22. Sex on the Beach

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„Some information not for sharing"

Billie:

„Billie?"
„BILLIE!", verwundert blickte ich in das Gesicht meines Managers, „hast du uns überhaupt zugehört?"
„Hmmhh", antwortete ich gähnend, „Tour, Sachen packen, Coachella Setlist blablabla. Hab's verstanden, kann ich jetzt gehen?"

Wieder einmal befanden wir uns innerhalb der tristen Wände von Interscope Records, doch bevor ich meinen Stuhl nach hinten schieben konnte, um aus dem Räumen zu fliehen, spürte ich die beruhigende Hand meiner Mutter auf meinem Rücken: „Gleich Billie Schatz."

Ich stöhnte lautstark und pustete eine Strähne aus meinem Gesicht. Dieses Meeting war mehr als langweilig, was eine Zeitverschwendung! Meine Mom nannte es immer Stuhlkreis der Erwachsenen. Bei dem Gedanken auch einmal so zu Enden gab ich mir innerlich die Kugel.

Meine Beine wackelten seit einer Weile ruhelos unter dem Tisch. Wenn ich noch länger hier sitzen bliebe, würde ich noch ganz apathisch werden.

Apathisch.
War das überhaupt ein richtiges Wort?

Während ich völlig in Gedanken versunken war, setzte sich das Gespräch ohne mich fort, ich hatte sowie so nichts zu sagen, bis mir plötzlich eine Idee durch den Kopf schoss: „Kann Lori mitkommen? Zu Coachella?" Alle Blicke waren nun auf mich gerichtet.

„Wie kommt du denn jetzt darauf?", fragte Dan und fuchtelte mit einem Stapel Papier vor sich rum. Gott ich hasste diesen Mann!

„Bitte, sie tut doch niemandem was", flehend sah ich zu meiner Mutter rüber, „Mom?" Vielleicht konnte sie ja ein gutes Wort für mich einlegen, denn im Gegensatz zu mir wurde sie hier wenigstens für mündig gehalten.

„Also ich finde das ist eine tolle Idee. Finneas wird Claudia mitnehmen und dann hat Billie jemanden, mit dem sie die Zeit totschlagen kann", versuchte meine Mutter das restliche Team zu überzeugen.

Danny sah nicht begeistert aus: „Ich weiß ja nicht. Du hast Interviews und Soundcheck und-"
„Jetzt lass sie doch!", setzte sich nun meine Assistentin Laura für mich ein, „immerhin macht Billie ja auch die ganze Arbeit!"
Dankbar lächelte ich ihr zu, sie war mir sympathisch. Manchmal spielten unsere Hunde zusammen im Garten.

„Aber die ganze Arbeit. Wir haben schon alles organisiert!", wandte Danny ein. Meine Augenbraue zuckte, gleichzeitig schnellten meine Augen zur Seite. Das konnte doch nicht wahr sein!

Ärgerlich ergriff ich das Wort: „Die ganze Zeit jagt ihr mich durch die Gegend und jetzt bekomm ich nicht mal einen winzigen Gefallen? Gottverdammt ihr seid so scheiße!"

Augenblicklich herrschte Stille, keiner traute sich mir zu widersprechen, aus Angst, dass ich ausrastete: „Schert sich hier überhaupt jemand um mich? Oder geht es nur darum aus Billie Eilish Profit zu schlagen?"
Nichts. Keiner antwortete. Eine Weile warf ich Danny Todesblicke zu, bis sich dieser zu Wort meldete.

„Okay, deine Freundin darf mit!" Und damit war dieses Gespräch für mich beendet. Wortlos stand ich auf, schnappte meine Autoschlüssel vom Tisch und verließ den Konferenzsaal.

Einige Stunden später saß ich mit Lorena in Fins Garten. Mein Zorn hatte sich mittlerweile abgekühlt, während die Temperaturen immer weiter stiegen.
Wir hatten uns eine karierte Picknickdecke ausgebreitet und einige Kissen vom Sofa gestohlen, um es uns in der Sonne gemütlich zu machen.

Who Am I? - Billie Eilish Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt