Und seit diesem Tag schien Hyunjin nicht eine einzige Sekunde von meinen Lippen ablassen zu wollen.
Jedes Mal, wenn wir uns beide sahen, küsste er mich. Sei es in der Schule, vor dem Haus, in den Pausen beim Essen. Er schien jede Sekunde für sich zu nutzen und machte es mich glücklich und gleichzeitig auch unglaublich verlegen. Zwar reagierte nicht jeder gut darauf, denn wir mussten uns schon Beleidigungen in der Schule anhören, aber das war uns in diesem Falle auch egal. Es machte mich glücklich, ihn küssen zu können und seine weichen Lippen zu spüren. Noch glücklicher machte es mich jedoch zu sehen, wie friedlich Hyunjin durch die Sache war und wie sehr er es an meiner Seite genoss. Jisung hatte mir bereits gesagt, dass der Ältere womöglich in mich verliebt war und ehrlich gesagt hoffte ich sehr, dass dem auch der Wahrheit entsprach. Denn ich hatte mich richtig in ihn verliebt und wollte mehr.
Aber vorerst wollte ich meinen Eltern davon erzählen, damit sie an meinem Leben teilhaben konnten.
Ich hatte nicht wirklich eine Ahnung, wie sie darauf reagieren könnten und ein wenig Angst hatte ich davor auch, aber sie mussten mich doch zumindest so akzeptieren, wie ich nun einmal war. Ich blieb gleich und änderte mich nicht - dass ich Hyunjin liebte und gerne Kleider und Röcke trug, änderte doch nichts daran, wer ich insgeheim wirklich war, nicht wahr? Tief atmete ich durch und hörte meine Eltern in der Küche miteinander reden, offenbar hatten sie gute Laune und das nutzte ich nun aus. Dazu trug ich eher unauffällige Sachen, aber dennoch einen Rock. Ich wollte das hier eigentlich nie alleine machen, sondern hatte vorgehabt, Jisung um Hilfe zu fragen, aber ich musste es tun. Es gab keinen Weg daran vorbei und sie könnten enttäuscht sein, wenn sie wussten, dass ich es bereits meinen Freunden vor meinen Eltern gesagt hatte.
Und schließlich trat ich auch in die Küche und räusperte mich einmal.
Meine Eltern drehten sich zu mir um, wollten mich gerade wohl begrüßen, als ihr Blick auf meinen Rock fiel. Sofort klappten sie ihren Mund wieder zu und tauschten Blicke miteinander aus, die ich nicht verstehen konnte. Ich fühlte mich direkt ein wenig mehr unwohl, denn ich hatte keine Ahnung, was in ihren Köpfen vor sich ging und wie ich darauf nun reagieren sollte. Was wäre, wenn sie mich nicht akzeptierten? Daran durfte ich nicht mehr weiter denken, sondern abwarten und mit ihnen sprechen, sonst würde ich mich das nie wieder trauen und mich eher vor ihnen verschließen. Tief durchatmend ließ ich mich auf einen Stuhl zwischen den beiden nieder und hielt meinen Blick gesenkt, suchte meine Worte in meinem Kopf zusammen und hoffte inständig, dass sich nichts hier ändern würde. Ich wollte mein zu Hause noch immer als solches ansehen.
,,Felix-"
,,Ich trage gerne weibliche Klamotten", fuhr ich meiner Mutter ins Wort und hörte nun nichts weiter mehr, außer mein schlagendes Herz, das nun am durchdrehen war. ,,Ich mag es und fühle mich darin wohl. Es macht mich aus, das bin ich. Und ich habe mich die ganze Zeit vor euch versteckt, weil ich Angst davor hatte, ihr würdet mich hassen oder es womöglich nicht verstehen und mich dann rauswerfen. Aber ich bin noch immer euer Kind, ich habe mich nicht geändert! Ihr könnt mich noch immer lieben und wir könnten weiterhin Spaß haben... Das muss sich nicht ändern, weil ich andere Klamotten trage als normale Jungs in meinem Alter... Nicht wahr? Und ich... Ich bin homosexuell und liebe unseren Nachbarn." Gut, das hätte ich vielleicht nicht jetzt sagen sollen, da es viel zu viele Informationen für meine Eltern sein könnten.
Doch mit so einer Reaktion hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.
,,Siehst du, Liebste? Ich habe es dir gesagt, das heißt, du wirst unseren nächsten Urlaub bezahlen!"
-
Danke an jeden, der im letzten Kapitel für eine Story abgestimmt hat uwu
Ich werde mal schauen, bei welcher ich mehr Motivation zum schreiben habe und diese dann nach Skirts and dresses veröffentlichen hehe.
Also seid nicht allzu enttäuscht, wenn nicht die kommt, die ihr gewählt habt, ich will nämlich nicht wieder etwas anfangen und mittendrin die Motivation verlieren ;-;
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𝐒𝐤𝐢𝐫𝐭𝐬 𝐚𝐧𝐝 𝐝𝐫𝐞𝐬𝐬𝐞𝐬 ✦ 𝖧𝖸𝖴𝖭𝖫𝖨𝖷
FanfictionFelix wusste schon immer, dass er anders war als die anderen. Das lag nicht nur daran, dass er aus Australien stammte und die koreanische Sprache noch nicht perfekt beherrschte, sondern auch an der Tatsache, dass er Kleidung trug, die laut der Gesel...