,,Na? Wie war euer Ausflug?"
Kaum hatte ich die Tür zu unserer Wohnung aufgeschlossen, kam meine Mutter mir direkt entgegen und hatte ein sanftes, kleines Lächeln auf ihren Lippen. Etwas unsicher beobachtete ich das und wusste erst nicht, was ich sagen sollte. Ich erinnerte mich daran, wie Hyunjin erzählt hatte, was Jeongins Eltern getan hatten und wie wenig sie für ihn im Nachhinein gesorgt hatten. Auch wenn ich Angst davor hatte, meinen Eltern auch nur eine Kleinigkeit zu erzählen, so wusste ich, dass sie niemals so zu mir sein würden. Ich sollte mich glücklich schätzen und dankbar dafür sein, so liebevolle Eltern zu haben, dessen Methoden zwar manchmal fragwürdig waren, aber sie taten es nie aus Hass zu mir. Viel eher wollten sie mich die ganze Zeit über nur beschützen. Und darüber konnte ich froh sein, denn nicht jeder hatte das.
So kam es dazu, dass ich meiner Mutter zwar nicht antwortete, sie stattdessen aber fest umarmte und mich an sie drückte.
,,Ich liebe dich", nuschelte ich anschließend leise und schloss für einen Moment meine Augen, genoss die Wärme meiner Mutter und seufzte anschließend leise auf, denn ich konnte ihre Überraschung deutlich spüren. Vorsichtig legte sie nun ebenso ihre Arme um mich und schwach lächelnd verharrte ich so. Es war ein tolles Gefühl, einfach mal meine Mutter zu umarmen und keine Angst haben zu müssen, sie könnte mich abweisen oder von sich stoßen. Es würde nicht immer leicht zwischen uns werden und ich war mir sicher, dass neue Probleme auftreten könnten, sobald sie von meiner Tätigkeit wussten. Aber sollte die elterliche Liebe nicht eigentlich alles überstehen? War es nicht so, dass Eltern ihre Kinder bedingungslos lieben sollten, Hauptsache, sie waren glücklich? Ganz gleich, welche Entscheidung sie für sich wählten? Ich hoffte so sehr, hier würde es auch so sein... Ich brauchte sie noch.
,,Was ist denn auf einmal los mit dir, Lixie? So kenne ich dich ja gar nicht."
,,Es ist alles okay... Mir geht's gut, ich wollte es dir nun mal sagen", murmelte ich leise und drückte mich noch einmal an meine Mutter heran, ehe ich sie vorsichtig losließ und leicht lächelnd ansah. Man konnte sagen, dass ich sehr stark nach ihr kam. Meine Sommersprossen hatte ich von ihr, ebenso wie meine dunklen Haare und selbst meine Augenform glich ihrer. Auf ihren Lippen lag ebenso ein sanftes Lächeln, als sie mir nun einfach durch die Haare wuschelte und leise lachte. ,,Wieso lachst du? Das war ernst gemeint!", jammerte ich leise schmollend und schob nun etwas meine Unterlippe nach vorne, da sie sich offenbar über mich lustig machte. Doch sie lachte wieder nur einmal auf und gab mir nun einfach einen Kuss auf die Wange, ehe sie sich abwandte und in die Küche lief, um das Essen vorbereiten zu können.
,,Ich liebe dich auch, Felix. Immerhin bist du mein Sohn, das wird sich nie ändern."
Für einen Moment hatte ich wirklich das Bedürfnis, ihr alles zu sagen. Zu erklären, wie schlecht es mir damit geht, ihr alles verschweigen zu müssen, aus Angst, sie würden mich beide hassen. Doch den Mut dafür hatte ich noch nicht ganz erreicht, aber ich wusste, es würde sich ändern. Hyunjin hatte mir Akzeptanz gezeigt und Verständnis. Etwas, was keinesfalls selbstverständlich sein konnte, zumindest für mich nicht. Nur dank ihm konnte ich etwas mehr Selbstbewusstsein aufbauen, auch wenn ich es natürlich alleine schaffen musste. Nicht jeder konnte mir damit helfen, ehrlich gesagt sogar niemand. Ich musste das alleine schaffen, aber die Unterstützung durch meine Freunde half mir sehr dabei. Und hoffentlich würde meine Familie ebenso helfen und mir einen Weg zeigen, wie ich mich nicht mehr verstecken musste. Es wäre ein großer Wunsch von mir, den ich bis jetzt nur in meinen Träumen erreicht hatte. Aber wie sagte man so schön?
Jeder Traum konnte zur Wirklichkeit werden, wenn man fest genug daran glaubte.
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𝐒𝐤𝐢𝐫𝐭𝐬 𝐚𝐧𝐝 𝐝𝐫𝐞𝐬𝐬𝐞𝐬 ✦ 𝖧𝖸𝖴𝖭𝖫𝖨𝖷
FanfictionFelix wusste schon immer, dass er anders war als die anderen. Das lag nicht nur daran, dass er aus Australien stammte und die koreanische Sprache noch nicht perfekt beherrschte, sondern auch an der Tatsache, dass er Kleidung trug, die laut der Gesel...