13. Die 'Billie Eilish'

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"Hey call me back when you get this,
or when you've got a minute,
we really need to talk"

Billie:

„Nochmal!", rief ich aufgebracht und boxte die braune Couch, auf der ich mich gerade befand. Meine Stimme wollte heute einfach nicht so wie ich und obwohl wir den Song, welchen Fin vor ein paar Wochen geschrieben hatte jetzt schon zum tausendsten Mal aufnahmen, klangen die Harmonien, die ich einsang, immer noch beschissen.

„Bil, stress dich nicht so!", Finneas schüttelte den Kopf, „was hast du dieses Mal auszusetzen?"
Ich deutete auf den Bildschirm hinter ihm: „Hör dir die letzte Spur nochmal an! Auf 'got a mood' war ich nicht perfekt synchron!"

Mein Bruder tat was ich befahl, setzte die Kopfhörer erneut auf und lauschte. Mein Blick fiel auf die fein säuberlich aufgereihten Gitarren in der Ecke des Studios, das sich im Keller von Fin und Claudias Haus befand.

Seit meinem Katastrophen-Tag gestern war wenig passiert. Als ich heute Morgen aufgewacht war, half ich Claudia beim Frühstück. Kochen war eigentlich eine der Aktivitäten, welche ich normalerweise gern tat.

Doch leider war die Welt durch meine fünf Stunden Schlaf heute Nacht, nicht auf magische Weise heil geworden. Nein, meine Laune war schlecht und die Wunden an meinem Arm ziepten noch bei dem Gedanken an heute Morgen, als mich Claudia zu einem Verbandswechsel gezwungen hatte.

Ich biss die Zähne zusammen: „Aua! Claud, es brennt!"
„Warte ich habs gleich", versicherte mir diese, während sie mit einem Wattepad und Desinfektionsmittel über meine Wunden fuhr. Die meisten Schnitte sahen im Tageslicht gar nicht mehr so schlimm aus, außer der eine. Er war immer noch mit Klammerpflaster bedeckt und zog sich längs über meinen Unterarm.

Verbissen starrte ich auf das Massaker runter: Es gibt keinen Weg, dass das keine fette Narbe wird!", sagte ich missmutig. Es war ja nicht so, als hätte man die feinen weißen Linien nicht schon vorher erkennen könnten, schaute man genau hin. Dennoch hatte ich es bisher immer geschafft, sie vor dem Rest der Welt zu verstecken.

„Mach dir mal keine Sorgen Bil", ermutigte mich Claudia, welche wohl erahnt hatte, was mich gerade beschäftigte, wir finden schon eine Lösung. „Wichtiger ist erstmal, dass es dir besser geht."
„Mmmhhh", brummte ich halbherzig.
„Claud, meinst du Lorena meldet sich noch?", ich sah sie fragend an, in der Hoffnung, sie würde das Bejahen.

Claudia räumte das Verbandszeug zurück in den Badschrank und blickte nachdenklich zu mir hinüber: „Ich weiß es nicht Billie." Zögerlich zog ich meinen Ärmel wieder zum Handgelenk hinab. Wir waren hier fertig.
„Sie nimmt meine Anrufe nicht entgegen, ergänzte ich nun, vielleicht sollte ich bei ihr vorbeifahren?"

Claudia legte ihre Hand auf meine Schultern, sofort breitete sich ein warmes Gefühl in mir aus: „Mach das, was sich für dich richtig anfühlt. Ich bin mir sicher eine Entschuldigung schadet nicht!"

Mittlerweile war es bereits später Nachmittag und Lori hatte nach wie vor keinen Pieps von sich hören lassen. Toll, einfach toll!

„Billie ich weiß wirklich nicht, was da schief sein soll!", riss mich Fin aus meinen Gedanken und verdrehte sichtlich genervt die Augen. Wie lange saßen wir jetzt schon hier unten? Drei Stunden? Fünf? Die Lust war uns jedenfalls vergangen.

„Finneas", sagte ich in Baby-Stimme, „ich hab keine Lust mehr!"
„Gut, dann sind wir ja einer Meinung", erschöpft ließ sich Fin neben mir auf das Sofa fallen. Ich rückte zu ihm ran, um mir eine kuschelige Umarmung abzuholen und landete mit meinem Kopf auf seinem Bauch: „FinuUuA sei mein Kissen!"

Who Am I? - Billie Eilish Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt