depression zu stellen. Aber ich? Ich gebe nicht auf. Die Wette mit Liam? So etwas erhält mich. So etwas bringt mich dazu, jeden Moment, egal wie schlimm er sein mag, auszukosten. Geheimnisse, die ich nicht aufgedeckt habe, Mysterien, die es aufzulösen gibt, meine Frau, die mich über alles liebt. All das lässt mich weiterleben. All das hält mich am Leben."
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Die Weltenwanderer-Chroniken Band 1: Wer wir sind
Science FictionDie Geschichten aus den "Weltenwanderer-Chroniken" handeln von den Abenteuern verschiedener "Weltenwanderer". "Weltenwanderer" sind Menschen mit magischen Fähigkeiten und einer unendlichen Lebensspanne. Ihre "Spezialitäten" liegen in verschiedenen B...