Alea Aquarius Band 7 (Fanfiction)

Das Gute im Bösen

Danke für die 15k reads🎉!

Ich bin momentan eher damit beschäftigt, neue Kapitel zu schreiben, als fertige zu veröffentlichen. Ihr könnt also damit rechnen, irgendwann einfach ganz viele Kapitel auf einmal zu erhalten 😂. Da der erste Termin, mit der ff fertig zu werden (29.9.21) für mich nicht mehr erreichbar ist, weil wir momentan auch wieder viele Klausuren schreiben, gebe ich mir große Mühe bis zum 13.10. fertig zu werden. Bis dahin werde ich den eigentlichen 7. Band auch nicht lesen, um mich nicht beeinflussen zu lassen 😁.

Viel Spaß dann noch ;)

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Alea staunte nicht schlecht. Thea hatte es wirklich hinbekommen, den Finsterling zu einen gemeinsamen Abendessen zu überreden. Tatsächlich gelang dies auch mal Sammy. Jedoch blieb Cassaras auch nicht länger als 10 Minuten. Heute plante er allerdings eine ganze Stunde für die Bande ein!

Sammy gab sich keine Mühe, seine Freude für das Essen nicht zu verbergen.
"Das ist ja fabelhaft!", stieß er hibbelig hervor und hüpfte auf und ab.
"Das Essen ist größtenteils fertig. Ihr müsstet nur noch den Tisch decken", sprach Tess deutlich entspannter. Sie wurde in Cassaras' Nähe normalerweise immer ein bisschen nervös. Nun strengte sie sich aber besonders an, sich nichts anmerken zu lassen und setzte ihr bombenfestes Pokerface auf.

Während Ben sich bereit erklärte, Tess beim Essen zu helfen, brachten Alea und Thea Geschirr und Besteck an Deck. Zur selben Zeit beförderten Lennox und Sammy Fussel nach oben. Die letzten paar Minuten suchte Lennox nochmal das Gespräch mit Keno. Er hatte offenbar ein schlechtes Gewissen, weil er ihn als Oblivion nicht hatte beschützen können. Keno hingegen behauptete, dass er nur der Cru beigetreten sei, um sie zu unterstützen und nicht, um beschützt zu werden. Seine Worte bauten Lennox zwar nicht sonderlich auf, konnten ihm allerdings ein schmales Grinsen entlocken.

Gleichgültig was für ein Trubel auf dem Schiff herrschte, zog sich der Nixenprinz in die dunkelste Ecke, die er finden konnte zurück und stierte mit einem düsteren Blick auf die Wellen. Alea hatte schon oft das Gefühl gehabt, dass er ebenfalls ein Grübler war. Cassaras schien immr einen Plan zu haben, als würde er jedes Detail bis auf die kleinste Kleinigkeit planen. Sie bedauerte es, dass er nicht besonders gesprächig war. Immerhin hatte er einen sehr komplexen und interessanten Charakter, den sie nur all zu gerne erforschen würde.

Nach einigen Überlegungen nahm Alea ihren ganzen Mut zusammen und stellte sich neben den Finsterling. Cassaras hatte sie ganz offenbar bemerkt, würdigte sie allerdings nicht eines Blickes. Alea räusperte sich kurz, bevor sie sprach:
"Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie Mura heute für uns hin gehalten haben". Cassaras antwortete nicht.
"Mich hat es allerdings gewundert, dass Sie keine Handschellen trugen. Keno zum Beispiel, wurde sogar eingesperrt", fuhr sie unbeirrt fort. Während Alea sprach, sah sie ebenfalls auf das Wasser. Dessen Farben tänzelten um die Crucis in bunten Schimmern herum. Wenn sie sich bemühte, konnte sie sogar ihre eigene Geschichte lesen. Der Streifen, welchen sie zurück zur Crucis geschwommen waren, war immer noch in einem schwachen grau Ton zu erkennen.

"Mura hätte mich nicht weg gesperrt. Gleichgültig wie sehr sie mich hasst", sprach Cassaras und verengte die Bandagen um seine Hände. Seine Antwort hatte Alea so sehr verwundert, dass sie eine leichte Gänsehaut bekam.
"Wieso das denn?" hakte sie interessiert nach. Es dauerte einen Moment, bis Cassaras etwas erwiderte. Als würde er sich anstrengen müssen, mit Alea zu sprechen.
"Obwohl ich nicht der König bin, trage ich immer noch adliges Blut in mir. Das hätte einen viel zu großen Skandal gegeben", erklärte er ihr, als sei es doch offensichtlich. Alea nickte langsam.
"Worüber haben Sie sich dann unterhalten? Immerhin waren wir eine ganze Weile weg gewesen", wagte sie es, eine weitere Frage zu stellen. Cassaras musste gerade in einer guten Stimmung gewesen sein, denn er ging auf ihre bereits zweite Frage ein.
"Wir haben uns nicht unterhalten", widerlegte er.
"Mura hat mich lediglich verspottet. Sie hat sich darüber lustig gemacht, dass ich Jahrzehnte lang erfolglos nach dem Umhang gesucht habe und sie nun trotzdem an meiner Stelle auf dem Thron sitzt", knirschte er. Mit einem Mal fühlte Alea sich ganz schlecht. Ihr war nicht behaglich damit, dass Cassaras diese Demütigung auf sich nehmen musste.
"Sie haben also die Pfeile für uns abgefangen - damit wir in die Schatzkammer einbrechen konnten", realiserte sie und spielte damit seinen Bandennamen an - Capricorn. In der Mythologie fing dieser einen Pfeil vom Schützen ab und beschützte somit den Wassermann. Cassaras hatte sich Mura gegenüber gestellt und sich von ihr demütigen lassen, um der Alpha Cru etwas Zeit verschaffen zu können.

Er sah Alea stutzig an.
"Von mir aus. Nenn' es wie du willst", rollte er gleichgültig mit den Augen und versank wieder in sein stures Schweigen. Als wäre seine dunkle Art ein Schutzschild, um sich vor Verletzlichkeit in Acht zu nehmen. Er erwartete weder Anerkennung, noch Dank für seine Taten. Für ihn schien es fast schon selbstverständlich, Alea zu helfen. Sie ließ sich auf den Gedanken ein und verfolgte diesen für eine Weile. Für Cassaras war es vermutlich tatsächlich selbstverständlich, Alea zu unterstützen. Sie erinnerte sich, dass er sie schon ihr ganzes Leben lang begleitet hatte. Allerdings fiel ihr ein, dass sie nur von ihm beschützt wurde, damit er sich schließlich den Umhang unter den Nagel reißen konnte. Jedoch gab er auch auf Aleas Zwillingsschwester Thea Acht. Und das ganz ohne Bedingungen! So auch heute - er hatte nichts davon, Mura abzulenken. Im Gegenteil, er war der Einzige, der daran Schaden nahm. Das war eine der wenigen Situationen, in denen Alea tatsächlich das Gefühl hatte, etwas Gutes in dem Finsterling zu sehen. Als wäre die Sonne in seinem Inneren nur von Wolken bedeckt und sie könnte es schaffen, diese zu vertreiben, wenn sie sich nur genug anstrengen würde. Sie fragte sich, was es brauchen würde, um Cassaras helfen zu können.

Sie hätte sich niemals erträumen können, wie weit der Nixenprinz tatsächlich gehen würde, um die Alpha Cru auf ihrer Reise zu unterstützen.