7. Schüttler

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A lot can change in twenty seconds, a lot can happen in the dark"

Lorena:

Eine halbe Stunde später als verabredet, hörte ich ein allzu bekanntes Motorengeräusch im Hof aufheulen. Das musste Billie sein!

Schnell schlüpfte ich in meine Schuhe, griff nach meiner gelben Jeansjacke und lief den Hausflur hinunter. Aus den Fenstern sah ich bereits das schwarze Auto mit getönten Scheiben.

Die Sonne stand schon knapp über dem Horizont und die Welt strahlte in Orange- und Gelbtönen. Grinsend öffnete ich die Tür und blickte in die blauen Augen von Billie, hinterm Steuer.

"Hey du!", ein Grinsen erschien auf ihren Lippen. Ich ließ mich in den bequemen Ledersitz fallen: „Na, hast' mich ganz schön warten lassen!"

Billie warf einen Blick auf die digitale Anzeige über dem Radio: "Oh fuck! Sorry ist mir gar nicht aufgefallen." Sie startete den Motor, automatisch erklang leise Musik aus dem Boxen, während Billie das Gaspedal hinunterdrückte.

"Naja jedenfalls, hast du Hunger?", sie sah mich kurz von der Seite an, ich dachte da an Tacobell Drive-in, wenn du nichts dagegen hast."
"Okay, klar!", erwiderte ich und ließ mich vom Highway ablenken.

Im Radio lief tonight, tonight von den Red Hot Chilli Peppers oder so ähnlich, Billie drehte daraufhin die Musik auf und klopfte mit den Fingerspitzen am Lenkrad den Takt mit.

"It's been a really, really messed up week! Seven day of torture, seven days of bitter!", sang sie mit goofiger Stimme mit. Lachend ließ ich das Fenster hinunter, der Fahrtwind blies mir mit einer warmen Brise durch die Haare, während ich meine Hand in die Luft streckte und mit einsetzte.

"Laalaala, we're going at it, tonight, tonight, there's a party on a Rooftop, top of the world!"

Erst als wir in den Drive-In fuhren, drehten wir die Musik wieder leiser. Billie bestellte, Burritos, wie ich bereits bei unserem letzten Treffen erfahren hatte, ernährte sie sich vegan und da ich nicht wusste, was sonst so schmeckte, tat ich es ihr gleich.

"Das Beste daran sind die Bohnen!", erklärte sie mir als wir in der Schlange von Autos warteten, Rosaríta-Bohnen, neben Takis mit Abstand das Beste, was Amerika zu bieten hat!"
Ich zog eine Augenbraue hoch: "So so, das werden wir ja seh-"

"9,79$ bitte", unterbrach uns die Kassiererin, und reichte uns das Essen durch die Scheibe. Der Geruch nach frischem Essen erfüllte das Auto.
"Shotgun, ich zahl' ", rief ich und bevor Billie etwas erwidern konnte hielt ich einen zehn Dollarschein durchs Fenster.

"Lori!", Billie sah mich entgeistert an, deutete auf ihren Wagen, dann auf sich und schaute mich nun wieder an, "ich bin zwar geschmeichelt aber du weißt, ich hätte zahlen können."

"Zu spät! Und jetzt fahr endlich, hinter die bildet sich schon n Schlange!", ich setzte die Taco Bell Tüte auf ihren Schoß und wedelte auffordernd mit den Armen, woraufhin Billie grinsend losfuhr.

"Wohin denn überhaupt?", Billie sah mich fragend an.
"Hmmmhhh", überlegt ich, "wir könnten uns auf meine Terrasse setzten und den Sonnenuntergang anschauen. Mein Balkon ist zur Westseite!"
"Klingt gut!"

Wenige Minuten später schloss ich die Tür zu meiner Wohnung auf. Die Luft im Dachgeschoss hatte sich über den Tag aufgeheizt und ließ mich aufstöhnen.

"Tut mir leid... Dachgeschoss!", sagte ich zu Billie, zog meine Jeansjacke aus und öffnete die Terrassentür. Die warme Luft kam mir entgegen. Na toll, auch nicht besser!

Who Am I? - Billie Eilish Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt