Chapter 24 🌈

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Fröhlich zog ich mir gerade ein Kleid an und betrachtete mich dabei im Spiegel, konnte nicht anders, als leicht zu lächeln. Immer, wenn es mir nicht sonderlich gut ging, zog ich mir etwas an, was ich wirklich liebte und es funktionierte jedes Mal, dass es mir wieder besser ging. Leicht streckte ich mich und strich das Kleid anschließend etwas glatt und zupfte an diesem herum, damit es auch wirklich gut an mir lag. Es war ein dunkelrotes Kleid mit schwarzer Spitze an den Ärmeln und am Kragen. Eigentlich würde es eng an mir sitzen, aber da ich eine Nummer größer gekauft hatte, war es unten eher breiter und gab mir mehr Luft zum Atmen. Was jedoch noch besser war als das; ich konnte die hohen Schuhe anziehen, die mir Yeji gegeben hatte. Sie passten einfach perfekt dazu!

Vorsichtig zog ich mir die Schuhe an und schwankte einen Moment, denn ich war es nicht gewohnt, auf hohen Schuhen zu laufen. Nun, eigentlich schon, aber da ich es eine Weile bereits nicht mehr getan hatte, fiel es mir ein wenig schwer. Aber dennoch blieb das glückliche Lächeln auf meinen Lippen bestehen, als ich mich so im Spiegel betrachtete und legte meinen Kopf ein wenig schief, fuhr mir durch die schwarzen Haare und nickte dann zufrieden. Ich würde so gerne nach draußen gehen und jedem zeigen, dass ich nicht so war wie sie. Denn was gab es Schlimmeres, als zu sein, wie jeder andere und sich nicht abzuheben? Natürlich brauchte man seine eigene Persönlichkeit, seine Interessen und seine Meinungen. Aber ich würde niemals das tun, was andere von mir erwarteten. Wieso auch? War ich nicht so gut, wie ich war? Ich musste zu mir selbst stehen, das wusste ich.

Auch wenn es schwierig sein würde. Ich hatte immerhin meinen besten Freund an meiner Seite.

Mein Handy nahm ich nun auch wieder zur Hand und fing anschließend an, ein paar Bilder von mir zu machen. Lächelnd betrachtete ich mich darin und sah mir genauestens alle Bilder an, die ich dann Jisung schickte. Ich führte einen geheimen Account auf Twitter, auf dem ich hin und wieder ein paar Bilder hochladen konnte und viele Menschen dort unterstützen mich sogar. Natürlich gab es auch böse Kommentare, aber Jisung hatte es sich selbst zur Aufgabe gemacht, die Kommentare zu löschen, bevor ich sie sehen konnte. So einen besten Freund konnte ich wirklich jedem wünschen. Und ich dankte ihm sehr dafür, was er alles für mich tat und wie sehr er hinter mir stand, darauf achtete, dass es mir gut ging. Manchmal fragte ich mich, ob ich Jisung überhaupt verdient hatte, denn ich selbst konnte kaum etwas für ihn tun. Aber das sollte ich mal. Verdient hatte er es.

Leise seufzte ich auf und streckte mich dann ein weiteres Mal, ließ mich auf dem Bett nieder und wartete geduldig eine Antwort von meinem besten Freund ab. Dabei musste ich auch an Hyunjin denken und erinnerte mich daran, was er gesagt hatte. Es schien ihn nicht zu interessieren, wie sich jemand anzog, aber hatte er je einen Mann gesehen, der ein Kleid oder einen Rock trug? Vermutlich eher nicht und das war okay, aber es verunsicherte mich. Da ich so sehr in meinen Gedanken war, hörte ich nicht, wie jemand unten dir Haustür aufmachte und in die Wohnung zu uns kam. Stattdessen stand ich erneut auf und betrachtete mich ein weiteres Mal im Spiegel, war kurz davor, mir ein neues Kleid anzuziehen, als meine Zimmertür geöffnet wurde. Und es waren nicht meine Eltern, nein. Zu allem Überfluss war es ausgerechnet Hyunjin, der mit großen Augen mein Zimmer betrat und mich anstarrte.

Und ich war zu geschockt, als dass ich mich irgendwie bewegen konnte, weshalb er mich auch von oben bis unten betrachten konnte. Mit meinem Kleid und den Schuhen, die er eigentlich Yeji gekauft hatte.

𝐒𝐤𝐢𝐫𝐭𝐬 𝐚𝐧𝐝 𝐝𝐫𝐞𝐬𝐬𝐞𝐬 ✦ 𝖧𝖸𝖴𝖭𝖫𝖨𝖷Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt