Ängstlich und mit stark klopfendem Herzen betrat ich langsam das Wohnzimmer in meinem Pyjama. Jisung hatte sich entschieden, dass wir alle im Wohnzimmer schlafen sollten und so lagen hier Matratzen, Kissen und auch Decken herum. Auf dem Tisch standen viele Knabbereien, während der Boden beinahe gefüllt war mit jeglichen Getränken. Nie hatte ich verstehen können, wie eine dreiköpfige Familie so viel brauchte. Meine Eltern meinten immer, wir würden niemals so viel brauchen, da ich eigentlich keinen Zucker zu mir nehmen durfte. In ihren Augen bedeutete es nur, dass ich dadurch dick und unattraktiv wurde, obwohl das völlig dämlich war. Jeder Körper war wunderschön. Und man sollte keinen diskriminieren. Das war es, was unattraktiv war, sonst nichts.
Aber als die Blicke der beiden auf mich fielen, senkte ich direkt schüchtern meinen Kopf. Ich hasste es, angestarrt zu werden.
,,Sieht er nicht süß aus, Hyunjin?", fragte Jisung den Blondhaarigen grinsend und nun wäre eigentlich der Moment gekommen, an dem ich Jisung angesprungen hätte. Er sollte eigentlich sehen, dass ich mich ziemlich unwohl fühlte und die Tatsache, dass er so etwas Offensichtliches vor dem Älteren ansprach, machte nichts besser. Im Gegenteil, viel eher hatte ich nun das Gefühl, als würde ich in die Ecke gedrängt worden sein und im Prinzip wunderte es mich nicht mehr, wenn Hyunjin längst etwas Komisches über mich dachte. Innerlich lachte er mich bestimmt aus und verspottete mein Aussehen so, wie es alle anderen ebenso tun würden. Warum auch sollte man einen Jungen akzeptieren, der viel lieber weibliche Kleidung trug? An meinem Zustand war ich doch selbst schuld. Nur ich alleine.
,,Er sieht... Bezaubernd aus. Die sanften, hellen Farben geben einen äußerst schönen Kontrast zu seiner dunklen Haarfarbe."
Kaum sprach er aus, schnellte mein Kopf in die Höhe und mit großen Augen blickte ich den Blondhaarigen etwas überrascht an. Mit solchen Worten hatte ich kein bisschen gerechnet, sondern eher gedacht, dass er gar nichts sagen würde. Leicht wurde ich nun rot, aber das Lächeln auf Hyunjins Lippen blieb bestehen, wurde sogar etwas breiter, als könne er wissen, was ich gedacht hatte. Langsam klopfte er mit seiner Hand neben sich, symbolisierte mir demnach, dass ich mich zu ihm setzen sollte. Und auch wenn mein Herz noch immer vor Angst ungewöhnlich schnell schlug, lief ich zu ihm hin und setzte mich neben Hyunjin. Dieser Abend würde vielleicht doch kein Reinfall werden, zumindest nicht ganz. Als ich kurz zu meinem besten Freund blickte, erkannte ich nur sein breites Grinsen auf den Lippen und wie er ziemlich zufrieden schien.
Natürlich war das alles hier geplant. Immerhin stammte diese Idee auch von Jisung. Er tat nie etwas ohne Hintergedanken.
,,Also... Was sollen wir zuerst schauen? Ich wäre für einen Horrorfilm!", grinste Hyunjin nun breit und sogleich erkannte ich die Angst in Jisungs Augen, was mich etwas zum Grinsen brachte. Wieso sollte ich ihn nicht mit seinen eigenen Mitteln schlagen? Mein bester Freund war ziemlich schreckhaft, fürchtete sich vor jeglichen gruseligen Sachen, egal, wie harmlos sie auch schienen. Einst hatte er sogar Angst vor Monster High gehabt und meinte, die Figuren von dort würden ihn bis in seine Träume verfolgen. Anders als ich, der diese Serie unbeschreiblich geliebt hatte. Aber dennoch freute ich mich tatsächlich auf etwas Horror, denn zumindest davor hatte ich keine Angst. Zumindest nicht mehr, seit ich als Kind einst happy tree friends gesehen hatte. Anfangs dachte ich, es sei nur eine Serie für Kinder. Nun wusste ich es besser und mich konnte nichts mehr so sehr erschrecken.
Zumindest fast nicht. Aber Horrorfilme waren okay und das musste Jisung nun ebenso ertragen. Als kleine Rache.
,,Oh ja! Horrorfilm klingt echt gut! Ich habe bisher noch nie Annabelle gesehen. Den würde ich schon gerne mit euch anschauen..."
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𝐒𝐤𝐢𝐫𝐭𝐬 𝐚𝐧𝐝 𝐝𝐫𝐞𝐬𝐬𝐞𝐬 ✦ 𝖧𝖸𝖴𝖭𝖫𝖨𝖷
FanfictionFelix wusste schon immer, dass er anders war als die anderen. Das lag nicht nur daran, dass er aus Australien stammte und die koreanische Sprache noch nicht perfekt beherrschte, sondern auch an der Tatsache, dass er Kleidung trug, die laut der Gesel...