Ausflug

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„Wo Thea nun ein offizielles Bandenmitglied der Alpha Cru ist braucht sie auch eine Aufgabe auf dem Schiff", fiel Ben ein. Mürrisch brummte Sammy.
„Jetzt ruiniert mir doch nicht meinen Bestmoment mit Hausarbeit", donnerte er protestierend in die Runde.
„Wir können uns auch noch später eine Aufgabe für sie überlegen", unterstützte Alea ihn. Lennox hingegen schien momentan andere Sorgen zu haben. Mit einer unterstützenden Handbewegung begann auch er sich in das Gespräch zu integrieren. 
„Bevor wir uns eine neue Aufgabe überlegen muss erstmal eine alte erledigt werden -ich brauche neuen Rotfarn", verkündete er. Alea erinnerte sich, dass die letzten Blätter für seinen Tee am Morgen drauf gingen, was ein verheerendes Problem war. Lennox konnte ohne Rofus nicht ins Wasser, ohne dabei für mindesten zwei Wochen flach zu fallen. Allerdings befanden sie sich in an der Küste Italiens - Orion konnte nicht weit entfernt sein und sollte er die Alpha Cru vor seinem Aufenthalt in Rom aufspüren musste Lennox für jeden möglichen Angriff gewappnet sein - auch ins Wasser gehen zu können. Während Ben für Thea übersetzte meinte Tess:
„Ihr könnt ruhig ins Meer. Den Tisch haben wir ja schon abgeräumt." Sie lächelte zuvorkommend und schien das Thema damit abgeschlossen zu haben. Für Tess war es selbstverständlich, dass Alea und Lennox zusammen schwimmen gehen würden, weshalb sie es nicht für nötig hielt nachzufragen ob das überhaupt so vorgesehen war.
„Könnte ich vielleicht ebenfalls mitkommen?", bat Thea kleinlaut. Überrascht drehte sich Alea zu ihrer Schwester.
„Gerne !", stimmte sie sofort zu. Im Nachhinein fragte sie sich ob ihre Antwort vielleicht etwas zu schnell rausgeschossen kam, allerdings war das nun auch egal. Alea würde mit Thea schwimmen gehen - das war alles was für sie zählte.

Zeitgleich bließ Ben seine Wangen auf und fuhr sich mit der Hand durch seine Rockstarfrisur.
„Zwei Walwanderinnen? Da hast du einiges zu tun, Scorpio", kommentierte er und klang bereits im Voraus erschöpft.
„Dann sollte ich lieber eine Sauerstoffflasche mitnehmen", bemerkte Lennox nachdenklich und verschwand auch schon unter Deck. Alternativ hätte Alea ihm auch durch eine Mund-zu-Mund-Beatmung Luft spenden können. Das wäre allerdings schwierig geworden sollte sie in einen Rausch verfallen.
„Wie kommt es, dass Scorpio überhaupt damit einverstanden ist, dass ihr schwimmen geht? Im Mittelmeer wimmelt es doch nur so vor Walen", bemerkte Sammy überrascht. Das stimmte allerdings! Lennox war doch sonst nie bereit gewesen ein unnötiges Risiko von Gefahr einzugehen.
„Vermutlich ist es ihm wichtiger dich im Notfall vor Orion beschützen zu können", überlegte Tess laut. Immerhin konnte Alea inzwischen mehr oder weniger walwandern, weshalb die Gefahr in einender  Rausch zu verfallen inzwischen um einiges gesunken war. Ihre Mutter hatte ihr beigebracht sich einen Anker zu setzten, jedoch wollte sie es nicht unbedingt darauf ankommen lassen.

Es dauerte nicht lange und Lennox stand samt Taucherausrüstung vor ihnen, woraufhin alle wieder an Deck gingen. Es wehte noch immer die selbe Brise auf dem Schiff, die auch am Morgen geweht hatte. Normalerweise hätte die Alpha Cru schon längst die Segel gesetzt um den Wind ausnutzen zu können, allerdings würden sie für die nächsten 5 Tage erstmal bleiben wo sie waren. In Alea sträubte sich alles. Es kam ihr inzwischen nicht mehr richtig vor am selben Ort zu bleiben. In den letzten Wochen hatte sie sich so sehr daran gewöhnt ständig auf Reisen zu sein, dass sie sich garnicht mehr vorstellen konnte an nur einem Ort zu leben. 

Plötzlich war ein lautes Grunzen zu hören. Fussel watschelte geradewegs auf sie zu. Erwartend sah sie zu Lennox, zurück zu Alea, dann zum Fahrstuhl, zurück zu Lennox.
„Ich glaube Fussel möchte mit", scherzte Thea und sprach somit das Offensichtliche aus.
„Uii, geht ihr etwa schwimmen?", schloss sich sofort Keno mit einer Paprika in der Hand an und sah zum Oblivion, welcher noch immer seine Taucherausrüstung trug. Bejahend nickte Alea.
„Möchtest du mitkommen?", schlug sie freundlich vor.
„Klaro!", bekam sie sofort eine Antwort. Mit nur einem Bissen schluckte der Kobold die ganze Paprika, welche deutlich größer als er selbst war, runter und grinste zufrieden.
„Bereit!", freute er sich.
„Mir hat ein verfressender Kobold auf dem Schiff echt gefehlt!", gluckste Sammy und sah Keno beim Schmatzen zu. Sammy verbrachte mit am meisten Zeit mit Keno, fütterte ihn, malte Bilder oder trug ihn einfach auf der Schulter durch die Crucis. Er konnte von den magische Wesen anscheinend nicht genug bekommen.

Alea Aquarius Band 7 (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt