27. Schwarze Sterne

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„Did you really think this was the right thing to do?"

Lorena:

Die Menschenmenge war riesig! Bis zur letzten Ecke drängte sich die bunte Masse, sogar die enorme Bühne sah in dem Verhältnis winzig klein aus.

Nie im Leben würde ich Billie von dort hinten noch sehen können dachte ich mir, während ich mich weiter und weiter an unzähligen Personen nach vorne schlängelte, doch die Reling vor der Ersten Reihe war noch lange nicht in Sicht.

„Verdammt", fluchte ich, ärgerlich erst kurz vor knapp Backstage losgelaufen zu sein. Eigentlich hätte ich mir bereits vor Stunden einen Platz suchen sollen um die ein Meter sechzig große Billie noch live performen sehen zu können. Meine Billie. Bei dem Gedanken, was wir gerade eben noch getrieben hatte schmunzelte ich.

„Billie du musst los!", brummte ich an die Ecke gedrängt, während Billie Küsse auf meinem Gesicht platzierte. Diese hatte mich vor wenigen Minuten eifrig in die Besenkammer verfrachtet. Klischeehaft, ich weiß!

„Noch eine Minute", entgegnete Bille zwischen sanften Küssen. Meine Hände waren in ihren Haaren verwickelt, während ihre gierig meinen Körper entlangfuhren.

„Bil, du kommst noch zu spät zu deinem eigenen Konzert!", erwiderte ich. Das war jedoch nicht die ganze Wahrheit, denn eigentlich wollte ich endlich los. Ich konnte es mir nicht entgehen lassen ein einziges Konzert wie ein richtiger Billie-Fan zu genießen, und zwar mitten im Gedränge. Aber davon wusste diese nichts und das würde auch so bleiben. Es wäre nur unnötige Aufregung Billie kurz vor knapp von meinen Planänderungen zu erzählen.

Dann nahm ich ihre Hände von mir und streichelte sie beruhigend. Als sie schließlich von mir abgelassen hatte konnte ich erkennen wie ihr Gesicht vor Aufregung ganz angespannt war und versuchte sie zu ermuntern: „Du schaffst das! Du bist toll!"

Daraufhin tickten ihre Augenbrauen: „Was, wenn mich alle hassen?", ihre blauen Augen durchdrangen meine, ich konnte ihre Anspannung bis zu mir rüber spüren. Aufmunternd drückte ich Billies weichen Hände, doch diese sah mich weiterhin zögerlich an, bis sie sich überwand ihren Mund zu öffnen: „Ich hab echt Angst Lori!"

Laute Buhrufe aus der Masse weckten meine Aufmerksamkeit. Der große Bildschirm war mit grün-roten Störsignalen durchzogen.
Oh nein! Das konnte doch nicht wahr sein, Billie würde ausrasten.

Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass ihre Show eigentlich bereits begonnen hätte. Immerhin verschaffte mir das ganze Zeit, mich weiter Richtung Bühne zu quetschen.

Mittlerweile war ich so weit vorgedrungen, dass ich beinahe das Schlagzeug ausmachen konnte. Von Mason, dem Drummer, Fin, oder Billie selbst fehlte jedoch jede Spur. Mal davon abgesehen, dass auch wenn ich ganz vorne stehen würde, sie mindestens 30 Meter von mir entfernt waren. Aber es war vielleicht besser so, denn so ging ich immerhin in der Menge unter.

Gestern hatte sie mich drei Mal drum gebeten aus dem abgesicherten Bereich zuzuschauen, statt mich in die Masse zu stürzen.

„Lori, das ist keine gute Idee", ermahnte mich Billie. Ihr Kopf lag in meinem Schoß, wir hatten es uns auf dem Bett bequem gemacht. Von den Proben in der Hitze der Wüstenlandschaft waren Billies Wangen trotz einer kalten Dusche noch immer ganz rosa.

Who Am I? - Billie Eilish Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt